Schläfst du schon?
schon die zweite Nacht in diesem bedrückenden Zustand. Siehst du jetzt, wie unrecht du hattest? Es liegt nicht an dir, das merkst du nun hoffentlich.”
Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. “Ja, aber ich verstehe dich nicht. Es wäre doch so einfach. Ich weiß, dass dein Leben in Los Angeles für dich sehr wichtig ist. Du sehnst dich nach Abenteuern und Aufregung, das war schon immer so, und deshalb ist Avila nichts für dich ist. Aber ich erwarte doch gar nichts anderes von dir als Sex, Dwight. Wirklich.”
“Das solltest du aber.” Selbstvergessen begann er, ihre weichen Schenkel zu streicheln, schlüpfte dann mit den Händen unter ihr T-Shirt und umfasste anschließend ihren wohlgeformten Po.
“Ich werde dich nicht anflehen”, hauchte sie.
Wenn das so weiterging, würde er derjenige sein, der sie anflehte. Er konnte einfach nicht aufhören, ihre herrlichen Rundungen zu erkunden.
“Dwight …”
“Nein”, flüsterte er und zwang sich mit dem letzten Rest an Willenskraft, sie loszulassen. Es war das Schwierigste, was er je getan hatte.
Hannah stieß einen sehnsüchtigen Seufzer aus, aber sie erhob sich mit Anmut und Würde, nahm ihr Buch und ließ ihn allein.
Der Gedanke an Schlaf war lächerlich.
Am nächsten Nachmittag lief Hannah zum Strand hinunter. Ihre Zehen versanken im weichen Sand, als sie bis ans Wasser ging. Normalerweise ging sie immer morgens schwimmen – es sei denn, hinreißende Männer kamen in die Stadt und brachten sie vollkommen durcheinander.
Im Augenblick gehörte der ganze Strand ihr, und obwohl sie ihre Gäste liebte und sich gern mit ihnen unterhielt, war sie heute froh, allein zu sein.
Das Wasser war eiskalt und hatte genau die Wirkung auf sie, die sie erwartet hatte – mit einer einzigen Welle, bei der sie keuchend die Luft einsog, klärte es ihre Gedanken. Sie hielt den Atem an und tauchte bei der nächsten Welle unter. Die hiesigen Strömungen kannte sie in- und auswendig. Hier war sie in ihrem Element und ungestört. Keiner beanspruchte ihre Zeit, keiner brauchte sie. Und sie brauchte auch niemanden.
Ein Sturm war im Anzug, und das Meer war unruhig. Aber damit würde sie fertig werden, sie musste, und entschlossen schwamm sie weiter hinaus.
Vom Strand her rief jemand ihren Namen.
Dwight.
Er stand da und beobachtete sie mit finsterer Miene.
“Ich bin okay”, rief sie ihm zu.
“Du bist zu weit draußen”, schrie er und wies zum Himmel.
“Ich bin okay”, wiederholte sie, aber Dwight riss sich das Hemd herunter, schleuderte die Schuhe von den Füßen und hechtete ins Wasser.
Verärgert seufzte sie auf, aber irgendwie war die Situation auch ziemlich aufregend. Er war hinter ihr her, endlich war es einmal andersherum. Sie sah zum Himmel hinauf und gestand sich ein, dass Dwight vielleicht doch recht hatte. Ein Unwetter kündete sich an. Gerade als sie zurückschwimmen wollte, rief Dwight nach ihr. Hannah musste lachen. Sie genoss es, dass er ihr zu Hilfe kommen wollte, und schwamm noch schneller, um ihm entgegenzukommen.
In diesem Moment geschah es – ein Krampf durchzuckte ihr rechtes Bein und lähmte sie fast völlig. Sie konnte nicht fassen, wie stark der Schmerz war, der sie nach Luft schnappen ließ. Eine Welle erhob sich über ihrem Kopf, aber Hannah konnte ihr nicht ausweichen und auch nicht darunter hindurchtauchen. Sie konnte sich nur krümmen vor Schmerzen. Die Welle traf sie mit voller Wucht und zog sie mit sich in die Tiefe.
Als sie es schaffte, an die Oberfläche zu kommen, war Dwight neben ihr, das Gesicht verzerrt vor Entsetzen.
Sie hatte gerade noch Zeit zu denken, dass er ein fantastischer Schwimmer sein musste, um diese Strecke in so kurzer Zeit hinter sich zu legen, bevor sie erneut unterging.
“Was ist los?”, fragte er und hatte sie fest im Griff, als sie wieder hochkam. “Stimmt etwas nicht?”
“Ein Krampf”, keuchte sie und kämpfte darum, nur Luft einzuatmen und nicht den gesamten Ozean.
Der Wind war stärker geworden, auch die Wellen wurden immer kräftiger und kamen mit größerer Geschwindigkeit. Hannah wand sich, um den Schmerz zu dämpfen, und lief dabei Gefahr, wieder unterzugehen.
“Ich halt dich fest”, beruhigte Dwight sie. Seine starken Arme lagen fest um ihre Taille und zogen sie an sich.
Das Gewitter brach mit voller Wucht los, der Regen peitschte hart und schmerzhaft in ihre Gesichter.
“Halt dich an mir fest!”, brüllte Dwight und fing an, zum Strand zurückzuschwimmen.
Aber immer
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