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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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lachte leicht hysterisch auf. „Bitte sei jetzt nicht auch noch nett zu mir, Triona! Ich habe so viel Unheil angerichtet. Wenn ich es rückgängig machen könnte ..." Der Rest des Satzes ging in einem Schluchzen unter, und sie bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen.
    „Nicht, Caitlyn!“ Triona durchquerte das Zimmer, kniete sich neben ihre Schwester und zog ein Taschentuch hervor. „Hör auf, dir Sorgen zu machen, mein Gänschen. Wenn MacLean heute kommt, werde ich ihm sagen, dass ich ihn nicht will. Niemand kann mich zum Heiraten zwingen, wenn ich mich weigere.“ „Doch, du musst heiraten!“, stieß Caitlyn hervor, während sie sich die Augen mit dem Taschentuch abtupfte.
    „Unsinn. Es ist mir vollkommen egal, ob mein Ruf ruiniert ist. Mir liegt sowieso nichts an einer Saison in London.“
    „So einfach ist das nicht, Triona. Die Nachricht wird sich verbreiten, auch bis nach Wythburn. Die Leute werden nichts mehr mit dir zu tun haben wollen und hinter deinem Rücken über dich reden. Du hast keine Ahnung, wie demütigend das sein würde! Die Menschen werden so grausam zu dir sein und solch schreckliche Dinge sagen und ... Oh Triona, das darfst du nicht zulassen!“ Tante Lavinia räusperte sich. „Weißt du, meine Liebe, wenn du ein wenig mehr über deinen zukünftigen Ehemann wüsstest, würde es dir vielleicht leichter fallen, seinen Antrag anzunehmen. Caitlyn, was hast du von seinem Bruder über Hugh MacLean erfahren?“ Nachdenklich kaute Caitlyn auf ihrer Unterlippe. „Nun ... Hugh sieht wie sein älterer Bruder aus, allerdings sind seine Schultern ein bisschen breiter, und er ist nicht ganz so groß. Und er lächelt viel seltener.“
    „Er hat aber Sinn für Humor“, erklärte Triona geistesabwesend. „Einen sehr trockenen Sinn für Humor.“ Die wenigen Male, als sie ihn lächeln gesehen hatte, war ein seltsames warmes Kribbeln an ihrem Rücken entlanggelaufen.
    „Vielleicht ist er wie Alexander, der in der Öffentlichkeit nicht sehr oft lächelt, unter vier Augen aber viel lacht“, überlegte Caitlyn laut.
    Tante Lavinia runzelte die Stirn. „Wann warst du denn mit ihm allein?“
    Sofort wurde Caitlyn rot. „Nur ein- oder zweimal.“ Sie schaute Triona an. „In vielen Ballsälen gibt es Nischen, verborgen hinter Vorhängen und Kübelpflanzen. Dort kann man sich abseits von dem Lärm und der Hitze ausruhen und..."
    „Caitlyn!“, röchelte Tante Lavinia. „Die Leute benutzen diese Nischen für geheime Stelldicheins, und du hättest dich niemals in einer davon aufhalten dürfen! Herrjemine, du treibst mich noch in den Wahnsinn! Wenn deine Mutter und dein Vater herausfinden, was alles geschehen ist...“ Sie griff nach ihrem Riechsalz. „Ich dachte die ganze Zeit, du wärst dauernd von Anstandsdamen umgeben, und dabei hast du dich ständig unter vier Augen mit MacLean getroffen!“
    „Nur ganz selten!“, erwiderte Caitlyn hitzig.
    Triona betrachtete ihre Schwester mit zusammengekniffenen Augen. „Warum hast du dich überhaupt mit ihm getroffen?“ Plötzlich wurde Caitlyns Gesichtsausdruck wachsam. „Aus keinem bestimmten Grund.“ Ihre Stimme klang ein kleines bisschen zu gleichgültig.
    Tante Lavinia bewegte hektisch das Fläschchen mit dem Riechsalz unter ihrer Nase hin und her. „Ich bin nur froh, dass du deinen verrückten Plan aufgegeben hast, mit dieser dummen Kutsche davonzufahren. Dann wäre jetzt dein Ruf ruiniert, genau wie der von Triona!“
    Als hätte jemand ihr einen Schlag versetzt, zuckte Caitlyn zusammen. „Wenn ich gewusst hätte, dass Triona in die Sache hineingezogen wird, hätte ich den Plan niemals gemacht. Ich wollte nicht, dass irgendjemand in Schwierigkeiten gerät.“
    „Außer dir selbst und Alexander MacLean“, betonte Triona. „Dir ist doch wohl klar, Caitlyn, dass du in dieselbe Situation geraten wärst, in der ich jetzt bin, wenn du MacLean tatsächlich dazu gebracht hättest, dir einen Antrag zu machen.“
    „Nein, nein! Ich war sehr vorsichtig, was das betrifft. Deshalb habe ich auch beschlossen, den Plan, mich in seiner Kutsche zu verstecken, aufzugeben.“
    „Ich wünschte, du hättest das Tante Lavinia wissen lassen.“ Caitlyn zog eine Grimasse. „Das wünschte ich auch. Ich schwöre dir, Triona, ich hätte es nie riskiert, meinen guten Ruf zu verlieren. Ich wollte ganz sichergehen, dass niemand etwas von der Sache erfuhr.“
    Triona zog die Brauen hoch.
    Hastig hielt Caitlyn sich die Fingerspitzen vor die Augen. „Sieh mich nicht so

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