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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Lösung. Ihm fiel keine ein. Dann hörte er, wie die Tür der Limo noch einmal geöffnet wurde. Dann folgte eine kurze Verwünschung. Sie klang wie »verfluchte Scheiße«. Darauf folgte ein langer Seufzer.
    »Bolitar, ich bin nicht hier, um Spielchen mit dir zu spielen.«
    Beim Klang der Stimme fröstelte Myron. Seine Brust zog sich zusammen. New Yorker Akzent. Bensonhurster Akzent, um genau zu sein. Frank Ache.
    Das war nicht gut.
    »Sieh verdammt noch mal zu, dass du aus dem Wagen rauskommst, Arschmade. Ich will dich nicht umbringen.«
    «Deine Männer haben mir gerade die Reifen zerschossen«, antwortete Myron.
    »Stimmt, und wenn ich dich hätte umbringen wollen, hätten sie dir deinen verschissenen Scheißschädel zerschossen.«
    Myron dachte darüber nach, »Klingt logisch«, gab er zu.
    »Ja, oder wie war's damit? Ich hab zwei MPs hinten im Wagen. Wenn ich dich umbringen wollte, könnte ich Billy und Tony bitten, dieser Schrottkiste von einem Auto ein neues Lochmuster zu verpassen.«
    »Klingt auch logisch«, sagte Myron,
    »Jetzt sieh verdammt noch mal zu, dass du da rauskommst«, brüllte Frank. »Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Arschmade.«
    Myron hatte keine Wahl. Er öffnete die Wagentür und stand auf, Frank Ache verschwand wieder im Fond der Limousine. Billy und Tony sahen Myron misstrauisch an.
    »Komm rein hier«, rief Frank,
    Myron ging zur Limousine hinüber. Billy und Tony traten ihm in den Weg, »Deine Knarre«, sagte der mit dem Yankee s-Cap.
    »Sind Sie Billy oder Tony?«
    »Die Pistole. Aber pronto.«
    Myron sah Basecap mit zusammengekniffenen Augen an. »Moment mal Ich hab's. Eine Haartransplantation, stimmt's?«
    »Was?«
    »Das Basecap zum Anzug. Sie verdecken damit die frisch transplantierten Haare.«,
    Die beiden Männer sahen sich an. Bingo , dachte Myron.
    »Los, Arschmade«, sagte der Kappenmann. »Die Kanone.«
    Arschmade. Das Gangsterwort der Woche. »Sie haben nicht »bitte- gesagt.«
    Franks Stimme kam aus dem Wagen. »Herrgott noch mal! Billy. Er hat keine Kanone. Er hat dich verarscht.«
    Billys Blick wurde wütender. Myron lächelte, drehte die Handflächen zum Himmel und zuckte die Achseln.
    Tony öffnete die Tür, Myron stieg hinten ein. Tony und Billy setzten sich nach vorne. Frank drückte einen Knopf und die Wand glitt hoch und trennte den Fond von den Vordersitzen ab. Die Limo hatte eine kleine Bar und einen Femseher mit Videorecorder. Die Innenwände waren mit purpurrotem Stoff verkleidet — oder doch eher mit blutrotem Stoff, wodurch sich in Anbetracht von Franks Karriere die Reinigungskosten vielleicht gerade noch im Rahmen hielten,
    »Scharfer Schlitten, Frank«, sagte Myron.
    Frank trug sein übliches Outfit - einen zu kleinen Trainingsanzug aus Velours. Heute war er grün und hatte gelbe Streifen. Der Reißverschluss stand halb offen, so wie man es Mitte der Siebziger in den Discos getragen hatte. Sein Bauch war so mächtig, dass man eine Zwillingsschwangerschaft im achten Monat hätte vermuten können. Er hatte eine Glatze. Bevor er etwas sagte, starrte er Myron ein paar Sekunden an.
    »Du tanzt mir wohl gerne in der Arschkerbe rum, was Bolitar?«
    Myron blinzelte. »Mensch, Frank, das ist ja mal 'ne verführerische Idee,«
    »Du bist ein durchgeknalltes Arschloch, weißt du das? Warum musst du mir immer wieder auf den Sack gehen? Hä?«
    »Hey, ich hab schließlich keinen Schläger losgeschickt, damit sie deine Freundin vergewaltigen«, sagte Myron.
    Frank deutete mit dem Zeigefinger auf Myrons Brust. »Na und - hattest du das etwa nicht verdient? Hast du nicht sogar darum gebettelt?«
    Myron schwieg. Dumm von ihm, diesem Mann gegenüber Jessica ins Spiel zu bringen. So unglaublich das auch klang, aber man durfte das einfach nicht persönlich nehmen. Er musste das auseinander halten, durfte in Frank nicht den Mann sehen, der der Liebe seines Lebens furchtbare Dinge antun wollte. Solche Gedanken waren bestenfalls kontraproduktiv. Schlimmstenfalls liefen sie auf Selbstmord hinaus.
    »Ich hatte dich gewarnt«, fuhr Frank fort. »Ich hab dir sogar Aaron geschickt, damit du weißt, dass ich es ernst meine. Weißt du, was Aaron am Tag kostet?«
    »Nicht mehr viel«, sagte Myron.
    »Ha, ha, ich lach mich gleich rot«, entgegnete Frank, grinste jedoch noch nicht einmal. »Ich hah versucht, vernünftig mit dir umzugehen. Ich hab dir diesen jungen Crane überlassen. Und was machst du zum Dank? Du versaust mir meine Geschäfte.«
    »Ich suche einen Mörder«, sagte

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