Schlagfertigkeit
transportiert. Zwar ist nicht ganz klar, wie sie das gemessenhaben, aber dass die Stimme starken Einfluss darauf hat, wie etwas aufgenommen wird, daran gibt es keinen Zweifel.
Der Ton macht die Musik
Mit Ihrer Stimme „färben“ Sie Ihre Botschaft. Dabei stehen Ihnen erstaunliche Möglichkeiten offen: So können Sie die größte Gemeinheit so zuckersüß verpacken, dass der andere es Ihnen nicht einmal übel nimmt. Oder Sie antworten mit einer Banalität, der Sie mit Ihrer Stimme eine solche Bedeutungsschwere geben, dass Ihr Gegenüber ganz nachdenklich wird.
Das funktioniert allerdings nur, wenn Sie Ihre Stimme so virtuos beherrschen wie ein Instrument. Das kann man üben, die verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten ausprobieren und verfeinern. Ein wenig werden wir auch in unserem Buch solche Möglichkeiten ausloten. Doch bevor wir uns dieser „hohen Kunst“ zuwenden, geht es zunächst einmal um die solide Grundlagenarbeit.
Denn leider sprechen viele Menschen nicht gut, wenn sie sich gegen einen Angriff zur Wehr setzen und schlagfertig kontern wollen. Der Grund: Sie stehen unter Stress, sie verkrampfen sich, das macht ihre Stimme eng und schrill. Manche Männer verfallen beim Versuch, sich zu wehren, auch in einen „bellenden“ Tonfall, der keineswegs stark, sondern nur angestrengt klingt.
Kennen Sie Ihr „Stimmenrepertoire“?
Ihre Stimme ist etwas ganz Individuelles. Sie hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen höchst unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten. Sie verfügen über ein breites Repertoire von Stimmen, die Sie ganz nach Bedarf einsetzen. In aller Regel denken Sie nicht bewusst darüber nach, sondern „verfallen“ einfach in einen bestimmten Tonfall, wenn Sie in eine entsprechende Situation geraten.
Häufig funktioniert das auch recht gut. Wir sprechen mit einem Kunden anders als mit unserem Ehepartner. Ganz automatisch wechseln wir den Tonfall, wenn ein Vorgesetzter in die gesellige Runde unserer Arbeitskollegen tritt. Wie wir da jeweils sprechen, das ist den meisten Menschen nicht bewusst. Und das kann ein Problem werden – wenn sie nämlich in entscheidenden Situationen nicht den richtigen Ton treffen.
Es gibt Leute, die fangen seltsam an zu näseln, wenn sie mit einem Menschen reden, den sie für wichtig halten, z. B. mit einem Vorgesetzten oder einem Kunden. Kurioserweise wirkt ihr Näseln oftmals arrogant oder antriebsschwach. Ein Eindruck, den sie sicherlich nicht erzeugen wollen.
Manche Frauen verfallen gegenüber ihrem Vorgesetzten in einen „Kleine-Mädchen“-Tonfall. Ihre Stimme wird höher, manchmal sogar piepsig. Dadurch geraten sie in eine schwache, ja hilflose Position.
Auch manche Männer machen sich in kritischen Situationen dadurch klein, dass sie mit zu hoher Stimme reden. Andere versuchen ihre Aufregung zu kompensieren und setzen ihre Stimme zu tief an, dann klingt sie aber wenig ausdrucksstark, sondern eher monoton und schnarrend.
Ein weit verbreiteter Fehler bei wichtigen, offiziellen Anlässen: Im Bemühen, ja keinen Fehler zu machen, fangen viele Menschen an, monoton zu sprechen oder auch zu leiern.
Tipp
Solche Schwachstellen im Repertoire lassen sich nur dann beheben, wenn Sie sich den betreffenden Tonfall bewusst machen. Und dann ebenso bewusst „gegensteuern“. Das geht aber nur, wenn Sie Ihre Stimme aufzeichnen und anschließend aufmerksam abhören. Denn in der jeweiligen Situation können Sie nicht gleichzeitig sprechen und Ihre Sprechweise analysieren.
Treffen Sie den richtigen Tonfall
Um eine schlagfertige Antwort rüberzubringen, brauchen Sie nicht gleich eine Sprecherziehung. Es ist schon viel gewonnen, wenn Sie sich einfach auf die Kernfrage konzentrieren: Was wollen Sie mit Ihrer schlagfertigen Replik transportieren? Eine mögliche Botschaft wäre: Ich bin souverän. Genau das sollte dann auch Ihre Stimme ausstrahlen. Souveränität. Alles, was angestrengt klingt oder aufgeregt, sollten Sie vermeiden. Sprechen Sie ruhig, entspannt und doch mit fester Stimme. Achten Sie auf Ihre Tonhöhe. Setzen Sie vor allem als Frau nicht zu hoch an. Aber auch die sonoren Tiefen haben ihre Tücken – wenn Ihnen nämlich in dieser Stimmlage das Volumen fehlt. Versuchen Sie vielmehr in Ihrer optimalen Stimmlage zu sprechen, die Fachleute sprechen vom „Schokoladenton“. Wie Sie den finden, erfahren Sie gleich.
Nicht zu laut und nicht zu leise …
Auch die richtige Lautstärke ist wichtig. Wer leise spricht, der macht sich klein und signalisiert: Was ich
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