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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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Souterrain hinunter. Mit dienstlichem Lächeln nahm sie die Anwesenheit des Senators Dunn und des Unterstaatssekretärs für Verteidigung Theotis Dudley zur Kenntnis, die an den hohen Flügeltüren des Grünen Saales standen und mit wütendem Ernst diskutierten. Sie hielten inne, als sie Barbara zum Westflügel gehen sahen. Dunn sagte etwas, Dudley grinste; aber Barbara tat, als bemerke sie nichts. Beide waren sture »männliche Chauvinisten«.
    Einige Leute kamen aus dem Diplomaten-Empfangssaal heraus, als sie eben vorbeiging, und sie mußte sich an den aufgeregten Würdenträgern vorbeischlängeln. Lächelnd grüßte sie Senator Rauchenberg, der in alten Tagen ihrem Mann geholfen hatte, aber er konnte ihr nur flüchtig zuwinken, weil er zu sehr mit dem aufgeregten, fast hysterischen indischen Gesandten beschäftigt war. Derzeit trieben sich im Weißen Hause mehr VIPs herum als sonst, und die meisten sahen ziemlich verstört aus. Sie streifte eine hübsche junge Sekretärin mit unnatürlich glänzenden Augen, die zu einem langen britischen Diplomaten emporlachte, dessen Gesicht vom unbekümmert und kostenlos genossenen Champagner gerötet war. Sie bemerkte vor dem Sprechzimmer des Arztes eine Schlange von Leuten mit leichten Kratzern und Beulen – wahrscheinlich hatten sie sich durch die Demonstranten hindurcharbeiten müssen – und blieb stehen, um weißbejackte Kellner vorbeizulassen, die mit Platten voller hors d’oeuvres aus den riesigen Küchenräumen kamen.
    Esset, trinket und seid fröhlich. Sogar im Weißen Hause. Barbara schritt rasch an der Hausmeisterei vorbei und hielt dem Posten ihr Kennschild hin. Ein Marine-Infanterist in tadelloser Uniform berührte es mit einem Analysator, der, wie es sich gehörte, mit einem Klicken reagierte. Barbara nickte den beiden Männern in Zivil, die weiter hinten in der Halle standen, freundlich zu. Sie gehörten zum Regierungs-Sicherheitsdienst und kannten Barbara gut. Trotzdem spürte sie, daß sie von den beiden mit Röntgenaugen gemustert wurde.
    Was mochte er von ihr wollen?
    Der Gedanke, den sie bis dahin unterdrückt hatte, stieg wieder in ihr auf, während sie sich dem Oval Office näherte. Sie verlangsamte ihre Schritte und blieb sogar einen Moment stehen, um einen Schluck Wasser aus einem Brunnen zu trinken. Du weißt recht gut, was er will, dachte sie. Was er immer gewollt hat und was du auch gewollt hast. Lüg dir nichts vor, Barbara. Zuerst war der Gedanke seltsam gewesen, verboten, dann merkwürdig erregend. Zuerst hatte sie sich nur vorgestellt, daß der Präsident, ein Präsident, mit ihr ins Bett ginge. Das war aufregend gewesen, stimulierend, erotisch. Während der letzten Schritte zum Oval Offize errötete sie, weil sie sich daran erinnerte, wie sie sich selbst berührt hatte, als sie sich das vorstellte.
    Dann war es so gekommen, daß in ihren Gedanken nicht der Präsident, nicht einmal Präsident Knowles, sondern John Caleb Knowles Liebe mit ihr gemacht hatte. Kein Image, keine Kreatur der Politik, kein Medien-Monstrum, sondern ein Mann.
    Und dann noch näher, noch intimer: Caleb.
    Wie bedrückend und doch wundersam war dieser Nachmittag gewesen, den sie zusammen gehabt hatten! Leise, aber zielbewußt hatte sie die Führung übernommen, und er hatte es zugelassen. Von ihrer Seite war es eine plötzliche, ungeplante Geste gewesen, daß sie sich die Schuhe auszog; doch im Herzen wußte sie: Es war mehr als das gewesen. Es war der Ausdruck von fast allem gewesen, was sie sich zu sein wünschte: Frau, Maitresse, Geliebte, Macht groupie, Kurtisane, Nymphomanin – das letzte änderte sie in Gedanken rasch ab: Nymphomaninnen-Lehrling.
    Seitdem hatten sie nicht mehr davon gesprochen, hatten nur manchmal gewisse Blicke gewechselt. Offensichtlich war es Knowles peinlich gewesen, es zur Sprache zu bringen, und Barbara fand, ihre Sache sei es schon gar nicht. Sie war damit zufrieden, hinter der Szene zu sein, ihm zu helfen in einer Zeit, da die Hilfe, die sie ihm bieten konnte, vielleicht sehr, sehr wichtig war.
    Kurz überdachte sie noch einmal jenen Nachmittag, aus dem eine Nacht geworden war. Beim ersten Mal war er stürmisch gewesen, fordernd, war nach fast peinlich kurzer Paarung in ihr explodiert. Doch dann, als der Druck sich gelöst hatte, Stimmung und Beziehung da waren, hatten sie einander mit liebender Lust und Freude Zärtlichkeit erwiesen, nicht zu schnell, nicht zu langsam, und sich immer mehr auf einander eingestellt.
    Sie schämte sich bei der

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