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Schlafende Geister

Schlafende Geister

Titel: Schlafende Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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die dich zusammengeschlagen haben? Wie hängen die da mit drin?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie sieht es mit der Polizei aus? Suchen die noch nach ihr … haben sie irgendwelche Hinweise oder was?«
    »Das werde ich in ungefähr einer Stunde oder so rausfinden«, antwortete ich und schaute auf meine Uhr. »Hab um halb zwölf ein Treffen mit dem zuständigen DCI.« Ich sah Cal an. »Kennst du Mick Bishop?«
    Er schaute plötzlich finster. »Aber klar doch … natürlich kenn ich den. Das ist ein Arschloch.«
    »Stimmt.«
    Cal runzelte die Stirn. »Hatte der nicht auch was mit den Vorwürfen gegen deinen Dad zu tun?«
    Ich nickte. »Kannst du wohl sagen.«
    Cal sah mich an und wartete, dass ich fortfuhr. Als ich schwieg, begriff er und wechselte das Thema. »Tja, dann werd ich mal gucken, was ich mit dem Kennzeichen machen kann, wenn’s dir recht ist … dauert aber ein Weilchen.«
    »Ja, danke, Cal.«
    »Und wenn ich sonst irgendwas tun kann …«
    Ich schüttelte den Kopf. »Im Moment nicht … ich will erst mal rauskriegen, ob noch mehr dahintersteckt.«
    »Ja, okay«, sagte Cal, ohne die Enttäuschung in seiner Stimme zu kaschieren.
    »Aber ich sag dir Bescheid, wenn ich dich brauche«, erklärte ich. »In Ordnung?«
    Er grinste, aber nicht wie ein gerissener Gauner – es war das Lächeln des Kindes, das er früher einmal gewesen war. Ein Lächeln des kleinen Neffen von Stacy.
    »Du weißt ja, ich arbeite echt gern mit dir, Monk«, sagte er fast verschämt.
    »Nenn mich nicht Monk«, sagte ich mit einem Lächeln.
    »Wie wär’s mit Monkel?«, grinste er.
    »Wie wär’s mit einem Arschtritt?«
    Er lachte.
    Ich schaute auf meine Uhr. »Dann mach ich mich mal besser auf«, sagte ich. »Ach, das hätte ich fast vergessen …« Ich holte die beschädigte Speicherkarte aus meiner Tasche und reichte sie ihm. »Kannst du nachgucken, ob die Daten noch irgendwie zu retten sind?«
    »Was ist damit passiert?«, fragte er, während er die Karte untersuchte.
    »Wurde von einem Hammer getroffen.«
    Er sah mich an und hob die Augenbrauen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das willst du nicht wissen.«
    Er sah wieder die Karte an. »Mal sehen, was ich tun kann.«
    »Aber vergeude nicht zu viel Zeit damit. So wichtig ist sie nicht.«
    »Wie du willst.«
    Ich stand auf und zog meine Brieftasche raus. »Was schulde ich dir?«
    »Wofür?«
    »Für die Zulassungsnummer, die Speicherkarte …«
    Er winkte ab. »Mach dir darüber keine Gedanken.«
    »Sicher?«
    »Ja … also … denk einfach dran, was ich dir gesagt hab, okay? Ich arbeite gern mit dir. Ich vermisse es, wenn du nicht vorbeikommst.«
    Ich sah ihn an und überlegte, was ich darauf antworten könnte, irgendwas, das ihm zu verstehen gab, wie viel er mir bedeutete … aber schließlich nickte ich nur und er nickte zurück und das war’s so ziemlich. Ich glaube, wir hätten uns in diesem Moment beide gern in den Arm genommen … aber warum auch immer, es kam nicht dazu.
    Wir schwiegen, während Cal mich aus der Wohnung führte, und mir war klar, dass er allmählich von dem Zeug runterkam, das er eingeworfen hatte. Doch nachdem er geduldig gewartet hatte, bis ich die Treppe hinter ihm hochgehumpelt war und wir durch den Flur zur Haustür gingen, wurde er auf einmal wieder munter.
    »Wie fandest du Barbarella?«, fragte er, nun wieder mit einem breiten Grinsen.
    »Barbarella?«
    »Ja, das Mädchen, das dir die Tür aufgemacht hat … sie heißt Barbarella Barboni.« Er sah mich an. »Sie war früher mal Akrobatin … also, ist sie wohl noch immer, denk ich mir. Aber der Zirkus hat sie gefeuert.«
    »Was?«
    »Sie war bei dem Zirkus, der im Sommer in Hey gastiert hat. Weißt du, welchen ich meine? Sie hat die ganzen Akrobatiknummern gemacht … Bodenturnen, Jonglieren, das mit der Menschenpyramide. Anscheinend war sie richtig gut.«
    »Warum ist sie dann gefeuert worden?«, fragte ich leicht verwirrt.
    Er zuckte die Schultern. »Keine Ahnung … hat sie nie so richtig drüber geredet.«
    Ich sah Cal an. »Ist das irgendwie wichtig für uns?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, hab’s dir nur erzählt, das ist alles.« Er grinste. »Sie ist total gelenkig.«
    »Da wette ich drauf.«
    »Außerdem ist sie eine sehr geschickte Taschendiebin. Also, wenn du mal einen Taschendieb brauchst …«
    »Ich werd dran denken.«
    Wir standen jetzt an der Haustür.
    Cal sagte: »Ich geb dir Bescheid, wenn ich was Neues über den Renault rausfinde, und ich melde mich so schnell ich kann

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