Schläfst du schon?
er sich in sie.” Alexi ging unruhig auf und ab. “Aber er fährt bald ab, und sie wird nicht alles stehen und liegen lassen, um ihm zu folgen. Nicht dass ich das möchte …”
“Natürlich nicht! Aber man kann doch einen Kompromiss finden.”
“Ja, das sollte man glauben”, stimmte Alexi mit einem Seufzer zu. “Aber sie sind beide so an ihren Lebensstil gewöhnt.”
“Was sollen wir also tun?”
“Ach, verdammt, ich weiß es nicht. Wer hätte gedacht, dass es so schwierig sein könnte, zwei Leute zu verkuppeln? Wir haben ihr mit der Wette den ersten Anstoß gegeben, und ich hatte eigentlich geglaubt, dass sie von da an allein weiterwüsste.” Verärgert fing Alexi an, an ihren Nägeln zu kauen. “Ich schwöre dir, man sollte meinen, ich sei die ältere Schwester, so wie ich Dwights Leben in die Hand nehmen muss.”
“Wie bitte?” Dwight, der gerade in die Küche kam, hob fragend eine Augenbraue. “Du nimmst mein Leben in die Hand? Seit wann denn das?”
Tara stand sofort auf. “Äh … ich würde ja liebend gern bleiben, aber ich muss einiges erledigen.” Sie warf Alexi einen langen Blick zu und lächelte Dwight schwach an, bevor sie hinaushuschte.
“Angsthase”, sagte Alexi und setzte ein strahlendes Lächeln auf. “Na so was, guten Morgen. Möchtest du Frühstück?”
“Moment mal. Diesen Gesichtsausdruck kenne ich doch. Du führst irgendwas im Schilde, und zu meinem Pech hat es etwas mit meinem Leben zu tun. Also, spuck’s aus.”
“Machst du Witze? Ich soll mein Leben aufs Spiel setzen?”
“Ich habe dir noch nie auch nur ein Härchen gekrümmt.”
“Und was war, als du mich mit dem Baseball getroffen hast?”
“Ich war neun, und du kamst gerade auf die Veranda gekrabbelt, als ich schoss. Ich habe es nicht absichtlich getan!”
“Das kann ja jeder sagen.” Sie verschränkte die Arme vor der Brust. “Und als du mich im Disneyland fast verloren hast?”
“Es war bestimmt nicht meine Schuld, dass du auf Tom Sawyers Insel hinter einem Felsen eingeschlafen bist. Ich habe überall gesucht.”
Alexi lächelte. “Das hat Spaß gemacht. Du hättest den Ausdruck auf deinem Gesicht sehen sollen, als ich plötzlich heraussprang. Du hast geweint vor Erleichterung.”
“Das stimmt doch gar nicht!”
“Schon gut, Dwight, es ist in Ordnung, wenn Männer weinen. Es macht sie sogar noch aufregender.”
“Ich war zwölf! Und du bringst es immer noch fertig. Du machst mich immer noch wahnsinnig.”
“Deswegen liebst du mich doch auch so sehr.”
“Ja, ja.” Und weil er guter Laune war, und vor allem, weil er wusste, dass sie es hasste, verwuschelte er ihr das Haar.
Sie knurrte, und er lachte. “Ich liebe dich auch”, sagte er mit einem Grinsen.
“Ach, Dwight.” Alexi umarmte ihn mit plötzlicher Heftigkeit. “Und jetzt gehst du wieder weg. Du wirst mir so fehlen. Warum kannst du das Leben in der Großstadt nicht endlich überhaben? Avila ist wirklich ein toller Ort. Du könntest hier glücklich sein, wenn du es nur versuchen würdest.”
Sanft löste er sich von ihr und schenkte sich ein Glas Eistee ein, das er in wenigen Zügen leerte, weil sein Mund auf einmal so trocken war. Und das Herz war ihm auf einmal so schwer. In ein paar Tagen würde er wieder in Los Angeles sein und an einem neuen Fall arbeiten.
Aber er glaubte nicht, dass er schon bereit dafür war. Zum einen war er immer noch müde, und zum anderen …
Wem, zum Kuckuck, machte er hier etwas vor? Er war nicht mehr müde. Er hatte keine Schmerzen mehr. Er war, im Gegenteil, sogar in recht guter Form. Es gab keinen Grund, weswegen er nicht wieder an die Arbeit gehen könnte – außer dem, dass er nicht wollte.
Er wollte Hannah nicht verlassen.
Ein längerer Urlaub würde das Problem aber nur aufschieben. Wie Hannah ihm schon gesagt hatte, es würde am Ende, wenn er schließlich gehen würde, alles nur noch schlimmer machen. Sehr viel schlimmer.
Er wandte sich ab, um dem fragenden, besorgten Blick seiner Schwester auszuweichen, und sah aus dem Fenster, das auf Hannahs wunderschönen Garten wies. Sie kniete dort draußen neben einem großen Topf mit Margeriten. Wahrscheinlich redet sie mit ihnen, dachte er und lächelte wehmütig. Wie schön sie ist, wenn der Wind mit ihrem Haar spielt.
Tief in seinem Innern spürte er eine Sehnsucht nach … Wonach? Er konnte diese Frage nicht beantworten, und aus diesem Grund konnte er auch nichts tun, um seine Sehnsucht zu stillen.
“Sie ist etwas ganz
Weitere Kostenlose Bücher