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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit

Titel: Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke
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gelernt. Jetzt spielen Sie kein „absurdes Theater“, jetzt üben Sie Ihren Wortwitz. Nun, haben Sie schon eine Vermutung, wo Sie einhaken könnten?
Auf der Suche nach dem Doppelsinn
    Ganz richtig, es handelt sich um das Wörtchen „umgehen“, das die nützliche Eigenschaft hat, mehrdeutig zu sein. Umgehen kann den Umgang mit irgendetwas bezeichnen, aber auch das Vermeiden von irgendetwas. „Kommst du zur Betriebsfeier?“ – „Nicht wenn es sich irgendwie umgehen lässt.“
    Treffer! Daraus lässt sich doch ein brauchbarer Konter zusammenbasteln. Statt Kundenbetreuung Kundenvermeidung. Also, starten wir einen Versuch: „Na, wie man Kunden umgeht, das wissen Sie natürlich am besten.“ – Vielleicht bevorzugen Sie auch die selbstironische Variante: „Ich glaube, niemand in der Firma kann so gut Kunden umgehen wie ich.“
    Üben Sie: Doppelsinn aufgreifen
    Formulieren Sie Antworten, die auf irgendeinen Doppelsinn Bezug nehmen. Nach Möglichkeit mündlich. Unsere Lösungsvorschläge sind auf Seite 223:
    1. Ein Gerät geht kaputt. Sie rufen beim Kundendienst der Firma an, werden von einem zum anderen Berater durchgestellt. Schließlich haben Sie jemanden am Apparat, der für das Gerät zuständig ist. Seine erste Frage: „Haben Sie überhaupt einen Wartungsvertrag mit uns?“
    Ihre Antwort:
    2. Ihnen unterläuft ein kleiner Fehler. Ihr Vorgesetzter, Herr Jonas, nimmt Ihnen das übel und fragt: „Sie wollen mich wohl fertig machen?“
    Ihre Antwort:
    3. Ihr langjähriger Kollege, Herr Dittrich, hat sich einen schweren Fehler erlaubt. Als er dann noch versucht, die Sache auf andere zu schieben, wird er von den Kollegen geschnitten. Die Sekretärin bemerkt zu Ihnen: „Ich finde, eine solche Behandlung hat Herr Dittrich nicht verdient.“
    Ihre Antwort:
    Schlagfertigkeit hoch drei
    Manche trauen sich nicht so recht, eine schlagfertige Antwort zu geben, weil sie befürchten: Ihr Gegenüber könnte ja auf ihre Antwort etwas erwidern, das ihnen dann doch wieder die Sprache verschlägt. Diese Angst ist häufig unbegründet. Vor allem wenn Sie Ihre Bemerkung so anbringen, dass Sie nach der Antwort Ihren Blick abwenden, wird es für den andern schwierig, noch einmal nachzukarten.
    Doch sogar wenn er das tut, braucht Sie das nicht in Verlegenheit zu bringen. Denn erstens gewinnen Sie mit Ihrer ersten Antwort schon ein großes Stück Souveränität zurück, wohingegen Sie sich hilflos fühlen, wenn Sie von Anfang an schweigen. Und zweitens ist die Replik auf Ihre Replik in aller Regel deutlich schwächer. Ja, manchmal genügt es, diese Tatsache einfach nur festzustellen.
    Beispiel: Der Rechtschreibkurs
    Herr Mingers bemerkt über seinen Kollegen Hoebel, der sich in seinem Bericht mehrmals verschrieben hat: „Sie sollten mal einen Rechtschreibkurs besuchen.“ Herr Hoebel bemerkt trocken: „Den brauche ich nicht. Ich bin Linkshänder.“ Herr Mingers legt nach: „Ach, deshalb sind Sie so linkisch.“ Herr Hoebel zuckt kurz die Achseln und bemerkt: „Herr Mingers, das war jetzt aber eine ziemlich schwache Bemerkung.“
    Der Vorteil: Indem Sie die Reaktion „bewerten“, zeigen Sie sich souverän. Sie beziehen den kränkenden Inhalt nicht auf sich, sondern kommentieren die ganze Sache als Versuch, Eindruck zu schinden. Das heißt: Ist die Antwort zur Abwechslung sogar einmal gelungen, vergeben Sie sich gar nichts, wenn Sie das zugeben: „Das war jetzt aber geistesgegenwärtig.“ Oder: „Donnerwetter, Sie sind ja noch schlagfertiger als ich.“
    Die Replik nochmals überbieten
    Unter Umständen bietet es sich aber auch an, die Replik nochmals zu überbieten. Das ist gar nicht so schwer, wie Sie vielleicht meinen. Denn im Prinzip stehen Ihnen alle Schlagfertigkeitstechniken offen, die Sie hier kennen gelernt haben. Und da Sie erneut der Angegriffene sind, darf die Antwort einen Tick ruppiger ausfallen. Zugleich ist das Anforderungsniveau eher niedriger als zuvor. Also, auch wenn Ihre Replik nicht ganz meisterhaft ausfällt, haben Sie sich gut behauptet.
    Beispiel: Linkisch
    Nochmals Herr Mingers, Herr Hoebel und der Rechtschreibkurs. Auf die Bemerkung von Herr Mingers („Ach, deshalb sind Sie so linkisch.“) erwidert Herr Hoebel: „Sie kennen sich aus.“ Oder: „Na, dann lieber linkisch als link, Herr Mingert.“
    Wir haben es bereits angedeutet: Wer nachkartet, der hat weniger Schonung verdient. Der andere fordert Sie ja regelrecht heraus, noch einmal nachzulegen. Und wenn er einen aggressiven Ton anschlägt,

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