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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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sein. Ist das nicht interessant? Samuel hat bunte Haut. Wenigstens auf der einen Seite.“
    Gleich würde sein Herz platzen. Vor Liebe. Vor Sehnsucht nach diesem Mann, der zu viel von sich vor Fremden verstecken musste. Aber nicht vor ihm. Ihm zeigte Samuel alles. Laurens’ Herz pumpte sich noch dicker auf. Garantiert bekam es bereits die ersten Risse.
    „Wo wir bei deinem Lieblingsthema Samuel sind.“ Sofort furchten sich wieder Falten durch ihre Stirn. „Wie ernst ist es dir mit ihm?“
    Ganz ernst. Mir war niemals jemand wichtiger. Aber das geht dich überhaupt nichts an.
    Erin schien seine Gedanken erraten zu haben. Sie zuckte mit der Schulter und drehte das Gas herunter. „Vergiss die Frage. Es geht mich nichts an.“
    Genau.
    Hoffentlich kam sie jetzt nicht auf die Idee, nach seinen Zukunftsperspektiven zu fragen und ob sein späteres Einkommen reichen würde, Samuel ein schönes Leben zu bieten. Würde es nicht. Künstler waren arme Schweine. Seine Mutter hatte ihm diesen Satz am Tag seiner Immatrikulation ins Hirn gehämmert.
    Mit einem tiefen Seufzer atmete Erin aus und sah ihn dabei an wie ein Pastor, der sein sündigstes Gemeindemitglied bekehrt. „Trotz aller Widrigkeiten, die eure Beziehung mit sich bringt, ist es gut, dass du keine Frau bist.“
    Das Stück Toast, das eben noch seine Kehle passieren wollte, überlegte es sich auf halber Strecke anders. Seufzend klopfte ihm Erin unerwartet heftig zwischen die Schulterblätter und der matschige Klumpen landete auf dem Teller. Erin ignorierte diesen Zwischenfall und setzte sich zu ihm. „Weder Samuel noch Raven sind glücklich darüber, dass sie sind, was sie sind. Es wäre schrecklich, würde sich dieser … Fluch von Generation zu Generation weiterverbreiten.“
    Starker Tobak. Laurens nickte, um ihr sein Verständnis zu signalisieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass er Kinder bekommen konnte, strebte zum momentanen Stand der Wissenschaft gegen null. Bei Samuel würde es nicht anders aussehen. Oder änderten Wasserwesen im Bedarfsfall ihr Geschlecht? Es gab Fische, die konnten das. Auch ein paar Froscharten. Samuel als Frau? Die Küche begann sich zu drehen.
    „Wenn ich dich näher betrachte …“ Mit schmalen Augen musterte Erin jeden Zentimeter von ihm, der oberhalb der Tischkante war. „… dann hättest du auch ein passables Mädchen abgegeben. Vor allem mit deinen schönen, langen, blonden Haaren und dem fein geschnittenen Gesicht.“
    Sie sah den Frauenpart in ihm. Damit war er wieder beim Thema Hinhalten.
    „Ich bin aber ein Mann.“ Jepp, so tief hatte seine Stimme noch nie geklungen. „Und ich mache Männerdinge.“
    Erins rechte Braue wanderte zweifelnd nach oben.
    „Glaubst du mir nicht?“
    Erins linke Braue folgte der rechten.
    „Hey, was soll das? Ich kann Reifen wechseln, Schränke aufbauen, Fahrräder reparieren, Fußball spielen, rasiere mich täglich und stehe beim Pissen.“ Dass er weder Bier noch Pornos mochte und vorzugsweise nackte Kommilitonen malte, hatte nichts zu sagen.
    „Du stehst beim Pinkeln?“ Erins Lider gingen auf Halbmast. „Gut, dass ich das weiß. Ab heute lässt du es sein.“
    Diese Diskussion brachte nichts.
    Aus dem Küchenfenster war ein Stück vom See zu sehen. Er könnte schwimmen gehen. Das mulmige Gefühl griff sofort nach ihm. Wollte er nicht, dass Samuel stolz auf ihn war? Wollte er nicht etwas Testosteronlastiges tun? Oder war es Adrenalin, was er brauchte? Mädchen schwammen nicht weit raus. Mädchen empfanden Wasser als zu kalt und Mädchen hatten Angst vor der Tiefe.
    „Ich geh schwimmen.“
    Erin zuckte zusammen. „Willst du nicht lieber warten, bis Samuel zurück ist?“
    Ja! Gute Idee!
    „Nein. Nur ein bisschen Training für die Kondition.“ Er stürzte den Kaffee hinunter und stand mit gespielter Selbstsicherheit auf. Das Wetter war wundervoll, es war Sommer, alle gingen im Sommer schwimmen. Also würde er es auch tun.

***
     
    Raven umklammerte das Gewehr, aus dem sich nicht ein einziger Schuss gelöst hatte. Er hatte angelegt. David hatte ihn angesehen. Raven hatte das Gewehr gesenkt. Er hätte nur abdrücken brauchen, dann wäre alles gut gewesen. Konnte dieser Drecksack nicht von allein sterben? Stattdessen kroch er durch den Käfig, wand sich und stöhnte, aß nichts, trank kaum etwas. Der Tod wäre für ihn eine Erlösung. Erlösung? Er wollte ihn nicht erlösen. Diese Qual hatte David verdient.
    Noch einen Tag würde er warten. Er lehnte das Gewehr an die Wand und stieg die

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