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Schlaf in himmlischer Ruh

Schlaf in himmlischer Ruh

Titel: Schlaf in himmlischer Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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sind Sie überhaupt hier? Das war aber
eine kurze Kreuzfahrt. —«
    »Sie war kürzer, als wir erwartet
hatten«, erklärte der Professor. »Das Schiff bekam Maschinenschaden und mußte
nach Newport News geschleppt werden. Sie haben die, eh, aufregende Rettung
vielleicht im Fernsehen gesehen. Da niemand sagen konnte, wie lange die Havarie
dauern würde, beschloß ich, die Idee aufzugeben und zurückzukommen. Es ist die Singapore
Susie, falls Sie sich vergewissern wollen, daß ich tatsächlich an Bord war.
Ich kann Ihnen die Namen des Kapitäns und der Offiziere aufschreiben. Ich
fürchte, ich weiß nicht, wie die Männer hießen, mit denen ich nach Boston
gefahren bin. Aber ich habe die Rechnung der Firma auf dem Schreibtisch und
könnte es sofort herausfinden.«
    »Das ist in Ordnung, Professor. Ich
glaube, das können wir Ihnen abnehmen. Kann ich mal telefonieren?«
    »Selbstverständlich.«
    Ottermole ging ins Arbeitszimmer und
wählte. »Hallo, Doktor. Tut mir leid, Sie zu wecken, aber wir haben ein kleines
Problem hier oben auf dem Crescent in Professor Shandys Haus. Nein, ihm geht es
gut, aber er ist gerade von einem Schiffbruch nach Hause gekommen und hat Mrs.
Ames tot auf dem Boden im Wohnzimmer gefunden. Ja, es gibt Tage, da kann man
einfach nicht gewinnen. Sieht mir so aus, als wär’ sie von ‘nem Schemel
gefallen und hätte sich den Schädel aufgeknackst. Sie war hier drin, um die
Weihnachtsdekorationen zu richten. Okay, ich sag ihm, Sie hätten es gesagt.
Könnten Sie nicht doch gleich rüberkommen? Eddie Grimble hat die Hosen voll. Er
will sie wegschaffen, bevor die Gaffer eintrudeln. Präsident Svenson mag keine
Publicity, sagt er. Gut. Bis gleich.«
    Er legte auf. »Reg dich ab, Eddie. Dr.
Melchett ist unterwegs. Sobald er uns das Startzeichen gibt, sage ich Charlie
Foster, er soll seinen alten Caravan vorbeibringen.«
    Ottermole ging ans Telefon und
schwatzte mit einem von seinen Leuten, bis der Arzt eintraf. Melchetts
Untersuchung dauerte etwa dreißig Sekunden.
    »Sie ist vor mindestens drei Tagen an
einer Schädelfraktur sofort gestorben. Die Wunde im Kranium paßt genau zu dem
Gegenstand, auf den sie gefallen ist. Müssen Sie sonst noch was wissen?«
    »Ne. Das macht die Sache komplett.
Vielen Dank, Doktor.«
    »Ich bringe den Totenschein auf dem Weg
zum Krankenhaus in der Wache vorbei.«
    Melchett ging, und binnen weniger
Minuten kam ein einfacher blauer Caravan an. Zwei Männer in unauffälligen
Nylonjacken brachten ein großes braunes Packpapierbündel. Selbst die Leute aus
der Stadt wollten es sich mit Svenson nicht verderben.
    Peter Shandy beobachtete das Verpacken
von Mrs. Ames mit größter Aufmerksamkeit. Ihm ging immer noch die Murmel durch
den Kopf. Er hatte gedacht, sie müsse unter der Leiche sein, aber da war sie
nicht. Schließlich mußte er Polizeichef Ottermole sagen, wonach er suchte.
    »Wissen Sie, auf diese Weise habe ich
sie überhaupt gefunden. Ich bin auf eine der verstreuten Murmeln getreten und
habe mich im Flur ziemlich schmerzhaft hingesetzt. Dann dachte ich, ich sollte
sie besser alle aufsammeln, bevor ich noch mal hinfiel. Aber auch nach
gründlicher Suche habe ich nur siebenunddreißig von achtunddreißig gefunden.«
    »Moment mal. Behaupten Sie, daß Sie
genau wußten, wie viele Murmeln in der Schale waren?«
    »Natürlich«, sagte Professor Shandy,
erstaunt über solch eine Frage. »Die fehlende Murmel ist gelb mit braunen
Schlieren. Ich wünschte, Sie würden dem Leichenbestatter sagen, er möge unter
ihren, eh, persönlichen Habseligkeiten danach schauen.«
    »Aber sicher. Ich werde Harry sagen,
daß Sie nicht alle Klicker beisammen haben.«
    Shandy weigerte sich, in die Falle zu
gehen. »Vielen Dank. Sie wurden mir von einem kleinen Mädchen geschenkt, das
ich sehr gern mag. Ich würde sie ungern verletzen, indem ich sorglos mit ihren
Geschenken umgehe.«
    Das fragliche Kind war mittlerweile
sechsundzwanzig, aber er hoffte, diese Erklärung werde Ottermole überzeugen,
daß er nicht so angeknackst war wie seine Murmeln. Offenbar tat sie das. »Ach
so, ich verstehe«, sagte der Polizeichef. »Na, ich denke, wir bringen die Sache
besser in Gang. Sagen Sie, Sie kennen Professor Ames doch viel besser als ich.«
    »Ja, Tim und ich sind alte Freunde.
Wenn Sie wollen, bringe ich es ihm bei.«
    »Herzlichen Dank. Das ist ein Job, den
ich jederzeit gern weitergebe. Wir sehen uns später, Ed. Bis dann, Professor.
Finden Sie keine Leichen mehr.«
    »Ich hoffe aufrichtig,

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