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Schizophrenie ist scheiße, Mama!: Vom Leben mit meiner psychisch erkrankten Tochter (German Edition)

Schizophrenie ist scheiße, Mama!: Vom Leben mit meiner psychisch erkrankten Tochter (German Edition)

Titel: Schizophrenie ist scheiße, Mama!: Vom Leben mit meiner psychisch erkrankten Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Berg-Peer
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Metallbetten, deren ehemals weiße Lackierung abgeplatzt ist, Fenster, die sich nicht öffnen lassen, Tisch und Stühle aus billigem Spanholz. Meine Frage an die Zimmernachbarin, wo Lena denn sei, wird mit wütendem Gemurmel und einem bösen Blick quittiert.
    Ich gehe zurück in den Flur, um Lena zu suchen, und finde sie endlich im Raucherzimmer. Sie trippelt mit den Füßen und inhaliert tief. Mich begrüßt sie nur kurz mit einem erkennenden Nicken. »Das ist meine Mutter«, erklärt sie einem vor sich hin starrenden jungen Mann mit verfilzten Haaren. Das Raucherzimmer ist noch trostloser als Lenas Zimmer. Keine Sitzgelegenheit, ein hoher Tisch mit verbrannter und fleckiger, klebriger Oberfläche. Ein Fenster, das nur einen Spalt geöffnet werden kann, mit einem Metallgitter davor. Es stinkt.
    Als wir uns in ihrem Zimmer unterhalten, sagt mir Lena, dass die Polizisten richtig nett zu ihr gewesen seien. Sie hätten ihr sogar eine Schachtel Zigaretten geschenkt. »Nur meine Nachbarin ist furchtbar, die schnauzt mich ständig an. Aber ich bin froh, dass du da bist. Kannst du mir Geld geben? Meine Betreuerin ist zu faul, mir Geld zu bringen. Das muss sie doch eigentlich. Wenn sie doch schon die Betreuung hat, was ich zum Kotzen finde …« Um der Endlosschleife Thema Betreuerin zu entgehen, stoppe ich Lena. »Ich werde mit ihr telefonieren, dann klären wir das. Und jetzt gebe ich dir erst mal etwas Geld.« Ich frage, was sie noch möchte. Sie braucht natürlich Tabak und Saft und ein bestimmtes Shampoo, aber nur genau das, und eine ganz bestimmte Creme für ihr Gesicht, weil nur die ihre Haut wirklich weich macht. Und sie habe so riesigen Hunger, ich solle noch eine Lasagne mitbringen. Und einen Döner. Ich bin erstaunt, dass sie sich nicht mehr über die Zwangseinweisung beklagt, sondern sich mit praktischen Bedürfnissen beschäftigt. Ja, sagt sie auf meine Frage, die Ärzte hier seien in Ordnung, besonders die Stationsärztin sei nett. Aber sie brauche unbedingt Tabak … und den müsse ich sofort bringen, denn sie dürfe die Station noch nicht verlassen. Ich merke, dass sie sich auf nichts anderes konzentrieren kann als dieses dringende Bedürfnis zu rauchen, und verspreche, sofort alles zu besorgen. Plötzlich verändert sich ihre Stimme, sie wird laut. »Aber Mama, ich will hier nicht bleiben, das war doch nur diese doofe Nachbarin, die immer rumschimpft, und die hat die Bullen angerufen, aber die macht selbst Krach, und so laut war das gar nicht. Und du hast sicher mit ihr gesprochen und dafür gesorgt, dass die Polizei kommt.« Lena wird immer aufgebrachter. Sie holt tief Luft. »Du findest ja auch, dass ich krank bin, aber ich bin gar nicht krank und ich will auch nicht ins Krankenhaus. Du willst mich hier einsperren, damit du deine Ruhe hast. Immer setzt du dich durch. Du bist ja gesund, und deine anderen tollen Kinder sind auch gesund. Nur mich habt ihr ausgesucht, die arme blöde Lena muss krank sein. Dann geht es euch besser.« Ihre Vorwürfe tun weh. Ich sage mir, es ist die Krankheit, und zwinge mich zur Ruhe. Aber ist es wirklich nur die Krankheit, oder hasst Lena mich so sehr, dass sie mir all das an den Kopf werfen muss? Lenas Zimmernachbarin fühlt sich durch die lautstarke Tirade gestört und schreit zurück. Ich verstehe kein Wort mehr. Endlich verlässt sie das Zimmer. Ich stehe auf und verspreche meiner Tochter, einkaufen zu gehen.
    Auf dem Krankenhausflur werde ich von einer Ärztin angesprochen. Ob ich Lenas Mutter sei, sie müsse unbedingt mit mir reden. Ich bin überrascht. Dass eine Ärztin auf mich zukommt und das Gespräch mit mir sucht, ist noch bei keinem der vorherigen Krankenhausaufenthalte passiert. Sie erkundigt sich freundlich nach Lenas Kindheit, nach den vorherigen Krankheitsausbrüchen und der Diagnose und teilt mir mit, was sie jetzt mit Lena vorhaben. Sie seien sich noch nicht sicher, ob sie die Dosis ihrer Tabletten erhöhen oder vielleicht ein anderes Medikament ausprobieren würden. Sie persönlich glaube, dass ein anderes Medikament Lena guttun würde, aber das Problem sei, dass Lena sich konsequent weigere, es zu nehmen. Das Wichtigste sei es, erklärt die junge Ärztin zu meiner Überraschung, eine gute Beziehung zu Lena aufzubauen, und sie wolle so weit wie möglich auf deren Wünsche eingehen. Es sei gut, dass ich zurückgekommen sei, denn Lena habe ständig nach mir gefragt. Ich bin verblüfft und frage die Ärztin, wie das sein könne, da Lena entsetzlich aggressiv

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