Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
vorprogrammiert. Und selbst wenn das Einschlafen klappen sollte, wird das Kind mit aller Wahrscheinlichkeit nachts mehrere Stunden wach sein. Wenn Sie ein Schlafprotokoll (siehe eingehefteten Folder) erstellen, sollten Sie deshalb auch kurze Nickerchen am Tag eintragen, um den Schlafbedarf Ihres Kindes möglichst genau zu ermitteln.
Im Laufe des zweiten und dritten Lebensjahres nimmt das Bedürfnis nach einem Tagesschläfchen immer weiter ab. Das bedeutet aber nicht, dass Sie mit Ihrem Kind einfach »durchmachen« müssen. Ersetzen Sie den Mittagsschlaf durch eine Ruhephase, in der Ihr Kind allein in seinem Zimmer spielen, ruhige Musik hören oder sich ein Bilderbuch anschauen kann.
EXTRA
Ist Ihr Baby wirklich müde?
Der beste Garant für einen guten und festen Schlaf ist Müdigkeit. Doch viele Kinder können den Punkt, an dem sie schlafen sollten, nicht selbst erkennen. Es ist daher die Aufgabe der Eltern, den richtigen Zeitpunkt (»Schlaffenster«) zu finden. Nutzen Sie dabei den Wechsel von aktiven zu ruhigen Phasen, um nicht gegen die innere Uhr Ihres Kindes zu arbeiten. Um zu erkennen, wie die innere Uhr tickt, beobachten Sie Ihr Kind zwei bis drei Abende. In den meisten Fällen liegt der müdeste Zeitpunkt bei Babys zwischen 19 und 21 Uhr, bei kleinen Kindern zwischen 18 und 20 Uhr. Da jedoch jedes Kind eine eigene kleine Persönlichkeit ist, lohnt es sich, auf deutliche Zeichen zu achten.
Daran können Sie erkennen, dass Ihr Kind müde ist:
Es gähnt immer wieder.
Es lutscht an seinem Daumen oder es saugt.
Es verzieht sein Gesicht zu Grimassen oder runzelt die Stirn.
Es bewegt sich ruckartig.
Es wirkt träge und langsam.
Seine Aktivitäten lassen nach.
Seine Glieder werden steif.
Es bekommt einen starren Blick.
Es schreit, weint oder quengelt.
Es wendet sich ab und sucht keinen Kontakt mehr zu Ihnen.
Es will in Ruhe gelassen werden.
Es reibt sich Augen und Ohren.
Es streckt sich beim Tragen durch oder wehrt sich dagegen.
Das fördert den Schlaf Ihres Kindes:
Lassen Sie es tagsüber ausreichend toben und turnen. Davon wird es automatisch müde.
Eine leichte Massage oder ein warmes Bad vor dem Schlafengehen helfen ihm, sich zu entspannen und genug Abstand zum tagsüber Erlebten zu gewinnen.
Gestalten Sie die Wachzeiten
Ist Ihr Baby wach, können Sie schon mit den Kleinsten eine Menge unternehmen. Das heißt nicht, dass Sie die gesamte Wachphase mit Aktivitäten verplanen sollen. Die Sinne und die Aufmerksamkeit Ihres Babys werden auch dann angeregt, wenn es Ihnen einfach bei der Haus- oder Büroarbeit zuschauen darf: Es sieht, riecht, kann verschiedene Gegenstände in die Fingerchen nehmen und an ihnen nuckeln. Oft beschäftigen sich Kinder auch ganz wunderbar mit sich selbst. Während sie beispielsweise auf der Krabbeldecke liegen, befühlen sie ihre Händchen, stecken einen Finger in den Mund, brabbeln vor sich hin oder beobachten ein Mobile. Ist Ihr Baby etwas älter, kann es sich mit ersten Spielsachen oder einem Stoffbuch die Zeit vertreiben. Mischen Sie sich nicht ein, sondern genießen Sie diese wunderbaren Momente, in denen Ihr Kind so zufrieden mit sich und der Welt ist.
WICHTIG
Muten Sie Ihrem Kind nicht zu viel zu! Dreht es sich beispielsweise weg oder beginnt es zu quengeln, fühlt es sich überfordert.
Beachten Sie solche Signale, damit Ihr Nachwuchs die neuen Eindrücke verarbeiten kann.
Bewegung tut gut
Neben der Unterhaltung mit dem Baby sollte auch die Bewegung in den wachen Phasen nicht zu kurz kommen. Bereits kleine Babys wollen ein gutes Körpergefühl entwickeln, damit sie bald mit dem Robben, Krabbeln und Laufen starten können. Bis es jedoch so weit ist, gilt es noch viel zu üben und Muskeln zu kräftigen. Legen Sie Ihr Baby dazu in Bauch- und Rückenlage, lassen Sie es frei strampeln, oder »turnen« Sie mit ihm (ab > ).
Je älter Ihr Kind wird, desto aktiver wird es sein. Geben Sie ihm die Möglichkeit, sich tagsüber richtig auszutoben, damit es am Abend müde ist. Wenn Sie Ihr Kind aufmerksam beobachten, merken Sie bald, wie viel es verkraften kann und will.
Zufrieden am Tag – ruhig in der Nacht
Erfüllte Wachzeiten, die sich in einen regelmäßigen Tagesablauf einfügen, sind eine gute Voraussetzung für eine ruhige Nacht.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie sich unentwegt als Animateur betätigen müssen. Viel mehr hilft es, Ihrem Kind zu vermitteln, dass es sich Ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit ganz sicher sein kann. Vor allem wenn beide Eltern
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