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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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zu.
    Das war also die Kinderfrau. Erleichtert sah Hugh zu, wie Galloway die ganze Gruppe vor sich her trieb, bis alle im Gasthaus verschwanden.
    Zur Hölle, wie konnte mir nur so ein Irrtum unterlaufen? Aber sie hat Caitlyn Hurst so sehr geähnelt, besonders als ich sie aus dem Kutschenfenster schauen sah.
    Hugh blieb in der offenen Tür stehen, um einen letzten tiefen Atemzug von der kalten Nachtluft zu nehmen, in der Hoffnung, sein wild pochendes Herz würde sich beruhigen. Seine Absichten waren so gut gewesen, sein Vorhaben so klar durchdacht - wie hatten die Dinge nur derart außer Kontrolle geraten können? Vielleicht hatte es an seiner größten Schwäche gelegen ... an seiner stolzen Selbstsicherheit. Und nun musste er mit den bitteren Konsequenzen leben.
    „Eine Frage, Mylord!“ Ferguson eilte herbei. „Sollen wir die Pferde in den Stall bringen?“
    „Nein, führe sie nur ein bisschen herum. Ich werde nicht lange hierbleiben.“ Hugh hatte das Gefühl, als würde ein Eisenband langsam immer fester um seine Brust gezogen.
    „Sehr wohl, Mylord.“ Ferguson schaute sich auf dem belebten Hof um, bevor er dicht bei Hughs Ohr flüsterte: „Wenn Sie wollen, kann ich die Kutsche im Nullkommanichts fertig zum Weiterfahren haben. Wir könnten weg sein, bevor sie etwas merken.“ Das war ein verführerischer Gedanke. Zögernd schüttelte Hugh den Kopf. „Ferguson“, sagte er mit schwerer Stimme. „Es sieht so aus, als wäre das falsche Mädchen in unserer Kutsche gelandet.“ Ferguson öffnete den Mund, schloss ihn wieder und öffnete ihn noch einmal, aber kein Laut kam über seine Lippen.
    „Mehr fällt mir dazu auch nicht ein“, erklärte Hugh und rieb seinen Nacken.
    „Aber ... ich versteh’ nich’, Mylord!“
    „Offensichtlich hat Miss Caitlyn Hurst eine Zwillingsschwester.“
    „Und sie war es, die ...“ Als Hugh nickte, riss Ferguson die Augen weit auf. Sein Mund stand offen, und er schlug sich mit einer Hand auf die Wange. „Nein!“
    „Oh doch! Und es ist eine verdammte Schande für uns alle.“ Hugh schaute hinüber zum vorderen Fenster des Gasthauses. Es war hoch und breit, und jetzt brannte Licht dahinter, in dessen Schein sich schattenhafte Gestalten durch das Zimmer bewegten. In diesem Raum erwartete ihn ein Drama. Und wenn es etwas gab, das Hugh MacLean hasste, dann waren es Dramen. Schlimmer noch, dieses spezielle Szenario mit wütenden Beschützern und einer Jungfrau in vermeintlicher Not verhieß hochtheatralische Momente, wie man sie normalerweise nur auf der Bühne des Drury Lane Theaters zu sehen bekam.
    Drinnen im Gasthaus verlangte Lady Galloway mit schriller Stimme irgendetwas - wahrscheinlich Hughs Kopf auf einem Silbertablett.
    Er seufzte. „Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich der Angelegenheit zu stellen. Halt die Pferde bereit, Ferguson. Wenn diese Besprechung vorbei ist, möchte ich so schnell wie möglich nach London zurückkehren.“
    „Sehr wohl, Mylord.“ Mit finsteren Blicken betrachtete Ferguson das Fenster. „Sind Sie sicher, dass Sie niemanden bei sich haben wollen, Mylord? Es sind fünf, und Sie sind ganz allein.“ „Ich werde schon mit ihnen fertig. Allerdings könnten mich möglicherweise ihre moralischen Ausführungen überwältigen.“ Hugh straffte die Schultern und betrat das Gasthaus.
    Unter zahllosen Verbeugungen und Kratzfüßen näherte sich der Wirt, ein Mann mit dickem Bauch und schütterem braunem Haar. Er nahm Hughs Mantel und Hut entgegen und reichte sie einem Laufburschen, der sie andächtig in die Küche trug, um sie vor dem Feuer anzuwärmen.
    „Hier entlang, Mylord! “, forderte der Wirt ihn auf eine Art auf, die er wahrscheinlich für vornehm hielt. „Ihre Freunde sind im vorderen Salon. Ich habe ihnen ein schönes Feuer gemacht, und es wird schon bald gemütlich warm sein.“
    „Vielen Dank.“ Hugh blieb vor der Tür stehen. „Sie haben nicht zufällig etwas zu trinken?“
    „Ich habe den Damen wie gewünscht Sherry gebracht, und der Gentleman fragte nach einem Glas meines besten Biers. Möchten Sie auch Bier, Mylord?“
    „Ich hatte gehofft, Sie hätten etwas Stärkeres.“
    Die Augen des dicken Mannes funkelten, und er schaute über seine Schulter. Dann beugte er sich vor und raunte verschwörerisch: „Möglicherweise habe ich ein paar wenige Flaschen in meinem Keller, von denen die Steuereintreiber nichts wissen.“
    „Und was ist das?“
    „Port. Der beste, den Sie je getrunken haben!“
    „Bringen Sie eine Flasche

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