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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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seine Besorgnis wegen der Mutter der Mädchen. War es möglich, dass jemand ums Haus schlich, weil er den Kindern etwas Böses zufügen wollte? Trionas Herz schlug schneller, und sie lief zum Fenster. Das Licht des Vollmonds ergoss sich über den Garten und beleuchtete den weißen Steinweg. Das Tor am Ende des Wegs war geschlossen. Im Augenwinkel bemerkte Triona eine Bewegung, und als sie den Kopf wandte, sah sie zwei Gestalten, die den Hügel hinter dem Garten hinaufeilten. Diejenige, die voranging, wandte sich leicht zur Seite, und Triona erkannte eine schwach leuchtende Lampe, deren Flamme mit einer Blende versehen war.
    Sie klammerte sich an den Fensterrahmen, als das Licht hinter einer Baumgruppe verschwand. Verdammt, die Dienstboten schlafen am anderen Ende des Hauses. Soll ich nach draußen laufen und sehen, in welche Richtung die Leute mit der Lampe gehen?
    Triona wirbelte herum und eilte zum Schrank. Sie zerrte ihren dicken Umhang hervor und schob die nackten Füße in ihre Stiefeletten. Kurze Zeit später lief sie die Hintertreppe hinunter und raffte dabei ihren Umhang und ihr Nachthemd zusammen, damit sie nicht stolperte.
    Als sie die Hintertür erreichte, zog sie den Riegel zurück und schlüpfte hinaus in den Garten. Um sich vor der Kälte zu schützen, umschlang sie mit beiden Armen ihren Oberkörper und lief eilig zur Pforte.
    Von dort aus ließ sie ihre Blicke am Hügel hinauf- und wieder hinuntergleiten, entdeckte jedoch nichts Auffälliges. In welche Richtung mochten die geheimnisvollen Fremden gegangen sein? Vorsichtig, um keine Geräusche zu verursachen, öffnete sie die Pforte und schlich sich vorsichtig die Hügel hinauf, wobei sie darauf achtete, sich im Schutz der Büsche zu bewegen. Als sie leises Stimmengemurmel hörte, bleib sie stehen und lauschte angestrengt. Die Stimmen klangen weiblich - waren es zwei Frauen? Die Gestalten in den langen Umhängen hatten sehr klein gewirkt.
    Als sie um die kleine Baumgruppe herumging, die die Fremden vor ihren Blicken verbarg, erkannte Triona schließlich die Umrisse von zwei Menschen, die mittlerweile auf Pferden saßen. Sie schlich sich noch näher heran.
    „Devon“, hörte sie eine leise Stimme sagen, „halt die Laterne höher.“
    Das war Christina! Was tat sie mitten in der Nacht im Wald?
    „Auf keinen Fall.“ Devon sprach so leise, dass Triona sich anstrengen musste, sie zu verstehen. „Jemand könnte uns vom Haus aus sehen.“
    „Jetzt ist niemand mehr wach, der uns bemerken könnte.“
    „In Papas Schlafzimmer brennt Licht. Vielleicht ist sie noch wach.“
    Christina schnaubte entnervt. „Sei doch nicht so dumm; es ist schon viel zu spät. Wahrscheinlich ist sie beim Briefeschreiben eingeschlafen oder etwas in der Art. Mrs Wallis sagt, sie hat noch nie jemanden so viele Briefe schreiben sehen.“
    „Morgen kann sie so viele Briefe schreiben, wie sie will. Es wird ihr nicht mehr helfen.“ In Devons Stimme schwang unüberhörbar Zufriedenheit mit.
    Triona runzelte die Stirn. Was meinte sie damit?
    „Beeilen wir uns besser“, drängte Christina.
    „Wir werden im Nu wieder bei Onkel Dougals Haus sein. Es ist Vollmond, und die Pferde kennen den Weg.“
    Die Stimmen wurden leiser, während die Mädchen ihre Pferde im Schritttempo durch das Wäldchen lenkten. Triona erschauderte in der Kälte und zog ihren Umhang fester um sich. Sollte sie ihnen folgen und sie zur Rede stellen, um zu erfahren, was sie vorhatten? Sie bezweifelte, dass Dougal wusste, wo die Mädchen waren. Wenigstens hatten sie genug Verstand besessen, Aggie nicht mitzunehmen.
    Während Christina und Devon den Pfad entlangritten, flackerte die Laterne im Wind. Triona zögerte nur einen Moment, dann eilte sie hinter ihnen her.
    Als die Mädchen den Waldrand erreichten, löschten sie die Laterne. Devon hängte sie an ihren Sattel, und dann lenkten beide ihre Pferde nach Osten. Während ihrer Ausritte hatte Ferguson Triona erklärt, dass die breite Straße nach Westen der beste Weg zu Dougals Haus sei. War dieser Pfad eine Abkürzung?
    Schon bald waren die Mädchen außer Sichtweite. Was, um alles in der Welt, hatten sie in Gilmerton Manor getan? Höchst wahrscheinlich waren sie gekommen, um irgendeinen Unfug anzurichten, doch was genau?
    Als Triona wieder im Haus war, holte sie eine Lampe aus ihrem Schlafzimmer und ging damit nach oben ins Zimmer der Mädchen.
    Alles schien zu sein wie immer. Sie konnten irgendetwas geholt und mitgenommen haben, aber Triona würde nicht

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