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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Bedürfnis verspürte, diese wunderbare Gaunerin mit den Honigaugen und der dazu passenden Stimme in die Arme zu nehmen.
    »Sie sind diejenige, die gut ist«, sagte er. »Das reinste Dynamit. Wer ist der Glückliche?«
    »Was?«
    »Wer ist Ihr Partner? Darum geht es Ihnen doch? Sie wollen den Hurensohn schützen, der Sie da mit reingezogen hat.«
    »Meinen Sie es ehrlich, wenn Sie sagen, dass Sie nur das Ei zurückhaben wollen?« fragte Laurel. »Wenn ich Ihnen dabei helfen würde, wären Sie zufrieden?«
    Cruz nickte.
    »Kein Anklage?« fuhr Laurel fort. »Keine Öffentlichkeit?«
    »Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.« Cruz klang überzeugend. »Aber danach sind Sie allein. Das heißt, Ihr Partner ist allein. Und er hat es verdient. Ein Mann, der eine Frau derart in Bedrängnis bringt, ist es nicht wert, dass man ihn schützt.«
    Laurel schloß die Augen. Was Cruz ihr versprach, war nicht genug, aber mehr bekäme sie nicht. Das wußte sie ebensogut wie er.
    »Wenigstens lügen Sie mich nicht an.« Sie schloß die Augen, öffnete sie wieder und ging an Cruz vorbei zum Telephon. Ohne auf das Notizbrett hinter sich zu sehen, gab sie die Nummer des Piepsers ihres Vaters ein. Als das Signal ertönte, tippte sie ihre eigene Nummer.
    Anschließend legte sie auf und sah Cruz Rowan an, den Mann, dem sie instinktiv ihr Vertrauen schenkte.
    Er sah selbstbewußt aus. Intelligent. Stark. Und so weit weg wie der Mond.
    »Das muss sehr nützlich sein«, sagte sie.
    »Was?«
    »Die Menschen dazu bringen zu können, dass sie einem vertrauen, obwohl sie wissen, dass man sie manipuliert. Gott, müssen Sie uns alle für dämlich halten!«
    Ohne Cruz noch eines Blickes zu würdigen, wandte sie sich der Treppe zu.
    »Wohin gehen Sie?« fragte er.
    »Ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen«, sagte sie, ohne stehenzubleiben.
    »Meinetwegen können Sie so bleiben wie Sie sind.«
    »Fahren Sie zur Hölle, Cruz Rowan.«
    »Da war ich schon, Süße.«
    »Es muss Ihnen dort gefallen haben. Denn offenbar sind Sie nie ganz von dort auf die Erde zurückgekehrt.«

11
    West Los Angeles steckte voller diskreter Hotels , in denen die weltweite Elite der Kunst- und Geschäftsszene zu Hause war. Jamie Swann gehörte keiner dieser beiden Welten an, aber das jahrelange Leben und Arbeiten in der internationalen Unterwelt hatte ihm gezeigt, wie nützlich die High-Society für Tarnzwecke war.
    Er hatte sich im Century Plaza als internationaler Vertreter eines Schweizer Chemiekonzerns, als Handlungsreisender mit einem großen Spesenkonto einquartiert. Falls sich jemand die Mühe machen sollte, diese Angaben zu überprüfen, wäre seine Tarnung wasserdicht. Er hatte nämlich tatsächlich eine Zeitlang auf der Gehaltsliste dieser Firma gestanden und die Personalabteilung glaubte immer noch, dass er ihr Angestellter war.
    Swann hatte eine Suite in der Nordhälfte des Gebäudes gemietet. Von seinem Zimmer aus konnte er durch das grelle Licht von Century City auf ein Grundstück entlang des Santa Monica Boulevards blicken, auf dem einst eine wohlhabende Synagoge gestanden hatte. Vor kurzem allerdings hatte Damon Hudson das Land gekauft, das Gotteshaus niederwalzen lassen und an seine Stelle ein Monument seiner eigenen Macht gesetzt.
    Als Swanns Piepser zu summen begann, suchte er gerade mit einem Fernglas die Wände des Museumsgebäudes ab, um herauszufinden, wo die Drähte des Alarmsystems verliefen. Alarmanlagen waren sein Hobby. Er wollte sehen, was da auf dem Privatsektor als Bestes erhältlich war.
    Swann zog den Piepser aus dem Gürtel und las blinzelnd die Rückrufnummer auf dem Sichtfenster. Das Licht im Raum war allerdings zu dämmrig, um etwas zu erkennen.
    Mit einem ungeduldigen Fluch trat er in den Schein der Lampe, die auf dem Nachttisch stand. Laurels Nummer tauchte auf.
    »Also bitte, Laurie«, murmelte er. »Du solltest wissen, dass ich für derart häufige Kontakte nicht zu haben bin.«
    Trotz seiner Verärgerung ging er ans Telefon seines Zimmers, wählte ein externes Gespräch und gab die Nummer ein. Gleich beim ersten Klingeln ging jemand an den Apparat.
    »Swann«, sagte Laurel.
    »Worum geht’s?« fragte er barsch.
    »Unten ist ein Mann. Er ist auf der Suche nach Überraschungen.«
    Swanns Magen zog sich zusammen, und sein Herz fing an zu rasen. Dies war das erste Mal seit langer Zeit, dass er so etwas wie Furcht empfand.
    Aber die Angst galt nicht ihm selbst, sondern seinem Kind.
    »Scheiße», zischte er, und dann: »Verdammt,

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