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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sich, ob Cruz wirklich an ihrer Arbeit interessiert war oder ob er sie gewohnheitsmäßig löcherte. Aber eigentlich hatte es keine Bedeutung. Diese Fragen konnte sie wenigstens beantworten, ohne jedes Wort auf die Goldwaage legen zu müssen.
    »Ich arbeite unter dem Namen Swann Cameron.«
    »Haben Sie einen Vertrag?«
    »Ich habe weder Lust noch Talent zu Auftragsarbeiten«, sagte sie. »Ich arbeite meistens freiberuflich.«
    Cruz nickte und sah sich die zarten Rundungen der Form genauer an.
    »Was hat Ihr Vater gesagt?« fragte er ebenso beiläufig wie zuvor.
    Schockiert und erschüttert fuhr Laurel zu ihm herum.
    »Sie Schwein! Sie haben mitgehört!«
    »Ich habe es versucht, aber ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass jemand merkt, wie ich den zweiten Hörer abhebe, also bin ich die Treppe raufgeschlichen. Ich habe Ihre Stimme gehört, aber nicht alles verstanden, was Sie gesprochen haben.«
    »Woher wußten Sie dann, dass es mein Vater war?« fuhr sie anklagend fort.
    »Sie sagten, Sie hätten keinen Freund...«
    »Habe ich auch nicht!«
    »...aber Sie sprachen mit einem Menschen, der Ihnen sehr vertraut ist. Und Sie haben ihm auch nicht die Leviten gelesen dafür, dass Sie nun derart in Schwierigkeiten stecken.«
    Laurel starrte ihn entgeistert an.
    »Sie haben keine Geschwister, Cousins, Cousinen, Tanten oder Onkel, und für den Tod Ihrer Mutter gibt es Zeugen, aber Ihr Vater...«
    Als sich Laurels Pupillen gefährlich vergrößerten und ihr Pulsschlag abrupt beschleunigte, wußte Cruz, dass er richtig geraten hatte.
    »Ja«, sagte er. »Ich habe es mir einfach gedacht. Er gilt als vermißt, aber niemand hat je irgendwelche Überreste von ihm entdeckt. Ist er derjenige, der das Ei gestohlen hat?«
    Laurel sagte kein Wort.
    »Die Waffe war ein weiteres Indiz«, fuhr Cruz gelassen fort. »Wer auch immer sie präpariert und Ihnen damit das Schießen beigebracht hat, ist ein bißchen altmodisch. US-Armee, wahrscheinlich Vietnam-Ära. Jemand Moderneres hätte Ihnen eine kleine, leichte Neunmillimeter besorgt.«
    Laurel zwang sich, dem Blick aus Cruz’ Gletscheraugen standzuhalten.
    »Aber der überzeugendste Beweis war Ihr eigenes Verhalten«, sagte Cruz. »Sie haben sich um die Person, die am anderen Ende der Leitung war, mehr gesorgt als um sich selbst. Und Sie sind es gewohnt, ihm zu gehorchen. Sonst hätten Sie ihm erklärt, dass er sich zum Teufel scheren soll, als er Sie bat, für ihn zu lügen.«
    Laurel wandte sich erschüttert ab.
    »Ich wünschte fast, Sie hätten tatsächlich mitgehört«, warf sie ihm dann hin. »Es gefällt mir nicht, wenn man meine Gedanken liest wie eine Tageszeitung.«
    »Bei Ihnen ist es leichter als bei den meisten anderen. Sie verstellen sich nicht.« Cruz stemmte die Fäuste in die Seiten. »Was soll ich Ihnen sagen?«
    »Versuchen Sie es doch mal mit Auf Wiedersehen.«
    »Sie wollen also nicht mehr mit mir sprechen, he? Was ist?«
    »Da Sie so verdammt clever sind«, knurrte Laurel zwischen zusammengebissenen Zähnen, »finden Sie das wohl am besten selbst heraus.«
    »Unter normalen Umständen hätten Sie jedes Recht der Welt, Ihren Vater zu schützen«, sagte Cruz. »Aber wir sprechen hier von hochkarätigem internationalem Kunstraub. Die Polizei wird Sie so lange in die Mangel nehmen, bis man Ihren Vater erwischt.«
    »Netter Versuch, aber so kriegen Sie mich nicht.«
    »Sie denken, dass Ihr Daddy für das FBI arbeitet, ist es das?«
    »Das FBI hat nichts damit zu tun. Deshalb sind Sie hier. Ihr Klient will keine Polizei.«
    Cruz’ Miene verriet Überraschung und widerwillige Anerkennung.
    »Sie werden immer besser. Oder hat Ihr Daddy Sie aufgeklärt?«
    »Ist das wichtig?«
    »Ich weiß nicht. Alles, was ich weiß, ist, dass Sie nicht dauerhaft immun gegen mögliche Angriffe sind.«
    »Wer ist das schon?« fragte Laurel.
    »Niemand. Aber eine Menge Leute meinen es zu sein.«
    Cruz sah sich abermals im Atelier um. Sein hartes Gesicht war unergründlich.
    Laurel wartete ängstlich auf die nächste Runde des nicht erklärten Kriegs. Sie ahnte, dass sie nicht lange warten müßte.
    »Unser Klient möchte keine Aufmerksamkeit erregen«, sagte Cruz und fixierte Laurel erneut mit seinem glitzernden Blick. »Aber er wird alles Erforderliche unternehmen, um das Ei zurückzubekommen.«
    Laurel starrte Cruz schweigend an.
    »Wenn er das Ei nur bekommt, indem er die unschuldige Tochter des Diebes in die Mangel nimmt, wird er das tun«, sagte Cruz. Er zögerte kurz, ehe er

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