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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)
Autoren: S.B. Sasori
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von Davenport bekommen. Das Aas hat nur Geld, aber kein Erbarmen. Wenn ich nicht aufpasse, häutet er die Chimäre bei lebendigem Leib und vor meinen Augen. Vielleicht bin ich zu weich. Vielleicht sollte ich es zulassen. Immerhin hat dieses Biest meinen …
    Hier musste etwas ausgelaufen sein. Die Schrift dünnte aus. Die Sau kleckerte tatsächlich seine Unterlagen voll.
    Davenport, Davenport … Nie gehört. Er blätterte die bekleckste Seite um. Sie war wellig, aber lesbar. Ein Mitarbeiter von diesem Davenport hätte die Probe dem Wesen aus der Haut geschnitten. Wesen?
    Ach Hendrik, du Depp. Du hast sie doch nicht mehr alle.
    Jedenfalls nannte Hendrik diesen Mitarbeiter einen verblödeten Affen, der keine Ahnung hätte, wie Hautproben von Probanden zu entnehmen seien. Halb Mensch, halb Wasserwesen, mit der genauen Bestimmung der Spezies tat sich Hendrik schwer. Er vermutete Plesiosaurier-Gene im Erbgut und verwies auf ein Foto, das vermutlich den Erzeuger der Chimäre zeigte.
    Sollte Hendrik wirklich daran geglaubt haben, dass er ein Tier-Mensch-Zwitterwesen gefunden hatte?
    Klaus tippte die Durchwahl zu Guidos Labor. Ein bisschen Zusatzbeschäftigung lenkte die Laborratte davon ab, sich an den Ethanolflaschen zu vergreifen oder in die Kolben zu onanieren.
    „Peters“, meldete sich Guido.
    Na, der Kerl klang doch schon gelangweilt. „Ich bin’s, Klaus.“
    „Du lebst noch? Respekt!“ Das trockene Lachen klang exakt nach dem Gegenteil. „Bekomme ich nach deinem Ableben deine antike Mikroskop-Sammlung?“
    Blödkopp! „Nein, aber vorher bekommst du Arbeit von mir. Sabine bringt dir was runter. Zwei Bedingungen. Erstens: Hände weg von meiner Sekretärin. Zweitens: Was du auch herausfindest, ich bin der Einzige, mit dem du darüber redest. Klar?“ Ach zum Teufel! Er machte sich genauso lächerlich wie Hendrik. Nebenbei blätterte er wahllos in dem Tagebuch hin und her. Der Kerl hatte es vollgekritzelt, wie ein Besessener. Kaum ein Eckchen, das noch weiß war.
    ... Bin verzweifelt. Laurens liebt diesen Mann, den Davenport stets Beute nennt. Kann ich zulassen, dass er wie ein Hase gejagt und geschossen wird? Er sieht aus wie ein Mensch. Warum erkennt das Davenport nicht? Muss mit dem Schuppenmann reden. Muss ihm sagen, dass er die Finger von meinem Jungen lassen und aus Morar verschwinden soll. Davenport wird vor Wut schäumen. Ich traue ihm nicht.
    Habe ihn vorhin mit seinem Neffen erwischt. Deshalb hat er dieses blasse Bürschchen mitgebracht. Ich wollte pissen und da stand er. An einen Baum gelehnt und der Junge kniete vor ihm. Widerlich. Die Welt geht vor die Hunde. Kaum zu glauben, dass wir Freunde waren. Jetzt plant er mit Laurens als Lockmittel den Mann einzufangen. Ich mache da nicht mit. Laurens ist mein Sohn. Auch wenn er sich von diesem Ding ... ich könnte kotzen.
    Hendrik hatte einen Sohn. Richtig. Er hatte ihm vor langer Zeit ein Foto von einem Knirps gezeigt, der mit stolz geschwellter Brust auf einem Plastikdinosaurier in irgendeinem Freizeitpark saß. Wie gut er sich noch an das Bild erinnern konnte. Erstaunlich, die Nikotin-Teer-Mischung schien seine Gehirnwindungen noch nicht erreicht zu haben. Oder es lag daran, dass sich damals beim Betrachten des Fotos sein Magen vor Neid zusammengezogen hatte. Es war ein reizendes Kerlchen gewesen mit den blonden Haaren und dem strahlenden Lächeln. Es gab Zeiten, da hätte er den rechten Arm für einen Sohn gegeben.

***
     
    Wer um Himmels willen hatte Raven ins Hirn geschissen? Laurens schleuderte den gefühlten tausendsten Stein auf die Wiese vor sich. Wenn er so weitermachte, würde er die Mauer um das Grundstück abtragen. Dachte Mister Bare Head, für ihn sei das alles nur ein Witz? Überraschung! War es nicht. Es war die Katastrophe seines Lebens und jede Nacht erinnerte ihn daran. Scheiße! Die verdammten Steine dieser mistigen Mauer drückten sich durch die Jeans in seinen Hintern. Ewig würde er nicht hier sitzen können, um seinen Beinen beim Baumeln zuzusehen.
    Der See wartete blau und entsetzlich angsteinflößend unter der Morgensommersonne. Kein Problem. Nur Wasser. Laurens sprang von der Mauer und schnappte sich sein Handtuch.
    Diesmal würde er allein schwimmen, ohne Samuel, der ihn die meiste Zeit rückenschwimmend auf seinem Bauch mit sich herumtrug. Der die Arme ausbreitete, um ihn hineinschwimmen zu lassen. Der beginnende Panik sofort erkannte und ihn jedes Mal fest an seine Brust zog, wenn ihm die Erinnerungen den Atem
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