Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird
Körper die heiß ersehnte Erleichterung verschaffen. Ich drehte mich auf den Bauch und presste mich an die harte Sofakante, bis eine Reihe leichter Zuckungen meinen ganzen Körper erfasste und die weichen Kissen meine beschämten Schreie dämpften.
Augenblicklich überfiel mich die Scham meiner Mutter.
Ich rappelte mich hoch und sah mich um, so als könnte sie auf einem der Stühle im Queen-Anne-Stil sitzen und mir wie in meinem Traum zugesehen haben. Doch zum Glück war der Raum frei von Gespenstern.
Ich ging zum Fenster, starrte auf die Straße und sah den tanzenden Schatten der großen Palmwedel im Laternenlicht zu. Ich presste meine Stirn an die Scheibe und verschränkte die Hände im Nacken. Dabei nahm ich auf der anderen Straßenseite eine flüchtige Bewegung wahr, einen Schatten, wo vorher nichts gewesen war. War dort jemand? Mein Gott, hatte irgendwer mich gesehen?
Es sieht immer jemand zu , mahnte meine Mutter, als ich zur Haustür stürzte, sie aufriss und in die Dunkelheit starrte.
Bettye McCoy und ihre beiden albernen Hunde kamen um die Ecke in meine Richtung. Ich beobachtete sie, ohne dass sie mich in der dunklen Tür bemerkt hätte. Sie trug enge Jeans, einen knappen roten Pulli und passende rote Stöckelschuhe. Ein rotes Haarband bändigte ihre blonde Mähne. Wie eine alternde und chirurgisch aufgepeppte Version von Alice im Wunderland, dachte ich bösartig und lauschte
dem Klicken ihrer Absätze auf dem Bürgersteig, während sie von ihren beiden Hunden vorwärts gezerrt wurde. Natürlich blieben die Viecher alle paar Meter stehen, schnupperten an jedem Busch und hoben das Bein, um ihr Revier zu markieren. Macht euer Geschäft und verschwindet, dachte ich, während ich zusehends empört mit ansehen musste, wie einer der Hunde sich plötzlich umdrehte, seinen Rumpf reckte und seine unerwünschten Abfälle mitten auf den Bürgersteig vor meiner Einfahrt ablud. Ich wartete, dass Bettye McCoy den Haufen in die leere Plastiktüte in ihrer Hand packte, doch sie grinste nur, stopfte die Tüte in ihre Hosentasche und ging weiter.
Ohne darüber nachzudenken, rannte ich los. »Verzeihung!«, Direkt vor dem frischen Kothaufen blieb ich stehen. »Verzeihung«, rief ich noch einmal, als Bettye McCoy nicht reagierte.
Ihre Hunde begannen, zu bellen und an ihrer Leine zu ziehen. »Entschuldigung«, sagte Bettye McCoy und drehte sich widerwillig um. »Meinen Sie mich?«
»Sehen Sie hier sonst noch irgendwen?«
»Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?« Bettye McCoye zog verächtlich eine Braue hoch.
»Sie können den Dreck wegmachen, den Ihre Hunde hinterlassen.«
»Ich mache immer hinter meinen Hunden sauber.«
»Heute Abend aber nicht.« Ich wies auf den kleinen Kothaufen vor meinen Füßen.
»Der stammt nicht von meinen Hunden.«
Ich konnte es kaum glauben. »Was reden Sie da? Ich habe es genau gesehen.« Ich wies auf den kleineren der beiden weißen Hunde, der aussah, als drohte er sich an seiner Leine zu erwürgen.
»Das ist nicht Corkys«, beharrte Bettye McCoy. »Corky hat das nicht gemacht.«
»Ich habe direkt in der Tür gestanden und alles beobachtet.«
»Corky war das nicht.«
»Hören Sie, warum geben Sie nicht einfach zu, dass es Ihr Hund war, machen sauber und gehen. Behandeln Sie mich nicht wie eine Idiotin.«
»Sie sind ein Idiotin«, murmelte Bettye McCoy halb laut.
Ich traute meinen Ohren nicht. »Was haben Sie gesagt?«
»Ich sagte, Sie sind eine Idiotin«, wiederholte Bettye McCoy dreist. »Erst jagen Sie den armen Cedric mit einem Besenstiel aus Ihrem Garten, und jetzt beschuldigen Sie Corky, auf Ihren kostbaren Bürgersteig zu kacken. Sie wissen doch, was Sie brauchen, oder?«
»Sie werden es mir vermutlich gleich sagen.«
»Besorgen Sie sich einen Mann, gute Frau, und hören Sie auf, auf meinen Hunden herumzuhacken.«
»Halten Sie sich von meinem Grundstück fern, sonst mache ich sie platt«, erwiderte ich. Unsere Stimmen hallten zwischen den Blättern der Bäume wider. Aus dem Augenwinkel sah ich Alison und ihren Bruder die Straße hochkommen.
»Terry!« Alison rannte auf mich zu.
»Was ist denn hier los?«, fragte Lance, ein amüsiertes Funkeln in den Augen, das auf sein ganzes Gesicht überzuspringen drohte.
»Diese Frau ist verrückt«, rief Bettye McCoy bereits auf dem Rückzug.
»Sie wollte den Dreck von ihrem Hund nicht wegmachen«, sagte ich und ahnte, wie bescheuert ich mich anhören musste.
»Das war ihr Hund?« Lance wies auf den Kothaufen, in den er
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