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Schläfst du schon?

Schläfst du schon?

Titel: Schläfst du schon? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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und sofort, nachdem du zehn Jahre lang die Nase über alle Männer gerümpft hast.”
    “Vielleicht weil ich endlich erwachsen geworden bin.”
    “Du warst schon immer erwachsen.”
    “Okay, dann eben weil ich gerade erkannt habe, was ich verpasse.”
    “Hannah, im Ernst. Warum?”
    “Ist das denn nicht sonnenklar?”
    “Tu mir den Gefallen und erklär es mir trotzdem.”
    Sie seufzte und warf erneut einen Blick zur Tür. Sie konnte nur hoffen, dass Dwight nicht davorstand. “Ich will keine Jungfrau mehr sein”, flüsterte sie. So, jetzt hatte sie es endlich ausgesprochen. “Wirst du mir also helfen oder nicht?”
    “Hannah …” Er fluchte noch einmal, und sie konnte ihn sich vorstellen, wie er mit zerzaustem Haar auf dem Bett saß und wütend war, weil er sie nicht erwürgen konnte. “Warum tust du mir das an?”
    “Du weißt also auch nicht, wie’s geht.” Die Enttäuschung traf sie wie ein Schlag. Was sollte sie jetzt tun?
    Ein erstickter Laut drang an ihr Ohr. “Ich weiß, wie man jemanden verführt”, versicherte Michael. “Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich möchte, dass du das auch weißt.”
    “Karrie meint, ich müsste nur etwas Haut zeigen, ihn küssen und dann etwas mehr Haut zeigen. Das wär’s. Aber es hat irgendwie nicht funktioniert, und deshalb hab ich mir gedacht, du könntest vielleicht kurz …”
    “Moment mal! Du hast irgendeinem Typen etwas Haut gezeigt?”
    “Ich habe es wenigstens versucht”, sagt sie unglücklich.
    “Wem, Hannah?”, fragte er mit sehr scharfer Stimme nach. “Wen versuchst du hier zu verführen? Und warum hast du es ausgerechnet jetzt und so plötzlich satt, eine … eine …”
    “Eine Jungfrau zu sein”, zischte sie. “Siehst du? Du kannst es nicht einmal aussprechen. Da musst du doch verstehen, wenn ich keine mehr sein will!”
    “Okay, hör zu. Ich kann mir ein bisschen Urlaub nehmen. Ich komme übers Wochenende runter, und dann reden wir über das Ganze in aller Ruhe.”
    “Nein!” Das war das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. Dass ihr großer Bruder den großen Bruder mimte. “Kannst du mir nicht ganz einfach sagen, was ich falsch gemacht habe?”
    “Hannah …”
    “Bitte, Michael”, flüsterte sie und war den Tränen plötzlich lächerlich nah. “Ich muss es tun. Ich will es tun. Ich brauche nur einen Tipp von dir, mehr nicht.”
    “Ich kann in ein paar Tagen da sein …”
    “Nein.”
    “Ich möchte das mit dir besprechen, Hannah …”
    “Nein. Hilf mir jetzt weiter oder leg dich wieder ins Bett und schlaf.”
    Er stieß resigniert die Luft aus. “Benutz ein Kondom”, riet er ihr nervös. “Versprich mir das.”
    “In Ordnung.”
    “Okay. Was Karrie meinte”, fuhr er gespannt fort, “sollte eigentlich funktionieren. Himmel, ich kann es nicht fassen, dass ich dir so was sage. Na gut. Trotz allem, was ihr Frauen von uns denkt, sind wir Männer auch für ein bisschen Romantik. Musik, Kerzen … Verdammt, das ist so idiotisch …”
    “Nein, ist es nicht!” Neue Hoffnung erfüllte sie, und sie wurde ganz aufgeregt. “Ich habe Kerzen und …” Sie unterbrach sich, als es an die Badezimmertür klopfte.
    Dann erklang Dwights tiefe, unglaublich tolle Stimme. “Hannah?”
    “Danke, Michael”, sagte sie schnell. “Ich muss jetzt Schluss machen.”
    “Hannah, warte …”
    “Du bist ein Schatz.” Sie legte den Hörer auf und sah, nervös auf der Unterlippe kauend, auf die geschlossene Tür.
    Romantik. Musik. Kerzen.
    Das dürfte ihr nicht schwerfallen.

4. KAPITEL
    “Ich kann dich doch nicht auf deinem Sofa schlafen lassen”, sagte Dwight jetzt schon zum dritten Mal. “Nimm dein Bett! Ich werde unten schon irgendwo unterkommen.”
    “Oh, Dwight, nein. Das alles ist schließlich meine Schuld. Aber jetzt …” Hannah blinzelte, weil ihr fast die Augen zufielen, und verlor kurzfristig den Faden.
    Dwight konnte erkennen, dass sie sich nur noch mit Mühe aufrecht hielt. Sie war mindestens genauso müde wie er. Kein Wunder. Es war weit nach Mitternacht, und sie war wahrscheinlich seit früh am Morgen auf den Beinen, bediente die Gäste im Geschenkeladen und kümmerte sich um das Hotel im Allgemeinen.
    “Komm”, sagte er leise. “Zeit zum Schlafen.”
    “Nur wenn du hierbleibst.”
    “Auf deinem Sofa.”
    “Ja”, flüsterte sie.
    Sie standen in Hannahs Schlafzimmer und starrten auf das zur Debatte stehende Bett, das immer noch ziemlich zerwühlt war von Dwights erstem Versuch, ein wenig Schlaf zu

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