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Schlachtfeld der Verfluchten

Schlachtfeld der Verfluchten

Titel: Schlachtfeld der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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näher.
    »Da war nichts zu machen«, erklärte sie.
    »Was hat sie denn?«, fragte Suko.
    »Wenn ich das wüsste. So richtig kann ich dir das nicht sagen. Jedenfalls will sie keine Fremden im Ort haben.«
    »Und was ist mit Juri? Ich hörte, dass du seinen Namen nanntest.«
    »Ha.« Karina winkte ab. »Auf den ist sie besonders sauer. Sie und die anderen Menschen hier halten ihn für einen miesen Verräter, und es will niemand mehr mit ihm etwas zu tun haben.«
    »Wieso Verräter?«, fragte ich.
    »Das genau hat sie mir nicht gesagt. Ich denke allerdings, dass es mit den Amazonen zusammenhängt.«
    »Hast du sie danach gefragt?«
    Karina lachte und winkte ab. »Wie denn? Die hat mich ja nicht zu Wort kommen lassen.«
    »Dann hat es wohl auch keinen Sinn, wenn wir bei den anderen Bewohnern nachfragen.«
    »So wird es sein.«
    Wir standen auf der ansonsten menschenleeren Dorfstraße und kamen uns ziemlich dämlich vor. Aber etwas musste passieren, und etwas würde auch passieren, und das genau wollte ich nicht unbedingt der anderen Seite überlassen.
    »Weißt du, wo Juri gewohnt hat?«
    »Nein, woher? Aber was interessiert es dich?«
    »Vielleicht finden wir in seinem Haus irgendwelche Hinweise auf unsere Freundinnen.«
    »Den Vorschlag halte ich für nicht schlecht«, meinte Suko. »Tun müssen wir etwas.«
    »Okay, finden wir heraus, wo Juris Haus steht.« Immer noch ärgerlich über die Abfuhr trat Karina mit dem rechten Bein auf. Dann drehte sie sich auf der Stelle und fixierte ein anderes Haus, dessen Grundstück ebenfalls von einem Lattenzaun umgeben war, der sich an einigen Stellen allerdings wellenartig nach innen bog.
    Karina Grischin ging so schnell, dass wir kaum mit ihr Schritt halten konnten. Der wellige Zaun besaß auch ein schmales Tor, und das trat sie kurzerhand auf.
    Beim Wohnhaus verhielt sie sich nicht so. Da klopfte sie gegen ein Fenster, dass aber auch sehr heftig. Sogar wir sahen, dass die Scheibe vibrierte.
    Die im Haus lebenden Menschen konnten das nicht ertragen. Jemand riss das Fenster auf. Der Oberkörper eines Mannes erschien, und er hielt ein Gewehr in den Händen, mit dem er Karina bedrohte.
    So etwas ließ die Russin nicht zu. Bevor der Bewohner sich versah, schlug sie den Lauf nach unten. Das reichte ihr nicht. Sie griff zu und zerrte den Mann halb aus dem Fenster, sodass er mit dem Kopf voran nach unten sackte. Die Schusswaffe hatte Karina weggeschleudert, und hätte sie den Mann nicht an den Schultern festgehalten, wäre dieser aus dem Fenster gefallen. So aber blieb er in dieser unbequemen Haltung.
    Sie redete heftig auf ihn ein. Es war klar, dass sie sich keine erneute Abfuhr holen wollte. Durch ihr Reden schüchterte sie den Bewohner so ein, dass er ihre Fragen beantwortete. Seine Stimme hörte sich nicht so aggressiv an wie die der Frau.
    Ich verstand einige Male den Namen Juri. Ich hoffte darauf, dass wir endlich ein wenig erfuhren, und es dauerte nicht lange, da war Karina zufrieden. Sie sagte nichts mehr, hob nur den Körper an und drückte den Mann wieder zurück in das Haus. Dann bückte sie sich, hob das Gewehr auf, entlud es und schleuderte die Patronen ins Gelände. Das Gewehr ließ sie fallen und kam zu uns.
    »Erfolg gehabt?«, fragte Suko.
    »Kann man wohl sagen.« Sie schaute kurz zum Haus zurück, aber dort zeigte sich niemand mehr am offenen Fenster. »Ich weiß jetzt, wo wir hinmüssen.«
    »Ist das alles, was du von dem Typ erfahren hast?«
    »Nein. Ich habe ja gespürt, dass er große Angst hatte. Nicht vor mir, das merkte ich sofort. Es war eine allgemeine Angst, die ich auch bei der Frau vorhin spüren konnte. Natürlich habe ich ihn gefragt und auch eine Antwort erhalten, wobei ich mir sicher bin, dass er mich nicht angelogen hat. Sie alle haben Angst vor den Amazonen. Sie sind die wahren Herrinnen hier im Ort. Es ist wie in einem Western. Sie bedrohen die Menschen, von ihnen geht der Terror aus, und die Leute müssen das tun, was sie wollen. Sie bestimmen, wer den Ort verlassen darf und wer nicht.«
    »Verstehe«, sagte ich. »Dann hat Juri das Kaff hier verlassen, ohne eine Einwilligung gehabt zu haben.«
    »Genau. Sie bemerkten es etwas zu spät und haben ihn deshalb verfolgt. So einfach ist das.«
    »Und die Amazonen selbst? Hast du über sie auch gesprochen?«
    Karina winkte ab. »Nur kurz, John. Jedenfalls können wir davon ausgehen, dass es keine Zombies sind. Also keine Wesen, die schon lange unter der Erde gelegen haben und nun wieder zurückgekehrt

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