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Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird

Titel: Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geschenke auspacken?« Sie war schon halb vor dem Baum im Wohnzimmer, bevor ich antworten konnte.
    »Mach das hier zuerst auf«, sagte sie und hielt mir eine kleine Geschenktüte hin, als ich neben sie trat. »Es ist von mir. Nur eine Kleinigkeit. Ich hab gedacht, wir fangen mit den kleinen Geschenken an und sparen uns die besten bis zum Schluss auf.« Vorsichtig zog ich einen kleinen Kristall aus der Tüte. »Es ist ein Briefbeschwerer. Ich fand ihn so schön.«
    »Ja, ich finde ihn sehr hübsch. Vielen Dank.« Ich hockte mich neben Alison auf den Boden, in Gedanken immer noch bei unserem vorherigen Wortwechsel – inwiefern zaudern? Was für Spielchen? -, während ich mit den Fingern über die raue Oberfläche des rosafarbenen Steins strich. »Er ist wunderschön.«

    »Wirklich?«
    »Ja, er ist hinreißend.« Ich wies auf eine kleine, quadratische, rot und grün eingepackte Schachtel. »Jetzt bist du dran.«
    Mit eifrigen Händen riss sie die Verpackung auf. »Was ist es?«
    »Mach es auf und finde es selbst heraus.«
    »Das ist ja so aufregend. Ist das nicht aufregend?« Alison warf das Papier zur Seite und öffnete die Schachtel. »Guck dir das an! Lance, sieh mal. Nagellack. Sechs Fläschchen und lauter fantastische Farben.«
    »Schweig still, mein Herz«, sagte Lance vom Sofa.
    »Vanilla Milkshake, Mango Madness, Wildflower … Sie sind alle super.«
    »Dann viel Spaß damit.«
    »Wir könnten einen weiteren Wellness-Tag einlegen.«
    » Das klingt amüsant«, sagte Lance. »Kann ich auch kommen?«
    »Nur, wenn wir deine Zehennägel mit Mango Madness lackieren dürfen«, erwiderte ich
    »Sie dürfen nach Herzenslust jeden Teil meiner Anatomie lackieren, Verehrteste.« Lance gesellte sich zu uns auf den Fußboden. »Ist da auch was für mich dabei?«
    Alison suchte demonstrativ lange unter dem Baum. »Nein, sieht so aus, als hätten wir leider nichts für dich. Oh, warte. Hier ist doch etwas.« Sie präsentierte eine längliche, golden verpackte Schachtel. »Es ist ein Golfhemd«, verkündete sie, bevor er das Paket auch nur halb ausgepackt hatte. »In XL, weil der Verkäufer gesagt hat, dass sie klein ausfallen. Was denkst du? Meinst du, es passt?«
    Lance hielt sich das beige-schwarze Golfhemd vor das blaue, das er trug. »Sieht gut aus. Was meinst du, Terry?«
    »Ich denke, deine Schwester hat einen sehr guten Geschmack.«

    Lance lachte. »Das ist das erste Mal, dass man ihr das vorwirft.«
    »Sehr witzig.« Alison wies auf das Muster in dem leichten Stoff. »Das sind Golftees, falls du es nicht wusstest.«
    »Sieht so aus, als müsste ich noch eine Weile bleiben«, sagte Lance beiläufig. »Und anfangen, Golf zu spielen.«
    Alison schlug die Augen nieder. »Hier ist noch etwas für Terry.« Sie las den Geschenkanhänger und sah ihren Bruder nervös an. »Von Lance«, sagte sie offensichtlich überrascht. »Du hast mir nicht erzählt, dass du Terry ein Geschenk kaufst.«
    »Was denn? Glaubst du, ich hätte keine Kinderstube?« Ich öffnete das Geschenk mit zitternden Händen, weil ich wusste, dass ich nichts für ihn gekauft hatte. Das Paket enthielt ein langes, lilafarbenes Negligé mit einem aufreizend tiefen, mit Spitzen besetzten Ausschnitt.
    »Oha«, sagte Alison.
    »Seide.«
    »Es ist wunderschön. Aber das kann ich wirklich nicht annehmen«, sagte ich im Tonfall meiner Mutter.
    Vollkommen unangemessen , hörte ich sie mir beipflichten.
    »Was redest du da? Natürlich kannst du es annehmen. Warum probierst du es nicht an und führst es uns vor?« Lance schob seine Finger in den langen Seitenschlitz des Negligés, und ich zitterte, als würde er über mein Bein streichen.
    »Ich finde, du solltest es dir für Joshs Rückkehr aufbewahren«, sagte Alison, ohne den Blick von ihrem Bruder zu wenden.
    »Josh?« Lance richtete sich kerzengerade und sichtlich interessiert auf. »Das ist das erste Mal, dass ich etwas von einem Josh höre.«
    »Er ist ein Freund von Terry.«
    »Klingt so, als wäre er ein bisschen mehr als nur ein Freund.«

    »Seine Mutter ist eine meiner Patientinnen«, erklärte ich, weil ich eigentlich nicht vorhatte, mit Alisons Bruder über Josh zu reden, während ich mich fragte, was er in diesem Moment machte. In Kalifornien war es drei Stunden früher. Wahrscheinlich nahm er an einem großen Familienessen teil oder besorgte vielleicht noch letzte Weihnachtsgeschenke. Vermisste er mich? Dachte er überhaupt an mich?
    »Was ist denn mit seiner Mutter?«
    Ich stellte mir Myra Wylie

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