Schläfst du schon?
nicht bald ins Bett legte. Seine Lider waren bleischwer, jeder Muskel zitterte vor Überanstrengung, und wie ein Schlafwandler hängte er das Badetuch an seinen Haken. Da fiel ihm etwas ein, und er fluchte.
Er war es gewohnt, nackt zu schlafen, sodass er nicht daran gedacht hatte, sich frische Wäsche aus der Tasche zu suchen. Wo hatte er nur seine Reisetasche gelassen? An der Tür. Mit einem herzhaften Gähnen griff er wieder nach dem Badetuch, wickelte es sich um die Hüften und ging auf Zehenspitzen hinaus, in der Hoffnung, dass Hannah zurückgekommen und schon eingeschlafen war.
Die Lichter waren aus, was er als ein gutes Zeichen nahm. Sie war also wahrscheinlich bereits im Bett. Tastend suchte er in der Dunkelheit den Weg zur Tür der Suite und versuchte, dabei keinen Lärm zu machen. Er gab sich solche Mühe, dass er über seine eigenen Füße stolperte und sich dabei beinah umgebracht hätte. Ein stechender Schmerz durchzuckte seine Seite.
Dwight unterdrückte ein Aufstöhnen und stand wieder auf – ohne sein Badetuch. Obwohl jede Bewegung eine Qual war, bückte er sich und suchte nach dem Tuch, aber es war plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Also ging er schließlich ohne das Tuch weiter, weil er inzwischen in seinem Adamskostüm vor Kälte zitterte wie Espenlaub. Nach der Tür tastend, bückte er sich erneut, um die Tasche zu finden, die er so gedankenlos in eine Ecke geworfen hatte, als er glaubte, das Zimmer gehörte ihm.
Als er sie hatte und sich über die Schulter schlang und sich behutsam aufrichtete, wurde plötzlich das Licht angeknipst, und er kniff geblendet die Augen zusammen. Fast gleichzeitig hörte er ein Aufkeuchen.
Hannah.
Sie stand neben dem Lichtschalter und war immer noch vollständig angezogen. “Okay, diesmal hast du mich erschreckt”, flüsterte sie.
Er stand regungslos da, splitterfasernackt, während sie ihn mit großen Augen und leicht geöffnetem Mund anstarrte. “Hannah?”
“Ja?”
Er hielt sich die Tasche vor. “Könntest du bitte das Licht ausmachen?”
Ihr Blick blieb an seiner Tasche hängen. “Du bist nackt.”
Was sie nicht sagte! “Ich habe mein Badetuch in der Dunkelheit verloren, weil ich dachte, du schläfst schon, und dann … Ach, verdammt, warum schläfst du nicht schon längst?”
“Ich nehme nicht das Bett, du bist hier der Gast.”
Wie gebannt und mit einer gewissen Begehrlichkeit blickte sie ihn immer noch an. Wenn das so weiterging, würde es nur noch Sekunden dauern, bis seine kalte Dusche ihre heilsame Wirkung wieder verloren hatte. “Hannah?”
“Hm?”
“Das Licht.”
“Oh!” Sie griff hinter sich und hielt wieder inne. “Wenn ich das Licht ausmache, wie wirst du dann den Weg finden?”
“Ich schaff das schon irgendwie”, versicherte er und zwang sich zu einem beruhigenden Lächeln, obwohl in ihm alles andere als beruhigende Gefühle tobten.
“Du wirst dir wehtun. Ich mache einfach die Augen zu.” Was sie auch prompt tat.
“Schön.” Er ging wieder in die Hocke, um das Badetuch aufzuheben, das er dank des Lichts jetzt sehen konnte. Aber bevor er sich darin eingewickelt hatte, öffnete Hannah die Augen.
“Hannah!”
Sie biss sich auf die Unterlippe und sah nur ein wenig schuldbewusst aus, während sie ihn mit den Augen verschlang. “Ich wollte dir bloß sagen, dass das Sofa viel zu klein ist für dich. Deine Verletzung wird dir zu schaffen machen, oder du wirst dir den Kopf stoßen oder sogar herunterfallen oder …”
“Okay!” An diesem Punkt war er einverstanden, ihr in allem zuzustimmen, wenn sie nur das Licht ausknipste oder die Augen wieder schloss. “Dann also das Bett, in Ordnung. Aber mach bitte die Augen zu!”
“Ja. Natürlich.”
Er bedeckte sich, so gut er konnte, mit dem Badetuch, nahm seine Tasche und ging zum Schlafzimmer. Aber diese verflixte Frau folgte ihm. “Ich kann das Bett auch allein finden.”
“Ich wollte nur sichergehen …”
Er sah über die Schulter und ertappte sie dabei, wie sie seinen Po betrachtete. “Was machst du da?”
Sie riss den Blick von ihm los und errötete heftig. “Nichts!” Schuldbewusst wich sie zurück, blieb aber in der Tür stehen.
Er setzte sich aufs Bett. “Ich glaube wirklich, von hier aus weiß ich allein weiter.”
Sie nickte und rührte sich nicht.
Natürlich könnte er sie auch einfach ignorieren und sich ins Bett fallen und vom Schlaf überwältigen lassen. Aber da er noch nie in seinem Leben die einfachste Lösung gewählt hatte, und
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