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Schlaf in himmlischer Ruh

Schlaf in himmlischer Ruh

Titel: Schlaf in himmlischer Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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kühlen Artefakten aus Plastik und Pappe, die Fluggesellschaften und
Schnellrestaurants gerne Essen nennen. Es bedeutete winzige Gläschen Aquavit
und große Tassen heißen Tees, um die Innereien zu wärmen und die Stimmung zu
heben. Es bedeutete haufenweise Leute, die ihn gegen den vollen Ansturm von
Präsident Svenson polstern konnten, aber es bedeutete auch Lärm, Konfusion, die
Notwendigkeit, Smalltalk zu machen, alles Dinge, die ihn davon abhalten würden,
darüber nachzugrübeln, was er in Patsville, Ohio, herausgefunden hatte und wie
es zu dem paßte, was er bereits wußte. Er beschloß, sich auf den Hering zu
konzentrieren und das Grübeln aufzuschieben.
    Helen Marsh, obwohl nicht besser auf
die Galaversammlung vorbereitet, die sich ihren Augen bot, war keineswegs außer
Fassung. Ihr solides hellblaues Kostüm und die bescheidenen Perlen waren genau
passend, ihr Lächeln ungezwungen und ihre Konversation fließend. Er war stolz
auf sie. Er würde es ihr sagen, sobald er eine Chance hatte, sie wieder zu
sprechen. Sie hatten kaum Sieglinde ihre Aufwartung gemacht, als Professor
Stott sie mit Beschlag belegte und sie dahin führte, wo die guten Sachen sich
am höchsten türmten, derweil er ungewöhnlich lebhaft über Schweinestatistiken
redete.
    Shandy bemächtigte sich eines Tellers
mit Sandwiches, eines Schlückchens Aquavit und einer Tasse Tee und dachte
daran, sich in eine Ecke zurückzuziehen und sich in Frieden zu erquicken. Es
sollte nicht sein. »Shandy, ich will mit Ihnen reden.«
    »Selbstverständlich, Herr Präsident«,
konnte er um einen Mundvoll Rollmops herum artikulieren, »falls Mrs. Svenson
nichts dagegen hat.«
    Der große Mann vertraute ihm an, daß er
sich einen Teufel darum scherte, ob Mrs. Svenson etwas dagegen habe oder nicht,
führte sein Opfer in die Bibliothek und schloß die Tür.
    »Reden Sie.«
    »Was soll ich sagen?«
    »Werden Sie nicht frech, Shandy.
Verdammt, ich habe Ihnen am Sonntag gesagt, daß dieser Schlamassel aufgeklärt
werden muß, und Sie haben alles nur noch schlimmer gemacht. Jetzt haben sie
mein Kraftwerk angegriffen.«
    »Wie schlimm war der Schaden?«
    »Nicht schlimm«, gab Svenson zu. Dann
dröhnte er: »Alles ist schlimm! Warum, Shandy? Warum?«
    »Ich glaube, ich weiß, warum«,
erwiderte der Professor, »und auch, wer und wie. Das Dumme ist, daß ich bislang
noch keine handfesten Beweise habe.«
    »Firlefanz! Bringen Sie die Kerle her,
und ich bringe sie zum Sprechen.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, sagte
Shandy zögernd. »Ich, eh, glaube allerdings, daß ich etwas zuwege bringen kann,
was vor Gericht überzeugender wäre als so ein Geständnis.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    Shandy knallte seine Tasse auf den
Tisch und sprang auf. »Ich gebe keinen Pfifferling darauf, ob Sie mir glauben
oder nicht. Ich bin derjenige, der schikaniert wird, ich bin derjenige, dem man
diesen Schlamassel in den Schlund gestopft hat, und ich bin der einzige, der
einen Finger krumm gemacht hat, um ihn zu bereinigen. Ich bin müde und habe
eine garstige Erkältung und bin es gottverdammt satt, herumgeschubst zu werden.
Wenn Sie wollen, daß ich auf der Stelle kündige, betrachten Sie es als geschehen.
Wenn Sie wollen, daß ich diesen Job ordentlich zu Ende bringe, steigen Sie mir
verdammt noch mal vom Buckel, und lassen Sie mich weitermachen.«
    »Kreuzpotzdonnerwetter!«
    Ganze dreißig Sekunden lang stand
Präsident Svenson da und schnaubte durch die haarigen Nüstern wie ein Stier vor
der Attacke. Dann kräuselten sich seine Lippen nach oben. Er begann zu kichern.
Daraus entwickelte sich ein grölendes Gewieher, das dazu führte, daß Sieglinde
ins Zimmer stürzte.
    »Thorkjeld, worüber lachst du?«
    »Shandy hat mir gerade gesagt, ich soll
zum Teufel gehen.«
    »Kannst du nicht leise gehen? Du
erschreckst unsere Gäste.«
    »Sie ist böse auf mich, weil ich die
Party verlassen habe«, sagte der Präsident düster. »Es ist Shandys Schuld,
Sieglinde. Na gut, Peter, ich gebe Ihnen Zeit bis morgen mittag. Kommen Sie,
und essen Sie Hering.«
    »Eh — danke nein. Ich habe wohl den
Appetit verloren.«
    »Essen Sie Hering!«
    Der Professor aß und fand es dennoch
lecker. Nichtsdestotrotz blieb das leere Gefühl in der Magengrube sogar noch,
nachdem Helen und er wieder im Backsteinhaus waren und er ihr berichtete, was
er herausgefunden und was er daraus gefolgert hatte. Sie reagierte zu seiner
vollsten Zufriedenheit.
    »Peter, das ist brillant! Ich bin
sicher, daß du recht

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