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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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morgendlichen Vergnügungen im Bett mit Hugh, die dem Tag einen ganz besonderen Glanz zu verleihen schienen. Doch ebenso liebte sie das gemeinsame Frühstück, bevor Hugh das Haus verließ, um nach seinen Pferden zu sehen. Sie mochte die Art, wie sich die Fältchen um seine Augen kräuselten, wenn er lachte, sie mochte das Geplauder der Mädchen, wenn sie auf dem Weg zum nachmittäglichen Ausritt mit ihrem Vater die Treppe herunterkamen, und Hughs tiefe Stimme, wenn er liebevoll mit ihnen scherzte. Sie mochte ihre eigenen Ausritte mit Ferguson, bei denen sich ihre Reitkünste jedes Mal ein kleines bisschen verbesserten, und ihr gefielen die Gespräche mit Mrs Wallis, die meist mit fröhlichem Gelächter einhergingen.
    Das Leben bestand aus einer Reihe schlichter Momente, die zusammen einen festen Strang bildeten. Selbst eine unspektakuläre Tätigkeit wie das Umstellen der Möbel, um den Salon heimeliger zu machen, verstärkte ihr Gefühl, hierher zu gehören.
    Auf dem Tablett, das Triona ins Schlafzimmer gebracht wurde, lagen Käse und Brot, ein in Scheiben geschnittener Apfel und eine große Orange. Nachdem sie alles aufgegessen hatte, legte Triona sich in die Badewanne. Hinterher entspannte sie sich, bereits im Nachthemd, auf dem Sofa vor dem Kamin und trank frisch aufgegossenen Tee. Bei dem Gedanken, dass Hugh bald wieder zu Hause sein würde, konnte sie vor lauter Aufregung kaum still sitzen.
    Um sich abzulenken, versuchte sie, ein Buch zu lesen, aber sie konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder wanderte ihr Blick hinüber zum Bett und anschließend zum Fenster, als würde Hugh auf geheimnisvolle Weise in der Dunkelheit erscheinen, durch das im zweiten Stock gelegene Fenster steigen, sie in seine Arme nehmen und zum Bett tragen. Bei dieser Vorstellung erschauderte sie.
    Obwohl Hugh bei seinem Aufbruch zornig gewesen war, würde er ruhiger sein, wenn er nach Hause zurückkehrte. Schließlich war es ihr in der Zwischenzeit ebenfalls gelungen, die Beleidigungen zu verkraften, die er ihr an den Kopf geworfen hatte.
    Wenn sie ganz ehrlich mit sich war, musste sie zugeben, dass die Ehe anders war, als sie es sich vorgestellt hatte. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie viele Kompromisse es brauchte: zwischen dem, was er wollte und was sie wollte, darüber, wie sie mit den Mädchen umgehen wollten, über Haushaltsfragen, darüber, welchen Platz jeder von ihnen im Leben des Partners einnehmen sollte.
    Triona hatte schon oft Kompromisse finden müssen, um mit ihren Brüdern und Schwestern auszukommen, doch nun schien es, als sei sie die Einzige, die nachgab, während MacLean stur an seinen vorehelichen Meinungen und Verhaltensweisen festhielt.
    Mam hatte recht: So konnte es nicht weitergehen. Triona wünschte sich, Caitlyn um Rat fragen zu können. Wenn irgendjemand in der Lage war, Männer zum Zuhören zu bewegen, so war es Caitlyn. Sie schien immer ganz genau zu wissen, was sie sagen musste und wie sie es sagen musste, um exakt die Antwort zu bekommen, die sie hören wollte. Trionas Blick glitt hinüber zum Schreibtisch. Warum sollte sie Caitlyn nicht jetzt gleich schreiben und sie fragen? Es konnte bis zu einer Woche dauern, bis ihre Schwester antwortete, aber es würde sich lohnen, falls Caitlyn eine Idee hatte, die sich als hilfreich entpuppte.
    Triona ging zum Schreibtisch, setzte sich und tauchte eine Feder in die Tinte.
    Zunächst fragte sie nach der Gesundheit der ganzen Familie, ganz besonders nach Michaels Befinden. Sie hoffte, dass sich der Husten ihres Bruders inzwischen gebessert hatte. Dann erkundigte sie sich, ob Vater immer noch wütend wegen der Londoner Katastrophe war. Als Nächstes erzählte sie Caitlyn von ihren Bemühungen um die Behaglichkeit im Haus während der Tage, seit Hugh fort war.
    Während sie schrieb, kehrte ihr Heimweh zurück. Sie vermisste die Wärme und den freundschaftlichen Umgang, die in Wythburn geherrscht hatten. Und plötzlich schrieb sie über Hugh, wie sehr sie sich wünschte, die Dinge wären anders, und dass sie einfach nicht wusste, was sie tun sollte, um sie zu verändern. Sie schrieb und schrieb, und die Feder kratzte eilig über das Papier.
    Als sie ihren Brief beendet hatte, war sie erschöpft, doch ihr Kopf war klar, und sie fühlte sich bereit, Hugh und die Kinder wieder um sich zu haben.
    Ein dumpfer Ton in der Ferne ließ sie aufhorchen. Das klang wie die Gartenpforte. Aber Hugh würde nicht aus dieser Richtung ins Haus kommen.
    Plötzlich erinnerte sie sich an

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