Schlaflos in Schottland
wie seine Finger ihre Rundungen erkundeten und ihre Brüste zum Prickeln brachten. Sie spannte die Beine an, um den unwillkürlichen Drang zu unterdrücken, noch dichter an ihn heranzurücken.
Erst als MacLeans warme Zunge über ihre Unterlippe strich, zuckte sie zusammen und wehrte sich endlich.
Plötzlich hob sich der Nebel, der sie umgeben hatte, und sie presste die Hände mit aller Kraft gegen seine Brust. Widerstrebend hob er den Kopf und gab ihre Lippen frei.
Triona krabbelte von seinem Schoß zurück auf die gegenüberliegende Bank und musste dabei die Zähne zusammenbeißen, weil ihr Knie so heftig schmerzte. Ihr Körper vibrierte vor Wut - und aus noch einem anderen Grund, aus einem so mächtigen Gefühl heraus, dass sie nicht wagte, darüber nachzudenken, was es wohl war.
„Sie sind kein Gentleman!“, stieß sie mit vor Zorn bebender Stimme hervor.
Sein leises Lachen klang in der Dunkelheit wie rauer Samt. „Ich habe nie behauptet, einer zu sein, und Sie machen einen Fehler, wenn Sie glauben, ich wäre gern ein Gentleman.“
Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. „Jetzt reicht es! Das hier ist alles ein schrecklicher Irrtum.“
„Falls sich jemand geirrt hat, dann waren Sie es - als Sie planten, einen MacLean mit einem billigen Trick in die Ehe zu locken.“
Mühsam unterdrückte sie ihre aufwallende Wut. Der Mann dachte schließlich, sie sei Caitlyn, und die kecken Worte und Handlungen ihrer Schwester waren tatsächlich tadelnswert.
„Erlauben Sie mir, mich ein für alle Mal vorzustellen, Mylord: Ich bin Caitlyn Hursts Schwester, Triona Hurst.“
Sein tiefes Lachen klang nicht freundlich. „Genau, die geheimnisvolle Zwillingsschwester, die gerade sehr gelegen kommt. Ich bitte Sie! Eine bessere Geschichte fällt Ihnen nicht ein?“
„Es ist die Wahrheit. Mir ist klar, dass Caitlyns Benehmen schrecklich war. Auch ich war entsetzt, als ich herausfand, dass sie vorhatte, Sie in eine Falle zu locken, um ...“
Er lachte erneut, und die Töne aus seiner Kehle trafen sie wie ein Schwall kaltes Wasser. „Kommen Sie, Miss Hurst! Wir wissen beide, dass es keine Schwester namens Triona gibt.“
„Es ist die Wahrheit“, wiederholte sie in scharfem Ton. „Und wenn Sie eine der verdammten Lampen anmachen würden, könnten Sie es mit eigenen Augen sehen.“
Immer noch vor sich hin lachend, lehnte er sich in eine Ecke der schwankenden Kutsche zurück. „Sparen sie sich die Spielchen, meine Liebe. Ich bestimme jetzt, wie dieser Trick weitergeht.“ Er gähnte. „Wegen Ihres dummen Plans habe ich in der vergangenen Nacht nur eine Stunde geschlafen und bin bei Sonnenaufgang aufgestanden. Sie können mich mit Ihren Lügengeschichten unterhalten, wenn ich wieder wach bin.“
Triona knirschte mit den Zähnen. Der verdammte Kerl hatte vor zu schlafen ? „Schauen Sie, MacLean, ich weigere mich, hier zu sitzen, während Sie ..."
„Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben“, unterbrach er sie, und in seiner Stimme schwang Ungeduld mit.
„Ich werde das nicht akzeptieren, nur weil Sie ...“
„Es reicht jetzt!“
Seine gefährlich leise, tonlose Stimme zeugte von kalter Beherrschung, der ihr Ärger nicht standhalten konnte. Sie war in dieser Kutsche gefangen, ganz allein mit einem Mann, über den sie sehr wenig wusste, und dieses Wenige war nicht gerade ermutigend. Die Geschichten ihrer Großmutter über das Temperament der MacLeans, das Unwetter auslösen konnte, und Tante Lavinias Warnung vor dem Stolz dieses Mannes gaben ihr zu verstehen, dass es ein Fehler gewesen wäre, sich ihm direkt zu widersetzen.
In gewisser Weise war sie wehrlos - obwohl eine intelligente Frau immer irgendeine Waffe finden konnte. Sie bewegte ihren Fuß und dachte, dass sie ihre spitzen Stiefeletten durchaus als wirkungsvolle Waffe einsetzen konnte. Es war nicht viel, aber es beruhigte sie doch ein wenig.
Doch im Grunde war klar: Wenn sie dieses kleine Abenteuer unversehrt überstehen wollte, musste sie ihren Verstand gebrauchen. Ihr Moment würde kommen, sobald die Kutsche anhielt und wahrscheinlich andere Menschen in der Nähe waren - anständige Leute, hoffte sie, die einer Frau in Not helfen würden. „Ich schlage vor, Mylord, dass wir im nächstgelegenen Gasthof Rast machen und dort über diese unangenehmen Geschehnisse sprechen.“
„An diesem Straßenabschnitt gibt es keinen Gasthof, aber ich habe vor, in etwa einer Stunde anzuhalten. In der Zwischenzeit werde ich schlafen, denn ich bin den ganzen Tag
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