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Schlangen im Paradies

Schlangen im Paradies

Titel: Schlangen im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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und Liebreiz. Sie brauchte Publikum wie andere die Luft zum Atmen.
    Sie gelangten zum Schlagbaum von Pebble Beach. Er bezahlte die Straßenbenutzungsgebühr. Sie passierten den Pebble Beach Club, Crocker Woodland, den Toreingang von Cypress Point Spa.
    «Setz mich an meinem Bungalow ab», sagte Cheryl kurz angebunden. «Ich möchte keinem in die Arme laufen, bevor ich mich nicht wieder in Ordnung gebracht habe.»
    Sie wandte sich ihm zu, nahm die Sonnenbrille ab. Ihre unvergleichlichen Augen loderten. «Wie stehen meine Chancen in Sachen Amanda, Syd?»
    Er beantwortete die Frage genauso, wie er es in der vergangenen Woche ein dutzendmal getan hatte. «Bestens, Baby», beteuerte er. «Allerbestens.»
    Das sollten sie auch, sagte er sich, sonst ist alles aus.

    4
    Die «Westwind» ging in Schräglage, machte eine Kurve und begann niederzugehen zur Landung auf dem Flugplatz von Monterey. Methodisch kontrollierte Ted das Instrumentenbrett.
    Der Flug von Hawaii war gut verlaufen – keine starken Strö-
    mungen, nur gemächlich dahintreibende Wolkenbänke, wie Zuckerwatte. Komisch, er mochte Wolken, liebte es, über ihnen oder durch sie hindurchzufliegen, aber Zuckerwatte hatte er schon als Kind nicht ausstehen können. Wieder eine der vielen Widersprüchlichkeiten in seinem Leben …
    Auf dem Kopilotensitz regte sich John Moore, zum Zeichen seiner Bereitschaft, die Steuerung zu übernehmen, sofern Ted dies wollte. Moore war seit zehn Jahren Chefpilot von Winters Enterprises. Doch Ted wollte die Landung selber durchführen, um festzustellen, wie sanft er die Maschine aufsetzen konnte.
    Craig war vor einer Stunde aufgetaucht und hatte ihn ge-drängt, sich von John ablösen zu lassen.
    «Die Cocktails sein serviert an Ihre Lieblingstisch in die Ek-ke, Monsieur Wintärs.»
    Die täuschend echte Nachahmung des Geschäftsführers im Four Seasons mit seinem französischen Akzent gehörte zu Craigs Glanznummern.
    «Um Himmels willen, verschone mich heute mit weiteren Proben deiner Imitationskünste. Ich kann das jetzt nicht brauchen.»
    Ein Warnsignal für Craig, so daß er Teds Entscheidung, am Instrumentenbrett zu bleiben, widerspruchslos schluckte.
    Die Landebahn sauste auf sie zu. Ted drückte die Maschine vorn leicht nach unten. Wie lange hatte er wohl noch die Freiheit, Flugzeuge zu steuern, zu reisen, einen Drink an der Bar zu nehmen, wenn er Lust dazu hatte, kurz – ein normales menschliches Dasein zu führen? Der Prozeß begann in der nächsten Woche. Er mochte seinen neuen Anwalt nicht. Henry Bartlett war zu großspurig, zu sehr auf Imagepflege bedacht. Ted konnte sich ohne weiteres eine Anzeige im New Yorker, auf der Bartlett eine Flasche Scotch in der Hand hielt, vorstellen und dazu den Werbetext: «Dies ist die einzige Marke, die ich meinen Gästen vor-zusetzen pflege.»
    Die Laufräder setzten auf. Von dem Ruck war im Innern der Maschine so gut wie nichts zu spüren. Ted schaltete die Trieb-werke um. «Saubere Landung, Sir», sagte John leise.
    Erschöpft fuhr sich Ted mit der Hand über die Stirn. Wenn er John doch bloß dieses «Sir» abgewöhnen könnte! Und Henry Bartlett sein ewiges «Teddy». Hielten sich alle Strafverteidiger für berechtigt, sich derart herablassend zu gebärden, nur weil man ihre Dienste benötigte? Eine interessante Frage. Unter anderen Umständen hätte er nie etwas mit einem Mann wie Bartlett zu tun gehabt. Aber den angeblich besten Strafverteidiger des Landes hinauszuwerfen, wenn man mit einer lebenslänglichen Haftstrafe rechnen muß, wäre unklug. Er hatte sich immer für klug gehalten. Dessen war er sich nun nicht mehr so sicher.
    Wenige Minuten später waren sie in einer Limousine nach Cypress Point Spa unterwegs. «Ich hab schon viel von der Monterey-Halbinsel gehört», bemerkte Bartlett, als sie auf den Highway 68 einbogen. «Trotzdem ist mir nach wie vor unklar, weshalb wir uns nicht in Ihr Haus nach Connecticut oder in Ihre New Yorker Wohnung zum Arbeiten zurückziehen konnten, aber Sie bezahlen ja die Rechnungen.»
    «Wir sind hier, weil Ted in Cypress Point die Ruhe und Entspannung findet, die er braucht», erklärte Craig. Sein scharfer Ton war unüberhörbar.
    Ted saß rechts auf der geräumigen Rückbank, Bartlett neben ihm. Craig hatte sich ihnen gegenüber, neben der Bar, plaziert.
    Er klappte den Deckel auf und mixte einen Martini, den er leicht lächelnd überreichte. «Du kennst doch Mins strikte Regeln punkto Alkohol. Kipp den lieber fix runter.»
    Ted schüttelte

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