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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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einfach abgehauen. Kommt gelegentlich vor.«
    Wieder Stille.
    »Aber, wie ich schon gesagt habe, Duane hat sonst niemanden.
    Er vertraut Ihnen. Win vertraut er zwar auch, aber nur, weil der Ihr bester Freund ist.«
    »Wanda, was Sie sagen, ist wirklich sehr nett, aber ich mache das nicht aus Uneigennützigkeit. Ich verdiene viel Geld mit meiner Arbeit.«
    »Aber Sie kümmern sich um ihn.«
    »Henry Hobman kümmert sich auch um ihn.«
    »Vielleicht, aber der hat sich an Duanes Starruhm ran gehängt. Duane ist sein Ticket zurück in den Profisport.«
    »Bei mir sehen das viele genauso«, entgegnete Myron. »Das >zurück< müssten wir allerdings streichen, weil ich nie dazugehört habe. Duane ist mein einziger Tennisstar. Ehrlich gesagt ist er sogar der Einzige, der es bis zu den US-Open geschafft hat.«
    Sie dachte einen Augenblick darüber nach und nickte. »Das stimmt schon«, sagte sie. »Aber wenn´s hart auf hart geht - wie heute, als es Probleme gab - kommt Duane zu Ihnen. Und als es mir heute Abend zu heftig geworden ist, bin ich auch zu Ihnen gekommen. Und darum geht's mir.«
    »Wollt ihr da unten was zu trinken?«
    »Ein Glas Nesquick, Mom?«
    Wanda lachte.
    »Hör zu, du Neunmalkluger, vielleicht hat dein Gast ja Hunger.«
    »Nein, danke, Mrs. Bolitar«, rief Wanda.
    »Sind Sie sicher, Schatz? Einen Kaffee? Oder eine Cola?«
    »Nein, wirklich nichts, danke.«
    »Wie wäre es mit einem Stück Plunder? Ich habe gerade frischen gekauft vom Swiss House. Myrons Lieblingsbäckerei.«
    »Mom...«
    »Okay, okay, ich versteh den Wink mit dem Zaunpfahl.«
    Klar. Die Fachfrau für Zaunpfahlwinke. Die Kellertür wurde geschlossen.
    »Sie ist süß«, sagte Wanda.
    »Yeah, hinreißend.« Myron beugte sich vor. »Wie wäre es, wenn Sie mir erzählen, warum Sie hier sind.«
    Sie fing wieder an, die Hände zu ringen. »Ich mach mir Sorgen um Duane.«
    »Wenn es wegen Dimontes Auftritt ist, nehmen Sie sich das nicht zu Herzen. Sich wie ein Idiot zu benehmen gehört zu seinem Job.«
    »Das ist es nicht«, sagte sie. »Duane würde niemandem etwas zu Leide tun, da bin ich mir sicher. Aber irgendwas stimmt nicht mit ihm. Er ist völlig angespannt. Er tigert nervös in der Wohnung rum. Und beim geringsten Anlass flippt er sofort aus.«
    »Er steht jetzt unter enormem Druck. Vielleicht ist es einfach die Anspannung.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Unter Druck blüht Duane erst so richtig auf. Er misst sich gern mit anderen, das wissen Sie ja. Aber seit ein, zwei Tagen ist es anders. Irgendwas macht ihm wirklich zu schaffen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was das sein könnte?«
    »Nein.«
    Myron beugte sich vor. »Fangen wir doch mit den offensichtlichen Fragen an. Hat Valerie Simpson Duane angerufen?«
    Sie überlegte einen Augenblick. »Weiß ich nicht.«
    »Kennt er sie?«
    »Das weiß ich auch nicht. Aber ich kenne Duane. Wir sind seit drei Jahren zusammen. Da waren wir beide achtzehn. Er hat damals noch auf der Straße gelebt. Mein Vater ist fast durchgedreht, als er das gehört hat. Er ist Chiropraktiker. Er verdient gut, hat hart gearbeitet, um uns von schlechten Einflüssen fern zu halten. Und dann steh ich mit einem Jungen von der Straße vor ihm, einem, der von zu Hause durchgebrannt ist.«
    Bei der Erinnerung musste sie kurz lachen. Myron lehnte sich zurück und wartete.
    »Natürlich hat keiner damit gerechnet, dass was Längeres daraus wird«, fuhr sie fort. »Ich hab das College abgebrochen und mir einen Job gesucht, damit er weiter Tennis spielen kann. Jetzt bezahlt er mein Studium an der New York University. Wir lieben uns. Wir haben uns geliebt, bevor diese ganze Tennissache losgegangen ist und wir werden uns noch lieben, wenn er den Tennisschläger längst aus der Hand gelegt hat. Aber jetzt hat er zum ersten Mal Geheimnisse vor mir.«
    »Und Sie denken, dass es da eine Verbindung zu Valerie Simpson gibt?«
    Sie zögerte. »Ja, ich glaube schon.«
    »Was für eine?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und was soll ich Ihrer Ansicht nach tun?«
    Sie stand auf und ging im kleinen Zimmer auf und ab. »Ich habe gehört, wie sich die Polizisten unterhalten haben. Die haben gesagt, dass Sie 'ne große Nummer bei der Regierung waren. Sie und Win. Irgendwas Geheimes beim FBI - nachdem Sie sich von Ihrer Knieverletzung erholt hatten. Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Ich dachte, Sie könnten sich das, na ja, vielleicht mal ansehen?«
    »Sie wollen, dass ich Duane beschatte?«
    »Er versteckt etwas, Myron. Es muss raus.«
    »Ich könnte auf etwas

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