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Schlaflos - Insomnia

Titel: Schlaflos - Insomnia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Monster getragen hatte, waren hauptsächlich der Grund dafür gewesen. Wusste Atropos, dass diese Ohrringe sein größter Fehler gewesen waren? Wahrscheinlich nicht. Auf seine Art hatte Doc Nr. 3 noch weniger über die Motivation der Kurzfristigen gewusst als Klotho und Lachesis.
    Er drehte sich zu Lois um und ergriff ihre Hände. »Ich habe deine Ohrringe wieder verloren. Ich glaube, diesmal sind sie endgültig fort. Es tut mir leid.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen. Weißt du nicht mehr, sie waren schon verloren. Und ich mache mir keine Sorgen mehr wegen Howard und Jan, denn jetzt habe ich einen Freund, der mir hilft, wenn die Leute mich ungerecht behandeln oder wenn ich einfach nur Angst habe. Nicht wahr?«
    »Ja. Den hast du auf jeden Fall.«
    Sie schlang die Arme um ihn, drückte ihn fest an sich und küsste ihn wieder. Lois hatte offenbar nichts vergessen, was sie beim Küssen je gelernt hatte, und Ralph schien es, dass sie eine ganze Menge gelernt hatte. »Los, geh unter die Dusche.« Er wollte sagen, dass er wahrscheinlich einschlafen würde, sobald er den Kopf unter warmes Wasser hielte, aber dann fügte sie etwas hinzu, bei dem er es
sich rasch anders überlegte: »Sei mir nicht böse, aber du hast einen komischen Geruch an dir, besonders an den Händen. Mein Bruder Vic hat so gerochen, wenn er den ganzen Tag Fische geputzt hatte.«
    Zwei Minuten später stand Ralph unter der Dusche und hatte sich bis zu den Ellbogen eingeseift.

10
    Als er wieder herauskam, lag Lois unter zwei Steppdecken begraben. Nur ihr Gesicht lugte heraus, und auch das nur von der Nase an. Ralph durchquerte hastig das Zimmer; er trug nur Unterhosen und war sich schmerzlich seiner spindeldürren Beine und seines runden Bauchs bewusst. Er schlug die Decke zurück und schlüpfte eilig darunter, wobei er leise keuchte, als die kalten Laken seine warme Haut berührten.
    Lois kam sofort auf seine Seite des Betts gerutscht und legte die Arme um ihn. Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar und entspannte sich. Es fühlte sich sehr gut an, mit Lois unter der Decke zu liegen, während der Wind draußen heulte und manchmal so stark wütete, dass die Sturmläden in ihren Rahmen klapperten. Es war, genau genommen, einfach himmlisch.
    »Gott sei Dank, dass ein Mann in meinem Bett liegt«, sagte Lois müde.
    »Gott sei Dank, dass ich es bin«, antwortete Ralph, und sie lachte.
    »Wie geht es deinen Rippen? Soll ich dir ein Aspirin holen?«

    »Nee. Ich bin mir sicher, morgen früh tun sie wieder weh, aber im Augenblick hat das warme Wasser alles fortgespült.« Die Frage, was am Morgen passieren könnte, oder auch nicht, rief eine Frage in ihm wach - die wahrscheinlich schon die ganze Zeit da gewesen war. »Lois?«
    »Mmmmm?«
    Vor seinem geistigen Auge sah Ralph, wie er in der Dunkelheit aufwachte, hundemüde, aber überhaupt nicht schläfrig (sicherlich eines der grausamsten Paradoxe der Welt), während die Digitaluhr träge von 3:47 auf 3:48 Uhr wechselte. F. Scott Fitzgeralds dunkle Nacht der Seele, wenn jede Stunde lange genug war, um die große Cheopspyramide zu bauen.
    »Glaubst du, wir werden durchschlafen?«, fragte er. »Ja«, sagte sie, ohne zu zögern. »Ich glaube, wir werden ausgezeichnet schlafen.«
    Einen Augenblick später tat Lois genau das.

11
    Ralph blieb noch etwa fünf Minuten wach, hielt sie in den Armen, genoss die wunderbaren ineinander verwobenen Düfte, die von ihrer warmen Haut aufstiegen, schwelgte im Gefühl der glatten, sinnlichen Seide unter seinen Händen und staunte noch mehr darüber, wo er sich befand, als über die Ereignisse, die ihn hierher geführt hatten. Er war von einem tiefen und schlichten Gefühl erfüllt, das er kannte, aber nicht gleich identifizieren konnte, wahrscheinlich weil es schon zu lange aus seinem Leben verschwunden war.

    Der Wind zerrte und stöhnte draußen und erzeugte wieder das hohle, pfeifende Geräusch über der Regenrinne - wie der größte Nirvana-Junge der Welt, der über den größten Flaschenhals der Welt blies -, und Ralph kam der Gedanke, dass nichts im Leben besser war, als in einem weichen Bett zu liegen und eine schlafende Frau in den Armen zu halten, während draußen, vor dem sicheren Hafen, der Wind heulte.
    Aber eines war doch besser, mindestens eines, und das war das Gefühl, wieder einzuschlafen, sanft in die gute Nacht zu dämmern, in die Strömung des Vergessens zu treiben wie ein Kanu, das sich an einem strahlenden Sommertag vom Steg löst und in die Strömung

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