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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit

Titel: Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke
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Prinzip der Dreckschleudern: Etwas bleibt immer hängen.
Unfair kommt schlecht an
    Über eines brauchen Sie sich gewiss keine Gedanken zu machen: Wer zu solchen Mitteln greift, ist für jedes Publikum im Normalfall erledigt. Sie sollten sich also nicht erst erregen, wenn Ihr Gegenüber ausfallend wird, Sie beschimpft, Ihnen ein Alkoholproblem andichtet oder Ihnen ungewöhnliche sexuelle Vorlieben unterstellt. Auch wenn die Vorwürfe natürlich ungeheuerlich sind, wäre es jetzt genau falsch, erregt dagegenzuhalten.
Sorgen Sie dafür, dass nichts hängen bleibt
    Der andere hat sich selbst ins Abseits gestellt. Das heißt, dass Sie das nicht noch ein zweites Mal besorgen müssen. Warten Sie vielmehr ab, bis Sie Gelegenheit haben in aller Ruhe auf die Vorwürfe einzugehen. Stellen Sie ganz nüchtern und unaufgeregt die Sache richtig. Denn sonst gehen Sie das Risiko ein, dass irgendetwas von dem Schmutz, mit dem man Sie beworfen hat, eben doch kleben bleibt.
    Beispiel: Das „Alkoholproblem“
    In einer Gesprächsrunde wird ein Mitarbeiter heftig kritisiert. Er hätte sein Team hängen lassen. Erregt wirft der Mitarbeiter einem seiner Kollegen vor, er solle „erst mal sein Alkoholproblem in den Griff“ bekommen. Der Kollege antwortet ruhig, es sei wohl deutlich geworden, dass der Mitarbeiter mit dem Team nicht klargekommen sei. Er bedaure das, denn der Mitarbeiter besäße durchaus wichtiges Know-how, er könne aber sein Team nicht daran teilhaben lassen. Was den Vorwurf betrifft, er habe ein Alkoholproblem, so erklärt er: „Ich verstehe nicht recht, wie jemand solche kruden Unterstellungen in die Welt setzen kann. Nur zur Klarstellung: Ich habe selbstverständlich kein Alkoholproblem. Wer hier ein Problem hat, dürfte deutlich geworden sein. Dass es sich dabei nicht um ein Alkoholproblem handelt, ebenso.“
Und wenn doch was dran ist?
    Vielleicht bewirft Sie der andere ja mit altem Dreck, der zwar nichts zur Sache tut und Sie nur herabsetzen soll, der aber gleichwohl zutrifft. Was dann? In so einem Fall wirkt es außerordentlich souverän, wenn Sie sich dem Vorwurf stellen, wenn Sie ihn kurz kommentieren. Zum Beispiel: „ Wie Sie wissen, habe ich ein Alkoholproblem. Ich bin deshalb seit einem halben Jahr in Behandlung. Seitdem hat sich meineSituation außerordentlich gebessert.“ Solche Klarstellungen wirken außerordentlich stark und sind geeignet, die Attacken des anderen noch in einen Vorteil umzumünzen. Sie machen deutlich, dass Sie nichts zu verbergen haben und mit sich im Reinen sind.
    Wenn Sie ins Hintertreffen geraten
    Es gibt immer wieder Situationen, da sieht es nicht ganz so glänzend für uns aus. Der andere trifft den Nerv der Zuhörer besser, kommt sympathischer rüber oder hat – was für eine fürchterliche Vorstellung! – einfach Recht. Was dann? Kein Grund zur Sorge. Wenn Sie alles richtig machen, haben Sie gute Chancen, noch ganz gut aus der Diskussion herauszukommen.
Der andere hat Recht? – Pech für ihn!
    Sollte der andere wirklich die besseren Argumente haben, dann geben Sie ihm doch einfach Recht! So etwas wirkt Wunder. Da hat sich der andere gerade auf Sie eingeschossen, hat noch 35 schlagende Argumente im Köcher – und Sie erklären ihm: „In dieser Sache haben Sie völlig Recht.“
    Und jetzt? Ende der Diskussion! Thema abgehakt. Stürzen Sie sich auf die Punkte, bei denen Sie Ihre Trümpfe im Ärmel haben. Mit einem Mal hat sich das Blatt wieder gewendet, denn der andere hat seine vorteilhafte Position verloren. Was soll er tun? Soll er auf das neue Thema einsteigen? Psychologisch haben Sie ihn in einer ungünstigen Lage erwischt, denn er war ja eigentlich darauf vorbereitet, Sie weiter in die Enge zu treiben. Und jetzt ist es Essig damit! Er muss sich geistig umstellen. Startvorteil für Sie.
    Andere meinen hingegen, sie müssten die 35 schlagenden Argumente zu dem alten Thema noch irgendwie loswerden. Ein schwerer Fehler, denn sie verhalten sich wie ein General, der seine Truppen auf ein Schlachtfeld schickt, auf dem längst nicht mehr gekämpft wird. Sie können das zu Ihrem Vorteil nutzen, indem Sie dem anderen noch mal zustimmen und sich für die weiteren Argumente bedanken. Sagen Sie: „Das sehe ich genauso wie Sie. Was ich hingegen anders sehe …“ – und dann gehen Sie wiederum auf die Punkte ein, die Ihnen am Herzen liegen.
Nebelwerfen – aber richtig
    Nicht immer können Sie dem anderen einfach so Recht geben. Möglicherweise vertritt er eine Position, die für Sie

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