Schlafen statt schreien
geweint zu haben.
Die moderne Gehirnforschung hat nachgewiesen, dass jede Erfahrung, die Ihr Kind in seiner frühen Kindheit mit Ihnen macht, sich auf die Art und Weise der Vernetzung seiner GroÃhirnzellen auswirkt, im Guten wie im Schlechten. Gerät das Baby in Panik, etwa wenn es intensiv auf durchdringende, verzweifelte Weise schreit, werden Stresshormone ausgeschüttet, die das kleine Gehirn regelrecht verletzen und dauerhaft schädigen können.
Margot Sunderland, Autorin von Die neue Elternschule (Dorling Kindersley 2007) schreibt dazu:
âWird das Bedürfnis eines Kindes nach Trost nicht mit emotionalen Reaktionen und Beruhigung gestillt, kann dieses System, wie Studien zeigen, mit der Zeit auf Ãbererregung programmiert werden. Das kann das Leben zu einer stressreichen Angelegenheit machen. Daraus können auch alle Arten physischer Leiden entstehen: z. B. Probleme mit der Atmung, wie Asthma, Herzkrankheit, Ess- und Verdauungsstörungen, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck, Panikattacken, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und chronische Erschöpfung. â
INTERVIEW
Was andere Eltern zu der âSchreien-lassen-Methodeâ sagen
Als ich mit Eltern über dieses neue Buch sprach, berichteten viele von ihnen von den Erfahrungen, die sie mit dem Schreienlassen gemacht hatten.
âChristoph schrie elf Nächte in Folge zwei bis drei Stunden pro Nacht. Tagsüber war er ängstlich und weinerlich. Seitdem wir diese schreckliche Methode aufgegeben haben, schlafen wir alle besser.â
Amy, Mutter des
zehn Monate alten Christoph
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âWir versuchten, Emily sich in den Schlaf weinen zu lassen, als sie neun Monate alt war. Es funktionierte einige Tage lang, und ich freute mich. Doch dann kehrte sie zu ihrem vorigen Schlafmuster zurück. Seitdem hat es nicht mehr funktioniert.â
Christine, Mutter der
18 Monate alten Emily
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âMit meinem ersten Kind wollte ich alles ârichtigâ machen â und so probierte ich die âSchreien-lassen-Methodeâ aus. Doch ich stellte fest, dass es zu häufigen Rückfällen kam â zum Beispiel wenn wir verreisten, wenn Umstellungen und neue Situationen eintraten, wenn mein Kind krank war, schlecht geträumt hatte etc. etc. Ich musste erkennen, dass diese Methode einfach nicht funktionierte und es nicht wert war. Dieser eine Versuch war schlimm genug â öfter hätte ich es bestimmt nicht ausgehalten.â
Heather, Mutter der 15 Monate
alten Anna und des drei Jahre
alten Brandon
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âWir probierten die âSchreien-lassen-Methodeâ aus â mein Kinderarzt empfahl mir, mein Baby einfach weinen zu lassen, nötigenfalls die ganze Nacht. Mein Sohn schrie vier Stunden lang durch, schlief bis gegen 2:30 Uhr und schrie dann bis zum Morgen, bis ich ihn um 6 Uhr schlieÃlich aus seinem Bettchen holte. Es war eine absolute Tortur! An âSchlafâ war gar nicht zu denken!â
Silvana, Mutter des
neun Monate alten Salvador
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âUnsere erstgeborene Tochter haben wir weinen lassen, weil wir glaubten, das Richtige zu tun. Doch es war absolut nicht das Richtige. Als sie eines Nachts länger als eine Stunde schrie und schon regelrecht Schaum vor dem Mund hatte, fühlte ich mich so schuldig, dass sie von da an bei uns im Bett schlief. Jetzt ist sie fast drei Jahre alt und schläft prima in ihrem eigenen Bett. Wenn sie mal schlecht träumt, darf sie zu uns ins Bett kommen. Im Moment stille ich meinen jüngsten Sohn, der auch in unserem Bett schläft. Er ist kein besonders guter Schläfer, aber ich weiÃ, dass meine Mutterpflichten nicht abends mit dem Zubettgehen enden â und wenn das Schreienlassen die einzige Lösung ist, dann Danke nein.â
Rachel, Mutter des zehn Monate
alten Jean-Paul und der
drei Jahre alten Angelique
Auf dem richtigen Weg
Nach der Lektüre all dieser Bücher war ich mir ganz sicher, meine Kinder niemals schreien zu lassen. Andererseits lehnte ich es ab, mich schuldig zu fühlen, nur weil ich nachts durchschlafen wollte. Ich wollte schlafen â und ich wollte Antworten. Es musste doch brauchbare Lösungen geben. Ich machte mich auf die Suche, durchstöberte Büchereien und Buchgeschäfte, suchte im Internet. Natürlich fand ich massenhaft Artikel und Geschichten zum Thema Baby und Schlaf, es handelte sich aber hauptsächlich um Klagen und Leidensberichte. Lösungen? Fehlanzeige! Immer wieder die beiden
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