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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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und presste dabei seinen Mund herausfordernd zu einer schmalen Linie zusammen.
    Es gelang Hugh, gleichmütig mit den Schultern zu zucken. „Wie Sie meinen.“
    Galloway kniff die Augen zusammen. „Sie waren ziemlich lange mit meiner Nichte allein in der Kutsche. Ich muss Sie fragen ...“
    Er beugte sich vor und senkte gnädig die Stimme. „... ob Sie sie berührt haben?“
    Das hatte er zwar getan, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie ihr Onkel es sicher befürchtete. Doch wenn er an das zurückdachte, was in der Kutsche geschehen war - wie er Catriona auf seinen Schoß gezogen, sie dort festgehalten und leidenschaftlich geküsst hatte -, wäre die richtige Antwort dennoch ein lautes „Verdammt, ja“, gewesen.
    Galloway runzelte die Stirn. „Ihr Schweigen spricht für sich.“ Hugh erwiderte nur starr den Blick des älteren Mannes, das Kinn vorgeschoben und die Augen wegen der Schmerzen, die in seinen Schläfen pochten, halb geschlossen.
    Galloways Mund wurde schmal. „Also gut. Dann muss ich wohl vom Schlimmsten ausgehen. Obwohl sie schon dreiundzwanzig ist, bin ich verantwortlich für die Sicherheit meiner Nichte. Sie ist immer noch ein junges Mädchen, und Sie haben eine unschuldige Frau entführt!“
    „Das war nicht meine Absicht.“
    „Nein, Ihre Absicht war, Catrionas Schwester zu entführen, was ein ebenso schändlicher Plan ist.“
    „Ich hatte gehofft, Caitlyn Hurst genügend Angst zu machen, dass sie endlich meinen Bruder in Ruhe lässt. Ihre Bemühungen, ihm eine Falle zu stellen, damit er sie heiraten muss, waren nur allzu offenkundig.“ Hugh schaute Galloway direkt in die Augen. „Sie hat mehrmals vor Zeugen verkündet, dass sie sich durch nichts von diesem Plan abbringen lassen würde. Außerdem hatte sie sehr wohl die Absicht, sich in seiner Kutsche zu verstecken, denn ich habe unter einer der Sitzbänke ihren Umhang und ihre Hutschachtel gefunden. Als ich dann eine blonde Frau im Wagen meines Bruders sah, hielt ich Catriona für Caitlyn. Das hätte jeder getan.“

Lord Galloways Gesicht lief jetzt purpurrot an. „Caitlyn hat möglicherweise den gebührenden Anstand missen lassen, doch ihre Schwester sollte nicht dafür zahlen müssen. Triona wurde sehr gut erzogen. Ich wage zu behaupten, dass sie in ihrem ganzen bisherigen Leben noch nie mehr als zwanzig Meilen vom Pfarrhaus entfernt war.“
    Hugh ertappte sich dabei, dass er schon wieder zu ihr hinüberschaute. Sie hatte sich ihrer Schwester zugewandt und redete mit ihr. Beide blickten ernst drein. „Sie sehen sich bemerkenswert ähnlich.“
    Galloway sah ebenfalls zu den Mädchen hin, und seine Züge wurden weicher. „Sie sind Zwillinge, obwohl man sie leicht auseinanderhalten kann, besonders wenn sie sich im selben Zimmer aufhalten.“
    „Was nicht der Fall war.“
    „Das spielt keine Rolle. Sie hatten kein Recht, eine harmlose junge Dame wegen nichts als ein paar kecken Worten in Angst und Schrecken zu versetzen.“
    „Caitlyn Hurst war außer Rand und Band, seit sie in London angekommen war. Irgendjemand musste ihr Einhalt gebieten.“ Galloways Lippen wurden bleich. „Ihre Tante und ich haben versucht, genau das zu tun. Und Triona kam eigens nach London, um ihre Schwester zu überzeugen, sich anständig zu verhalten.“ Wunderbar! Das Mädchen war wohlbehütet, unschuldig und ein Sittlichkeitsapostel! Mit jedem Wort, das Lord Galloway sagte, geriet er ein Stückchen näher an den Abgrund.
    Hugh rieb sich den Nacken, seine Augen brannten und taten weh. Er sehnte sich nach nichts mehr als nach der versprochenen Flasche Portwein und der Ruhe und dem Frieden von Alexanders Kutsche. Dieses Mal ohne eine verdammt verführerische Jungfrau, die ihn in Versuchung führte.
    „Nun, MacLean?“, fragte Galloway mit so lauter Stimme, dass die Unterhaltung am anderen Ende des Zimmers stockte. „Was haben Sie dazu zu sagen, wie Sie meine Nichte behandelt haben?“
    Verflixt und zugenäht, Lord Galloway würde sich nur mit einer einzigen Antwort zufriedengeben - Heirat. Hugh hatte nicht die geringste Lust zu heiraten. Er war einmal nahe davor gewesen, diesen Fehler zu begehen, und hätte nun mit Freuden hundert Nägel geschluckt, um nicht noch einmal in eine solche Lage zu geraten. „Ich werde mich bei Ihrer Nichte dafür entschuldigen, dass ich ihr Angst gemacht habe. Aber ich weise darauf hin, dass nur ihre Kinderfrau gesehen hat, wie sie in meine Kutsche gestiegen ist. Wenn Sie und Lady Galloway sie nun zurück nach London bringen,

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