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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Probleme klar, die es bei diesem Szenario gab. Zum Beispiel das Geld. Deanna Yellers Sohn war vor sechs Jahren ermordet worden - aber die erste große Einzahlung auf ihr Konto war vor fünf Monaten erfolgt. Wie war es zu dieser Verzögerung gekommen? Vielleicht hatte sie den richtigen Zeitpunkt abgewartet und das Geld so lange unter der Matratze versteckt oder so etwas. Doch irgendwie gefiel ihm diese Idee nicht. Andererseits gab es offenbar eine Verbindung zur Gegenwart, wenn sie das Geld wirklich erst jetzt bekommen hatte: Warum bekam Deanna aus heiterem Himmel dieses Geld? Warum war Valerie aus heiterem Himmel ermordet worden? Und was hatte Pavel damit zu tun?
    Gute Fragen. Er hatte noch keine Antwort, aber ein paar gute Fragen. Vielleicht wusste Ned Tunwell etwas, das ihm weiterhalf.
    Myron fiel etwas ins Auge. Er blickte auf. Er sah ein Auto im Rückspiegel, das sich schnell von hinten näherte. Ein großes Auto. Schwarz mit getönter Windschutzscheibe, sodass man nicht hineinsehen konnte. New Yorker Kennzeichen.
    Der schwarze Wagen wechselte auf die rechte Spur, verschwand aus dem Rückspiegel und erschien auf der Beifahrerseite im Außenspiegel. Myron beobachtete das Manöver. Ein Aufkleber auf dem Spiegel erinnerte ihn daran, dass Verkehrsteilnehmer im Rückspiegel näher waren, als es den Anschein hatte. Danke für den Hinweis. Der schwarze Wagen beschleunigte. Als er neben ihm war, sah Myron, dass es sich um eine Stretch-Limousine handelte. Eine Lincoln-Continental-Stretch-Limousine. Die extralange Version. Auch die Seitenfenster waren getönt, sodass man nicht einmal dort hineinsehen konnte. Myron kam sich vor, als starre er in eine riesige Piloten'Sonnenbrille. Er sah sein Spiegelbild. Er lächelte und winkte. Sein Spiegelbild tat es ihm nach. Hübsches Kerlchen.
    Jetzt war die Limo direkt neben Mvrons Ford. Das hintere Fenster auf der Fahrerseite glitt nach unten. Myron rechnete schon damit, dass gleich ein älterer Herr den Kopf herausstrecken und ihn um einen Teelöffel Dijon-Senf bitten würde. Man stelle sich seine Überraschung vor, als stattdessen eine Pistole erschien.
    Ohne jede Warnung wurde aus der Pistole zweimal geschossen. Die Kugeln trafen Vorder- und Hinterreifen auf Myrons Beifahrerseite. Der Wagen geriet ins Schleudern. Myron versuchte ihn abzufangen. Er kam von der Straße ab. Myron kurbelte am Lenkrad und rutschte an einem Baum vorbei. Mit einem dumpfen Schlag kam der Ford Taurus zum Stehen.
    Zwei Männer sprangen aus der Limousine und rannten auf ihn zu. Beide trugen blaue Anzüge, Einer hatte ihn mit einer Yankees- Basecap kombiniert. Anzug und Basecap - ein interessantes Arrangement. Außerdem hatten beide Männer Pistolen in der Hand. Ihre Mienen waren konzentriert und ernst. Myron spürte seinen Herzschlag bis in den Kehlkopf. Er war unbewaffnet. Er trug nicht gerne Waffen, weniger aus moralischen Erwägungen, sondern weil sie sperrig und unbequem waren, und er sie sowieso nur ÄU ß ERST selten benutzte. Win hatte ihn gewarnt, doch wer hörte in solchen Dingen schon auf Win? Doch Myron war unvorsichtig gewesen. Wenn man sich mit einflussreichen Leuten anlegte, musste man auf so etwas vorbereitet sein. Er hätte wenigstens eine ins Handschuhfach legen können.
    Jetzt war es etwas spät für Selbst vorwürfe. Andererseits war das vielleicht seine letzte Gelegenheit.
    Die beiden Männer kamen näher. Da ihm nichts Besseres einfiel, duckte er sich, sodass sie ihn nicht mehr sehen konnten. Er fing an, eine Nummer ins Autotelefon zu tippen.
    »Mach, dass du da rauskommst«, bellte einer der Männer.
    Myron sagte: »Wenn Sie noch einen Schritt näher kommen, schieße ich Sie über den Haufen.« Mr. Bluff.
    Schweigen.
    Er wählte hastig und drückte auf den grünen Knopf. Genau in diesem Moment hörte er ein Geräusch, das klang als würde ein Zweig zerbrechen, und dann rauschte das Telefon nur noch. Der Gangster mit dem Yankee s-Cap hatte ihm die Antenne abgeknickt. Das war nicht gut. Myron blieb, wo er war. Er öffnete das Handschuhfach und griff hinein. Nur Landkarten und die Autopapiere. Er suchte auf dem Boden nach einer Waffe. Er fand nur den Zigarettenanzünder Irgendwie bezweifelte er, dass der im Kampf gegen zwei bewaffnete Gangster sehr hilfreich sein könnte. Landkarten, Autopapiere, Zigarettenanzünder. Wenn Myron sich nicht blitzschnell in MacGyver verwandelte, steckte er in ernsthaften Schwierigkeiten.
    Er hörte Schritte draußen am Wagen. Fieberhaft suchte er nach einer

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