Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
Nehmen Sie dann die Ärmchen hoch, sodass sich die kleinen Hände berühren.
Legen Sie abwechselnd einen Arm zur Seite, den anderen auf die Brust.
Umfassen Sie die Unterarme und führen Sie beide Hände zu den Wangen.
Ein Ritual für eine gute Nacht
Eine der wichtigsten und trotzdem oft unterschätzten Voraussetzungen für eine gute Nacht ist ein liebevolles Abendritual. Es schließt den Tag ab, läutet die Nacht ein und erleichtert es schon kleinen Babys, den Übergang von der Aktivität zur Ruhe, vom Hellen zum Dunkeln, vom Wachen zum Schlafen zu erkennen und anzunehmen. Bei der Gestaltung Ihres ganz persönlichen Abendrituals haben Sie unendlich viele Möglichkeiten – solange Sie sich an ein paar Regeln halten, die notwendig sind, damit ein Ritual seine Wirkung auch entfalten kann. Mit zunehmendem Alter wird Ihr Kind immer mehr mitbestimmen wollen, wenn es um das gemeinsame Abendritual geht. Darauf können Sie sich ruhig einlassen. Auf diese Weise findet jede Familie das Einschlafritual, das am besten zu ihr passt.
Die Kraft der Rituale
Unter einem Ritual versteht man einen bestimmten Ablauf, der durch stete Wiederholung zu einer festen Gewohnheit wird. Um diese Voraussetzung zu erfüllen, muss ein Ritual immer nach dem gleichen Schema ablaufen und aus bestimmten Regeln und der Wiederholung bestimmter Handlungen und Haltungen bestehen, die mit der Zeit immer vertrauter werden. Die meisten unserer privaten Rituale werden unbewusst vollzogen oder aus der eigenen Kindheit übernommen. Sie können aber auch selbst Ihre eigenen Familienrituale neu gestalten – zum Beispiel beim Essen oder Schlafengehen.
Rituale spielen nicht nur innerhalb der Familie eine wichtige Rolle, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene, wie zum Beispiel das Handgeben zur Begrüßung. Da jedoch viele dieser Rituale heute ihren ursprünglichen Sinn verloren haben, stehen ihnen nicht wenige Menschen kritisch gegenüber. Andererseits bedeutet der Verzicht auf Rituale immer einen Verlust an Halt und Vertrauen – gerade für Kinder. Ihnen geben die immer wiederkehrenden, verlässlichen Regeln und Strukturen viel Sicherheit. Der Wunsch nach einem Ritual beginnt bereits morgens: Ihr Kind will auf seine besondere, vertraute Weise geweckt und begrüßt werden. Den ganzen Tag über sollten Sie kleine, immer wiederkehrende Handlungen einbauen, die den Tagesrhythmus regelnd unterstützen und vertraute Inseln schaffen.
RITUALE FÖRDERN DIE ENTWICKLUNG
Mit vertrauten Ritualen vermitteln Sie Ihrem Kind Geborgenheit, Ruhe, Sicherheit, Vertrauen, Zuwendung und zeitliche Orientierung.
Geliebte Routine
Das unproblematische (Ein-)Schlafen fällt vielen Kindern mit einem Bettgeh-Ritual leichter. Kennt Ihr Kind das Ritual und läuft dieses immer nach dem gleichen Muster ab, erkennt es ohne Zweifel, dass der Tag nun zu Ende ist. Zudem baut Ihr Kind eine Erwartungshaltung auf, die es fast automatisch ins Bett führt.
Das funktioniert ähnlich wie beim Essen. Klappert Geschirr und steigen leckere Gerüche in die Nase, weiß jeder: Bald gibt es etwas zu essen. Oft läuft uns dann sogar schon das Wasser im Mund zusammen. Ähnlich ist es beim vertrauten Abendritual: Der Aktivitätsdrang lässt nach, und Ihr Kind fängt schon an zu gähnen. Es weiß, was auf es zukommt, und entspannt sich. Das stetige Wiederholen bestimmter Gesten und Handlungen vermittelt dabei allenfalls den Erwachsenen ein Gefühl monotoner Langeweile.
Ihrem Kind gibt die vertraute Regelmäßigkeit am Abend dagegen das beruhigende Gefühl, dass alles seine Ordnung hat und es sich ruhig in den Schlaf fallen lassen kann. Es weiß immer genau, was als Nächstes passieren wird – und diese Tatsache vermittelt ihm Sicherheit und Geborgenheit.
Kleine Kinder achten deshalb sehr genau darauf, dass alles »richtig« abläuft. Lieder müssen auf genau dieselbe Weise gesungen und Geschichten erzählt werden wie am Vortag, der Ablauf im Badezimmer darf in nichts abweichen, und die Kuscheltiere müssen auf ihrem angestammten Platz liegen.
So schaffen Sie ein Ritual
Um ein gelungenes Abendritual zu schaffen, müssen Sie weder besonders originelle Ideen entwickeln noch eine endlos lange Zeremonie abhalten. Wichtig ist nur, dass es immer gleich abläuft oder zumindest nicht allzu viele Bestandteile variieren. Es macht dagegen nichts, wenn Mutter und Vater unterschiedliche Rituale schaffen. Solange sie dem Kind vertraut sind, kann es auch die ganz persönlichen Varianten von Mama und Papa
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