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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & William Rotsler
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der Evakuierung hat noch nicht begonnen. Immerhin ist ein Teil des Schlüsselpersonals auf die vorgesehenen Posten verlagert worden. Der Vizepräsident befindet sich in der Colorado-Anlage, ebenso zwei Drittel des Senats und des Kongresses. Die anderen haben sich nach Hause begeben oder …« Geniert brach er ab.
    Knowles nickte. »Ja, oder huren in Hotels mit den Sekretärinnen herum … ich weiß schon. Weiter!«
    »Wir warten auf Ihre Anweisung zur Aktivierung dieses Planes, Sir. Das Kommunikationscenter ist …«
    »Wer gehen will, soll gehen«, unterbrach Knowles. »Das habe ich bereits gesagt. Ich bleibe. Murray, was haben Sie?« Der schroffe Ton des Präsidenten ließ keine Einwände zu. Murray brauchte einen Moment, um zu antworten.
    »Mr. Präsident, eine Angelegenheit von höchster Priorität: Das Thales-Center – das ist die Computeranlage der NASA in Boston – ist durch den Bostoner Einschlag beschädigt. Die Notstromanlage ist ausgefallen, und sie haben … hm … einer nahe gelegenen Klinik den Strom weggenommen.«
    Mit zusammengekniffenen Augen sah Knowles seinen Assistenten an.
    »Wie das?«
    »Mit der … äh … Unterstützung einer Einheit der Nationalgarde, Sir. Es liegen zahlreiche Beschwerden, Anklagen und so weiter vor, die auch vollkommen berechtigt sind, aber …«
    »Weiter, Myron.«
    »Tja, Sir, wenn die betreffende Anlage keinen Strom hat, kann sie Alpha nicht mit den nötigen Navigationsdaten versehen. Die Tatsache, daß eine Anzahl Todesfälle eingetreten sind, weil …«
    »Ja, ja, aber was wird getan, damit Strom herankommt?«
    »Die NASA fliegt Notstromaggregate ein, Sir, aber die ganze Stadt ist kaputt. Die Armee hat alle Hände voll zu tun, die Nationalgarde ist über das ganze Stadtgebiet auseinandergezogen.«
    »Soll das heißen, Armee und Luftwaffe und Gott weiß wer sonst noch können keinen Strom nach Boston bringen?« knurrte der Präsident.
    »Sie versuchen es ja, Sir«, entgegnete Murray, »aber der Brand und das furchtbare Durcheinander … na ja, wir haben Meldung, daß ein Armee-Hubschrauber Bruch gemacht hat, und ein zweiter konnte nicht einmal das Center finden. Praktisch die ganze Stadt steht in Flammen. Bei dem Wind kommt das Feuer auf das Stadtzentrum zu …«
    »Schon gut – machen Sie, was zu machen ist«, sagte Knowles und stand auf. »Sparen Sie weder Mühe und Kosten und so weiter. Wenn dieses Dingsda ein so lebenswichtiges Kommunikationsinstrument ist, muß es funktionsfähig sein.«
    Er wollte gehen, doch General Sutherland sprach ihn ziemlich scharf und ungeduldig an: »Sir!«
    Unter Knowles’ dunklen Brauen funkelte es gefährlich. »Ja – was haben Sie?«
    »Sir, der Plan …«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt, General … Haben Sie nicht zugehört?«
    »Der General hofft, Sie hätten es sich noch einmal überlegt, Sir«, warf Myron dazwischen.
    »Der General fällt mir auf die Nerven«, sagte Knowles, ohne den Blick von dem bedauernswerten Offizier zu wenden. »Überlegen Sie doch mal, General Sutherland: In ein paar Stunden hat Alpha Kontakt mit Schiwa und wird diesen verdammten Steinklotz entweder unschädlich machen oder nicht. Ob ich nach Colorado gehe oder hierbleibe, spielt dabei gar keine Rolle.«
    »Sir, das war und ist nicht der Sinn des Evakuierungsplanes. Es geht um die Bewahrung der Präsidentschaft, um die Führungskontinuität, um …«
    »Ja, ja«, unterbrach Knowles, »wir müssen das doch nicht immer wieder durchkauen. Myron hat mich genügend damit genervt und hat sogar … Mitglieder meines Stabes damit angesteckt. Gehen Sie nur ruhig hin, General. Wer mitgehen will, den nehmen Sie mit. Hoffentlich bleibt wenigstens ein Koch hier, aber wenn nicht, dann ist es auch noch so. Ich konnte früher ganz gute Omelettes und Stews machen, und das werde ich wohl auch jetzt noch können.« Knowles stieß den Daumen nach oben. »Dieses Gebäude da oben ist das Haus des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Ich muß zu Hause sein, wenn wir Gäste haben, erwünschte oder unerwünschte. Und jetzt will ich nichts weiter davon hören.« Knowles blickte über Sutherland hinweg auf Higby. »Bleiben Sie, Higby?«
    »Äh … jawohl, Sir.«
    »Gut. Wenn Mr. Murray mitgeht, können Sie seine Stelle haben.«
    »Ich gehe nicht mit nach Colorado, Mr. Präsident«, sagte Murray energisch.
    »Doch, gehen Sie. Reed hat Ihre Erfahrung nötig. Wer sonst kann diesen Federfuchser bei der Stange halten? Also, meine Herren, es war nett.« Knowles wandte sich um und

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