Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
genießen.
Denken Sie daran, dass sich Ihr Abendritual möglicherweise über viele Monate hinweg Abend für Abend wiederholen wird. Gestalten Sie es also so, dass die ganze Familie auch über lange Zeit gut damit leben kann. Es sollte weder zu aufwändig sein noch zu lange dauern. Wenn sich bereits ein allzu langes Ritual eingespielt hat, empfiehlt es sich, dieses schrittweise zu vereinfachen.
Je älter Ihr Kind wird, desto länger wird sich voraussichtlich auch das allabendliche Einschlafzeremoniell gestalten. Genügen bei Säuglingen oft schon zehn Minuten, wird es sich später eher auf eine halbe Stunde ausdehnen – vor allem mit der heiß geliebten Gute-Nacht-Geschichte. Noch länger sollte ein Abendritual allerdings nicht dauern, damit die ansteigende Schläfrigkeit mit der Zeit nicht nachlässt oder gar in Übermüdung umschlägt.
TIPP
Machen Sie aus Regeln Rituale, denn ritualisierte Regeln werden leichter akzeptiert. Doch denken Sie daran, dass Rituale niemals Strafe sein dürfen: Sie müssen sich immer am Positiven orientieren.
Die Vorbereitungen
In der Regel findet das Abendritual in den eigenen vier Wänden statt. Aber auch wenn Sie auf Reisen sind oder Ihr Kind bei Freunden oder den Großeltern übernachten soll, helfen einige vertraute Gegenstände und der gewohnte Ablauf dabei, dass am Abend Ruhe einkehrt. Für Aktivitäten wie Toben und Kitzeln, Hüpfen oder Ringkämpfe mit dem Papa ist am Abend die falsche Zeit. Sie sollten besser in der »Turnstunde« am Nachmittag oder am Wochenende stattfinden. Am Abend ist Ihr Kind sonst zu aufgedreht, um während des Rituals zur Ruhe zu finden. Radio oder Fernseher, die kleine Kinder generell viel zu sehr fordern, sollten schon am Tag nur ausnahmsweise und in Ihrer Gegenwart laufen. Vor dem Schlafengehen sind sie absolut störend.
Auch die emotionale Sicherheit ist für den guten Schlaf wichtig. Sorgen Sie daher vor dem Schlafengehen für eine ruhige, harmonische Familienatmosphäre: Schon Säuglinge reagieren höchst empfindlich und kommen nur schwer zur Ruhe, wenn sich zwischen den Eltern Streit anbahnt. Ist Ihr Kind größer, können Sie die Konflikte vor dem Schlafengehen in altersgerechter Form ansprechen. Herrscht zwischen Ihnen und Ihrem Kind »dicke Luft«, ist es ratsam, Frieden zu schließen, ehe es ins Bett geht. Lassen Sie auf keinen Fall das Abendritual ausfallen, um Ihr Kind zu bestrafen. Wenn es zu sehr trödelt, lesen Sie eben nur eine kurze Geschichte vor oder singen nur eine Strophe des Abendliedes. Verzichten Sie jedoch nie ganz auf den harmonischen Tagesabschluss.
TIPP
Selbst bewährte Rituale müssen gelegentlich an das Alter des Kindes anpasst werden. Besprechen Sie einen solchen Plan mit Ihrem Kind und setzen Sie seine Ideen auch um.
Verschiedene Gestaltungsvarianten
Sind Sie unsicher, wie das Abendritual aussehen könnte? Dazu besteht wirklich keinen Grund. Sie als Eltern finden bestimmt heraus, was Ihr Kind entspannt:
Sanftes Wiegen und Schaukeln ist für Säuglinge abends ein sehr gutes Beruhigungsmittel.
Baden und Eincremen machen wunderbar schläfrig. Eine anschließende kurze Massage entspannt noch mehr und hilft auch den Eltern, die Anspannungen des Tages hinter sich zu lassen. Sie gibt außerdem eine Extraportion Streicheleinheiten.
Lassen Sie Ihr Kind vor dem Schlafen noch einmal viel Zuwendung und Nähe tanken. Säuglinge lieben es, auf dem Arm ganz nah bei Mama oder Papa zu sein. Und auch ältere Kinder wollen abends gern kuscheln. Damit sich Ihr Kind nicht daran gewöhnt, nur dann einzuschlafen, wenn Sie sich zum Schmusen zu ihm ins Bett legen, ist es ratsam, außerhalb des Bettes zu kuscheln und das Kind dann noch wach zum Schlafen zu legen.
Bauen Sie das Waschen und Zähneputzen spielerisch in das abendliche Ritual ein. Zum Beispiel kann ein lustiger Tierwaschlappen Ihrem Kind dabei eine kleine Geschichte erzählen oder die Zahnbürste führen. Auf diese Weise vermeiden Sie lästige Diskussionen.
Schlaflieder
Je jünger Ihr Kind ist, desto wichtiger ist ein Schlaflied beim Abendritual. Auch wenn Sie selbst Ihre Singstimme als unzumutbar empfinden: Ihr Baby zieht sie allem anderen vor, denn sie vermittelt ihm Liebe, Vertrautheit und Zärtlichkeit. Aus dem Zusammenspiel einer einfachen Melodie, eines gereimten Textes und eines langsamen Rhythmus ergibt sich ein Schlaf- und Beruhigungsmittel, das Sie ganz individuell auf das Befinden und die Vorlieben Ihres Babys abstimmen können. Das ist mit
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