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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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durchs Fenster fiel, schimmerte in seinen dunklen Haaren und liebkoste sein kantiges Kinn. Schlimmer noch, es verwandelte das Grün seiner Augen in einen dunklen moosigen Farbton, der sie ungemein fesselte. Bewegungslos saß sie da, als klebe sie am Polster des Sofas, und brachte kein Wort heraus.
    Die weiße Haarsträhne, die sich von einer Schläfe aus über seinen Kopf zog, schimmerte silbrig, als würde sie vor Energie pulsieren. Sein Mund, den er am Abend zuvor so unanständig auf den ihren gepresst hatte, war zu einem ärgerlichen Strich verzogen, doch es war sein Blick, der ihr am meisten zu denken gab. Er war ernst und voll dunklem Zorn. Hugh verbarg seine Gefühle hinter einem sehr dünnen Schleier.
    Die Erinnerung an den Sturm vom vergangenen Abend ließ sie erschaudern.
    Tante Lavinia machte Anstalten, sich aus ihrem Sessel zu erheben.
    „Bitte“, sagte er mit dieser verführerisch samtigen Stimme, „bleiben Sie sitzen. Ich bin nur gekommen, um mit Miss Hurst zu sprechen.“
    Triona warf den Kopf in den Nacken. „Ich wüsste nicht, was wir einander zu sagen hätten.“
    Sein dunkler Blick glitt an ihr entlang, und sie musste plötzlich daran denken, wie sie in seiner Umarmung dahingeschmolzen war. Dann schaute er mit gleichgültigem Ausdruck ihre Tante an. „Madam, ich würde gern um ein paar Augenblicke allein mit Ihrer Nichte bitten.“
    Unruhig rutschte Tante Lavinia in ihrem Sessel hin und her. „Ich bin nicht sicher, ob ich das erlauben s...“
    Hastig griff Caitlyn nach dem Arm ihrer Tante und zog die ältere Frau auf die Füße. „Natürlich verlassen wir das Zimmer, damit Lord Hugh unter vier Augen mit Triona sprechen kann.“ Sie führte Tante Lavinia zur Tür.
    „Ich kann die beiden nicht allein lassen, das wäre ungehörig !“
    „Unsinn - Trionas Ruf ist ohnehin schon ruiniert.“ Mit diesen Worten zog Caitlyn ihre Tante hinaus in die Eingangshalle. „Sie kann unmöglich durch ein paar Augenblicke allein mit einem Mann einen noch schlechteren bekommen.“
    „Ja, aber euer Onkel Bedford ...“
    „... wird sich schon sehr bald zu ihnen gesellen.“ Caitlyn drehte sich um und erklärte atemlos: „Ich kann Ihnen nur ein paar Minuten versprechen. Sobald Onkel Bedford erfährt, dass Sie hier sind ...“
    MacLean nickte, ohne zur Tür zu sehen. Unverwandt ruhte sein Blick auf Triona. „Vielen Dank.“
    „Ich werde tun, was ich kann, damit Sie ungestört sind“, bekräftigte Caitlyn. Dann zog sie die Tür hinter sich zu, und von draußen war zu hören, wie sie Tante Lavinia mit erhobener Stimme versicherte, dass es vollkommen in Ordnung sei, Lord Hugh etwas Zeit allein mit seiner „Zukünftigen“ zu gestatten.
    Trionas Gedanken kreisten derweil um eine erstaunliche Tatsache. In all den Jahren seit Caitlyn zu einer auffallenden Schönheit erblüht war, hatten nur sehr wenige Leute - ganz besonders Männer - Triona auch nur die leiseste Aufmerksamkeit geschenkt, wenn ihre Zwillingsschwester anwesend war. Doch aus irgendeinem Grund machte Caitlyns Schönheit kaum Eindruck auf Hugh MacLean. Er schien viel mehr Interesse daran haben, sie anzusehen, selbst wenn sie sich im selben Zimmer wie ihre Schwester aufhielt.
    Das gefiel Triona ziemlich gut, und es beruhigte ihre Nerven weit mehr als alles andere, was an diesem Morgen gesagt oder getan worden war. Denn selbst wenn er ein ganzes Haus voller illegitimer Kinder zu unterhalten hatte und außerdem dazu verflucht war, mit seinem heftigen Temperament Unwetter auszulösen - wenigstens sah er sie, und das war immerhin etwas.
    Hugh verschränkte die Arme vor der Brust. „Mir wäre es lieber, wir reden unter vier Augen über die Angelegenheit, bevor die Dinge ihren Lauf nehmen.“
    „Mir wäre es lieber, gar nicht darüber zu sprechen, aber es sieht so aus, als sei ich gezwungen, es zu tun.“
    Er zuckte unwillig mit den Mundwinkeln. „Mir geht es genauso, aber Ihr Onkel wird nicht ruhen, bis wir sehr viele Unterhaltungen miteinander geführt haben - vorzugsweise am Frühstückstisch als Mann und Frau.“
    „Ich bin sicher, wenn erst einmal ein wenig Zeit vergangen ist, wird sich niemand mehr an dieses dumme Ereignis erinnern und ...“
    Hugh schob die Hand in die Tasche und zog ein zusammengefaltetes Zeitungsblatt hervor, das er Triona reichte. „Das ist die Post von heute Morgen.“
    Trionas Herz wurde schwer, während sie das Blatt auseinanderfaltete.
    Wurde ein durchbrennendes Paar in letzter Minute aufgehalten, oder handelt es sich um

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