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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit

Titel: Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke
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etwas Lustiges, eine komische Geschichte, einen Witz, irgendetwas, über das Sie lachen müssen.
Entdecken Sie die Komik in der Situation selbst. Vielleicht erscheint es Ihnen mit einem Mal furchtbar komisch, dass Sie da in diesem Kaufhaus stehen, sich nichts ahnend an eine Verkäuferin gewandt haben, deren Aufgabe es eigentlich sein sollte Ihnen zu helfen und die Sie stattdessen anraunzt.
Stellen Sie sich die Situation komisch vor. Verändern Sie in Ihrer Fantasie die Szenerie. Ersetzen Sie die beteiligten Personen durch Tiere oder setzen Sie ihnen rote Clownsnasen auf. Von einem erfolgreichen Verhandlungsführer wird berichtet, er hätte sich in kritischen Situationen die anderen einfach nackt vorgestellt, was sich sehr angstmindernd ausgewirkt hätte.
    Natürlich funktioniert diese Strategie nur, wenn die Situation nicht zu ernst und zu belastend ist, sondern auch ihre heitere oder zumindest ihre lächerliche Seite hat. Aber das werden Sie schon selbst spüren, weil Sie dann erst gar nicht auf die Idee kommen, hier etwas Komisches zu suchen. Allerdings ist die Fähigkeit, Komik zu entdecken oder in eine Situation hineinzutragen, individuell sehr verschieden ausgeprägt. Wenn Sie diese Fähigkeit besitzen, sollten Sie sie pflegen. Denn eines ist sicher: Sie kann vieles, was Sie belastet, erträglicher machen.
    Übung: Der Unternehmenszoo
    Stellen Sie sich Ihre Mitarbeiter, Ihre Vorgesetzten, Ihre Kunden und Ihre Konkurrenten als Tiere vor. Nehmen Sie sich ruhig Zeit dafür. Überlegen Sie, welches Tier zu wem passt. Gibt es einen Löwen, ein Ferkel, einen Affen, eine Maus? Ist Ihr Chef eher ein dickhäutiges Nilpferd oder ein bissiger Terrier oder ein durchtriebener Fuchs? Kann jemand die Rolle des Faultiers übernehmen? Fällt Ihnen eine geeignete Ziege ein, eine Schlange, ein Kojote oder ein Kaninchen? Und was ist mit Ihnen? Welches Tier passt zu Ihnen? Bär, Königstiger oder Flunder? Versuchen Sie die einzelnen Tiere noch etwas näher zu charakterisieren: Ist der Löwe ein stattlicher König der Wildnis oder ein altes, faules, zahnloses Zootier? Sie können auch mehrere Exemplare derselben Art nehmen. Vielleicht gibt es in Ihrem Unternehmen ja nur Mäuse oder Heuschrecken oder Haifische? Kleiner Tipp: Sie finden womöglich leichter das passende Tier, wenn Sie an bestimmte Konstellationen denken. Frau A und Herr B arbeiten zusammen wie… Katze und Maus? Katze und Hund? Hornisse und Pferdebremse?
    Wenn Sie Ihr Personal beisammen haben, dann sollten Sie darangehen und sich eine Geschichte ausdenken. Dabei können Sie an vorhandene Ereignisse anknüpfen und sie maßlos übertreiben. Machen Sie kleine Probleme riesengroß. Erzählen Sie eine Geschichte vom großen Fressen und Gefressenwerden. Oder etwas anderes, was Sie zur Zeit beschäftigt. Schreiben Sie diese Geschichte auf. Sie werden sehen, dass Ihnen diese Übung in der nächsten unangenehmen Situation im Kollegenkreis gute Dienste erweist.
    Haben Sie den „Mut zur Frechheit“
    Gehören Sie auch zu den Zeitgenossen, die es sich mit niemandem „verscherzen“ wollen? Schon gar nicht mit einem Vorgesetzten? Sind Sie der Meinung, es ist besser den Mund zu halten und die Sache„hinunterzuschlucken“? Oder wenn Ihnen ein Kollege frech kommt, erwidern Sie dann lieber nicht seinen Angriff? Weil ja ein Konflikt oder ewige Feindschaft daraus entstehen könnte – wie war das noch mit dem Mobbingbericht (→ S. 11)?
    Wenn Sie so denken, werden Sie Ihre Blockade kaum durchbrechen können. Denn schlagfertig sein und niemandem wehtun, das geht nicht. Sie müssen sich schon ein wenig trauen. Ein kleines Risiko müssen Sie eingehen. Und es lohnt sich. Denn erstens leben Sie gesünder, wenn Sie den Ärger nicht länger in sich hineinfressen, sondern sich mit angemessenen Mitteln wehren. Zweitens stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein und Ihr Selbstwertgefühl. Und drittens werden Sie davon profitieren, wenn Sie Ihren Mitmenschen deutlich machen, wann sie zu weit gegangen sind. Wenn Sie das nicht tun, dürfen Sie nicht erwarten, dass diese Leute in Zukunft Rücksicht nehmen.
    Gerade wenn Sie ein friedliebender, höflicher Mensch sind, tut Ihnen ein wenig „Mut zur Frechheit“ ganz gut. Sie werden feststellen, wie angenehm es ist, wenn Sie sich im Bedarfsfall Respekt verschaffen können. Außerdem werden Sie merken, dass Sie sich viel mehr herausnehmen können – wenn Sie sich nur trauen. Wenn Ihnen in einer unangenehmen Situation also nichts anderes einfällt als eine

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