Schlafen statt schreien
Bemerkung vorwegschicken: Wenn Sie stillen und mit Ihrem Baby das Bett teilen, haben Sie vielleicht das Gefühl, Ihr Baby würde öfter aufwachen, als wenn es in seinem eigenen Zimmer am anderen Ende des Flurs schliefe. Andererseits wissen Sie, dass die Gründe, aus denen Sie mit Ihrem Baby das Bett teilen, diesen vermeintlichen Nachteil aufwiegen. Ich habe mich aus Gründen, die mir wichtig waren, ebenso wie Sie entschieden: Ich habe gestillt und mein Bett mit meinem Kind geteilt â und das habe ich mit allen vier Kindern so gehalten. (Falls Sie das Buch noch nicht kennen, empfehle ich Ihnen die Lektüre von Attachment Parenting von Katie Granju und Betsy Kennedy, Pocket Books, 1999. Dieses wunderbare Buch vermittelt Ihnen, warum die Entscheidung, wo und wie Ihr Kind schläft, so enorm wichtig ist.)
AuÃerdem ist es immer wichtig, daran zu denken: Auch das wird vorübergehen. Irgendwann hat jedes meiner vier Kinder durchgeschlafen â und auch Ihres wird es schaffen! Es gibt Möglichkeiten, diesen Prozess des Durchschlafens zu beschleunigen â auch wenn Sie das Bett mit Ihrem Kleinen teilen.
Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie alle Sicherheitstipps aus â Schritt 1 berücksichtigt haben. Wenn es um die Gefahren des Familienbetts geht, sind es in erster Linie Sicherheitsaspekte, die ins Feld geführt werden. Lesen Sie also â Schritt 1 sehr aufmerksam und treffen Sie eine informierte Entscheidung. Halten Sie sich sehr genau an die Sicherheitstipps.
Der springende Punkt bei stillenden Müttern, die mit ihrem Baby das Bett teilen, liegt darin, dass sie so fein aufeinander eingespielt sind, dass das leiseste Geräusch, die kleinste Bewegung sie beide wach werden lässt. Mutter und Vater schaffen zwischen den natürlichen Wachphasen des Babys zusätzliche Schlafunterbrechungen, so dass sich das Schlaf-Wach-Muster durch die gesamte Nacht zieht.
INTERVIEW
Eine Mutter berichtet
âIch bin einfach noch nicht bereit, Atticus aus meinem Bett zu verbannen. Ich genieÃe seine Nähe. Ich hatte auch meine Tochter Gracie im Bett, als sie noch ein Baby war. Der Ãbergang ins eigene Bettchen verlief problemlos, als wir beide bereit für diesen Schritt waren. Die Schlafenszeit ist für sie seitdem immer ein schöner, behaglicher Moment und ich denke, bei Atticus wird es ebenso sein, wenn er in sein eigenes Bettchen umgezogen ist. Bis dahin wäre es natürlich toll, wenn er weniger aufwachen würde und nicht so häufig gestillt werden müsste.â
Pam, Mutter des elf Monate
alten Atticus und der
fünf Jahre alten Gracie
Der Trick besteht darin, das Baby daran zu gewöhnen, neben Ihnen zu schlafen, aber allein (also ohne das in dieser Situation typische Stillen) wieder zurück in den Schlaf zu finden. Dies können Sie erreichen, indem Sie das nächtliche Wiedereinschlaf-Ritual verkürzen. Ich weiÃ, dass es möglich ist, denn heute schläft mein 18 Monate alter Sohn Coleton (den ich noch stille) ohne einen Mucks zehn Stunden am Stück bei uns im Familienbett! Und es ist derselbe Junge, der noch vor ein paar Monaten stündlich aufwachte und gestillt werdenwollte. Ich bin also der lebendige Beweis dafür, dass Sie Ihr Baby nicht aus dem Bett verbannen müssen, nur um ein paar Stunden Schlaf ohne Unterbrechung zu bekommen. Natürlich reagieren nicht alle Babys so wie Coleton. Doch vielemeiner âTestmütterâ stillen und teilen das Bett mit ihrem Kind â und viele von ihnen haben eine akzeptable Schlafroutine entwickelt, ohne ihr Baby ins eigene Bettchen zu verfrachten. Besonders eigensinnige Kleine müssen vielleicht in den Nebenraum verbannt werden, bevor sie auf das Vergnügen einer nächtlichen Brustmahlzeit verzichten, doch bevor Sie zu dieser MaÃnahme greifen, probieren Sie bitte alle meine anderen Tipps über mehrere Wochen aus. Wenn Sie zu dem Schluss kommen, dass es der richtige Schritt ist, Ihr Baby auszuquartieren, finden Sie Tipps für einen liebevollen, sanften Ãbergang im Abschnitt âHelfen Sie Ihrem Baby, allein wieder einzuschlafen und verlegen Sie seinen Schlafplatz in sein eigenes Bettâ (siehe â S. 96 ) weiter hinten in diesem Buch.
Wenn Ihr Baby wach wird, haben Sie sicher bereits eine Methode, mit der Sie es zurück in den Schlaf bringen. Bei Coleton und mir war es das Stillen. Ich stillte ihn, bis er wieder ganz eingeschlafen war. Die
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