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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit

Titel: Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke
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nicht akzeptabel ist, von der sich aber abzeichnet, dass sie beim Publikum Anklang findet. Argumentativkommen Sie nicht weiter – also was tun? Stiften Sie Verwirrung. Das wird Ihnen auf einem Gebiet mühelos gelingen, auf dem Sie Experte sind, Ihr Publikum aber nicht. Da sollten Sie es schaffen, Ihre dürftigen Argumente noch irgendwie hinter eine Nebelwand zu schaffen, hinter der sie sich zu majestätischer Größe auftürmen.
    Natürlich wird Ihnen das ein Gesprächspartner, der Ihnen halbwegs gewachsen ist, nicht durchgehen lassen. Und Ihnen muss klar sein, dass Sie Ihr Publikum durch solche Manöver nicht gerade für sich einnehmen. Profis versuchen daher an dieser Stelle, das Register zu wechseln und sich selbst als netten sympathischen Menschen ins Spiel zu bringen. Wenn Sie eine heitere Geschichte zum Thema zu erzählen haben, dann ist es jetzt höchste Zeit, sie unterzubringen. Vielleicht haben Sie Glück und die Sache kommt gut an, während Ihr Gegenüber als humorloser Erbsenzähler auf seinen trockenen Sachargumenten sitzen bleibt.
    Beispiel: „Zusammengeklaubte Zahlen“
    Nichts ist so überzeugend wie harte Zahlen, könnte man meinen. Gleichzeitig wird nirgendwo so viel Nebel geworfen, als wenn Zahlen auftauchen. Eine Auswahl beliebter Nebelwerfer:
    „Ich kenne die Zahlen, sie sind falsch.“
    „Ich weiß nicht, wo Sie diese zusammengeklaubten Zahlen herhaben.“
    „Sie können die Zahlen doch nicht aus dem Zusammenhang reißen.“
    „Ich weiß, das sind Ihre Zahlen. Ich kenne da ganz andere Statistiken.“
Themenwechsel
    Eine elegante Methode aus einer ungünstigen Situation herauszukommen, ist der Themenwechsel, der allerdings gut eingeführt werden sollte. Unvermittelt das Thema zu wechseln, kommt hingegen gar nicht gut an. Ein Meister des exzellent eingeführten Themenwechsels ist der Innenminister Wolfgang Schäuble. Wenn er das Thema wechselt, so ist das für seine Zuhörer im Allgemeinen bestens nachvollziehbar. Dabei geht Schäuble in drei Schritten vor:
Die bisherige Diskussion wird zusammengefasst:„Sie haben das und das erklärt, ich habe daraufhin dies und jenes eingewandt.“
Es wird erklärt, dass eine weitere Diskussion nicht weiterführt: „Und darüber könnten wir sicher noch stundenlang weiterdiskutieren. Nur wird das unsere Zuhörer nicht sonderlich interessieren.“
Das neue Thema wird eingeführt: „Viel interessanter scheint mir ein ganz anderer Punkt zu sein …“
    Sie merken, im Prinzip funktioniert der Themenwechsel ähnlich wie das „Rechtgeben“ – mit dem entscheidenden Unterschied, dass Sie dem anderen eben nicht Recht geben. Das hat den Vorteil, dass Sie Ihre Position bei diesem Thema nicht aufgeben müssen; vielleicht teilen ja viele Zuhörer auch Ihre Position. Der Nachteil ist, dass das Thema ja noch nicht geklärt ist, Ihr Gegenüber also darauf zurückkommen kann. Daher gilt der Rat: Wenn Sie dem anderen in einer Sache zustimmen können, dann tun Sie es. Dadurch wirken Sie freundlicher und auch wesentlich souveräner.
    Souverän vor feindseligem Publikum
    Manchmal müssen Sie vor einem Publikum diskutieren, das Ihnen nicht wohlgesonnen ist, vielleicht ist es Ihnen gegenüber regelrecht voreingenommen. Solche Konstellationen sind nicht gerade beliebt, manche meiden sie, wenn es irgendwie geht. Sehr zu Unrecht, denn gerade bei einer solchen Ausgangslage können Sie durch ein souveränes Auftreten viel bewirken.
Sie erwerben sich Respekt
    Sie haben nicht viel zu verlieren. Auch wenn Sie in der Sache keine Zustimmung finden, so haben Sie doch immerhin die Möglichkeit, sich Respekt und Glaubwürdigkeit zu verschaffen. Gerade durch Auftritte in der „Höhle des Löwen“ erwerben Sie sich Achtung – bei Ihren Gegnern und bei Ihren „eigenen Leuten“. Beachten Sie dabei die folgenden Punkte:
Hören Sie zu. Lassen Sie auch erkennen, dass Sie zuhören. Kommen Sie nicht mit vorgefertigten Urteilen an; vermeiden Sie „Reiz-worte“.
Vertreten Sie konsequent Ihre Sache. Begründen Sie, warum Sie die Dinge anders sehen. Respektieren Sie die Position der anderen Seite, aber fordern Sie auch für Ihre Position Respekt.
Vermeiden Sie jede Form von Anbiederei. Auch wenn Sie es gut meinen, wird Ihnen dies im Allgemeinen sehr übel genommen.
Wenn Sie durch Zwischenrufe und hämische Kommentare unterbrochen werden, fordern Sie die anderen auf, das zu unterlassen. Gibt man Ihnen keine Gelegenheit, Ihre Position ungestört darzulegen, sollten Sie erwägen, die

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