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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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sind nicht Alexander MacLean! Sie sind sein Bruder Hugh!“
    Sie hatte die weiße Strähne gesehen, die sich auf einer Seite über seinen Kopf zog. Relikt einer dunklen Zeit, an die er sich nicht gern erinnerte. „Hören Sie auf, sich dumm zu stellen. Das steht Ihnen nicht. Sie wissen verdammt genau, wer ich bin.“
    „Oh!“ Sie presste ihre Fäuste für einen Moment gegen ihre Augen und ließ sie dann wieder zurück in ihren Schoß sinken. „Sie machen mich vollkommen verrückt! Sie glauben nicht ein einziges Wort von dem, was ich sage und...“
    Ihre Lippen wurden schmal, sie senkte den Blick, und er konnte fast die Gedanken lesen, die ihr durch den Kopf schossen.
    Bei Zeus, ich habe noch nie zuvor ein so ausdrucksvolles Gesicht gesehen. Wieder war er selbst erstaunt, wie sehr diese Frau, die er für dumm und oberflächlich hielt, ihn beeindruckte.
    Ihre Lippen entspannten sich wieder, und dann verzog sie sie zu einem leichten Lächeln, während sie die weißen Haare an seiner Schläfe betrachtete.
    „An unserer Lage gibt es nichts zu lachen“, bemerkte er streng. Sie zog die Brauen hoch, und in ihren schönen Augen blitzte ein mutwilliges Funkeln auf. „Oh doch! Ich dachte, Sie wären jemand anders, und jetzt glauben Sie, ich sei eine andere ...“ Sie gluckste vor sich hin, und die Töne, die über ihre Lippen kamen, klangen für ihn wie Sahne. „Die Situation mag unangenehm sein, aber die Ironie darin ist köstlich.“
    Aber nicht so köstlich wie du. Erschrocken über seine eigenen Gedanken, starrte er sie finster an.
    „Hören Sie mit diesem Blödsinn auf“, fuhr er sie ungeduldig an. „Ich weigere mich ...“ Die Kutsche wurde langsamer und fuhr in eine Kurve. „Ah, das Gasthaus! Das wird auch langsam Zeit.“ Ihre Augen, die in dem schwachen Licht groß und dunkel aussahen, funkelten erneut amüsiert. „Wenn wir erst einmal helleres Licht haben, werden Sie Ihren Irrtum erkennen.“ Wieder löste sich ein leises Lachen aus ihrer Kehle, und sie betrachtete ihn so fröhlich, dass Hugh fast versucht war, ihr Lächeln zu erwidern. Fast.
    Endlich verstand er, warum Alexander sie umworben hatte, obwohl er die Gefahr sehen musste. Die Rundung ihrer Wange, die dichten Wimpern, die ihre großen Augen beschatteten, und die faszinierende Art, wie ihr ausdrucksvolles Gesicht ihre Gefühle widerspiegelte, hatten etwas unglaublich Anziehendes.
    Es war äußerst schade, dass sie in zwei Decken gehüllt war, denn so konnte er ihre Figur nicht sehen. Eigentlich wusste er, was sich unter dem vielen Stoff verbarg, doch sie schien plötzlich kurviger zu sein und seltsamerweise auch ... größer.
    Ein eisiger Schreck durchfuhr Hugh.
    Gütiger Gott, hatte er etwa einfach nur gesehen, was er zu sehen erwartet hatte? Er konnte doch unmöglich so blind ...
    Mit einem Ruck kam die Kutsche zum Stehen, doch Hugh nahm nur am Rande den Ruf seines Kutschers und die Geräusche eines anderen Wagens wahr, der neben seinen fuhr.
    Dann wurde die Tür aufgestoßen, und im selben Moment, in dem Hugh sich umwandte, stieß eine Faust gegen sein Kinn.
    Der Schlag machte ihn nur für eine Sekunde benommen. Er rieb sich das Kinn und schaute seinen Angreifer an, einen kleinen, älteren Mann in einem modischen mehrlagigen Mantel. „Lord Galloway“, stellte er fest.
    „Sie Hundesohn!“ Galloways Gesicht war zu einer zornigen Fratze verzogen.
    Hughs Begleiterin warf sich in die Arme des Mannes. „Onkel Bedford!“, rief sie. „Ich bin so froh , dich zu sehen!“
    „Sei ganz ruhig, meine Liebe“, tröstete Lord Galloway sie, während er Hugh mit finsterem Blick fixierte. „Diese Tortur ist überstanden, Catriona.“
    Catriona - nicht Caitlyn. Hughs Herz machte ein paar viel zu schnelle, schmerzhafte Schläge, während er die Augen schloss und sich der Wahrheit stellte. Gott steh’ mir bei - ich habe die falsche Frau!

5. Kapitel
    Von Zeit zu Zeit kommt ein Augenblick, da erhältst du einen so harten Schlag, dass du sofort die Richtung änderst. Wenn dieser Moment da ist, kannst du dich so tief bücken, wie du willst, der Schlag wird dich trotzdem treffen. Und meistens genau zwischen die Augen!
    So sprach die alte Heilerin Nora in einer kalten Winternacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.
    Lord Galloway schaute über Trionas Kopf hinweg, und plötzlich weiteten sich seine Augen. „Gütiger Himmel! Sie ... Sie sind gar nicht Lord MacLean! Sie sind sein Bruder, Lord Hugh!“
    Hugh rieb sein Kinn. „Jedenfalls war ich bisher dieser

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