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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)
Autoren: S.B. Sasori
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Kellertreppe hoch. Zittrige Hände, weiche Knie und ständige Übelkeit. Diese Sache machte ihn fertig.
    Hey David, tröstet es dich, dass ich mit dir leide? Du sühnst wegen Samuel, ich wegen Darren. Oder war es auch Samuel? Er durfte nicht an die Nacht denken und an Samuels Wut von heute Morgen schon gar nicht. Er musste mit ihm reden, ihm sein Verhalten erklären.
    Zur Hölle, es gab nichts zu erklären. Er hatte es gebraucht. Die Nähe allein war zu wenig gewesen. Er wollte den Rausch mit ihm teilen und das hatte er getan. Der Preis dafür war hoch, Samuels Hass.
    Raven lehnte die Stirn an die Wand. Feuchter Putz und Kellerstaub, aber die Kühle tat gut. Noch diesen Tag überstehen, dann die Nacht. Und dann?
    „Stirb endlich, du Bastard.“ Sein Zischen schlängelte sich die Treppe hinunter. Hoffentlich fand es David und fraß ihn auf.
    Die Kellertür knarrte in den Angeln. Raven brauchte einen Moment, bis sich seine Augen ans Tageslicht gewöhnt hatten.
    In der Diele stand ein Engel. Seine blonden Haare reichten ihm bis über die Schultern, die braungebrannten Waden schauten aus einer abgeschnittenen Jeans heraus. Ein schöner Engel. Trugen Engel Jeans? Offenbar, sogar die seines Bruders. Er drehte sich anmutig um, lächelte. „Hey Raven! Warum warst du nicht beim Frühstück? Ich musste Erins Launen allein über mich ergehen lassen.“
    Okay, er verlor den Verstand. Die Halluzination wurde zu dem, was sie war: Laurens. Ein Handtuch klemmte unter seinem Arm und eine von Samuels Shorts lag auf seiner Schulter. Wollte er schwimmen gehen? Dann ging er erfreulich entspannt mit seinen Ängsten um.

***
     
    Für was auch immer Raven die Nacht benutzt hatte, Schlaf war es nicht gewesen. Gütiger, sah der Mann fertig aus.
    Laurens lächelte betont freundlich. Raven konnte es gebrauchen.
    „Ich hatte zu tun.“ Raven zeigte mit dem Daumen hinter sich, ohne sich die Mühe zu machen, Laurens Lächeln zu erwidern. „Der Wein muss ab und zu gedreht werden.“
    „Ihr habt einen Weinkeller?“ Wie im Film. Herrenhäuser hatten Geheimgänge, Familiengruften und Weinkeller. Die Familiengruft strich er von seiner Liste der Sehenswürdigkeiten von Mhorags Manor, aber der Weinkeller klang interessant. „Mach mal eine Führung mit mir.“ Das würde den nächsten Punkt seines Tagesplanes auf angenehme Weise hinauszögern. Der See konnte warten. Leider lief er ihm nicht weg.
    Er wollte an Raven vorbei, aber der legte ihm zwei Finger auf die Brust. „Ein andermal. Du musst deine sommersprossige, wirklich niedliche Nase nicht in jedes Loch stecken, das Mhorags Manor zu bieten hat.“ Sein abschätzendes Grinsen zeigte einen der spitzen Eckzähne. „Es sei denn, es gehört zu Samuel. Dann darfst du natürlich alles reinstecken, was du willst.“
    „Du mich auch.“ Idiot. Laurens wischte Ravens Finger von sich. „Ein schlichtes Nein hätte mir genügt.“ Sprach Samuel mit seinem Bruder über ihr hinkendes Liebesleben? Gedanklich verkroch er sich in den Kragen seines nicht vorhandenen Rollkragenpullis. Sicher vertraute Samuel Raven alles an, was ihn bedrückte. Mist, verdammter! Die Hitze kroch bereits über seinen Hals. Gleich hätte sie die Wangen erreicht.
    Natürlich bemerkte es Raven. Es wäre sonst ja auch zu schön gewesen.
    „Du siehst niedlich aus, wenn du rot wirst, Laurens. Aber ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Entschuldige.“ Aus dem Grinsen wurde ein aufrichtiges Lächeln. „Ich bin in letzter Zeit etwas …“
    „Unentspannt?“ Waren sie das nicht alle?
    Raven legte ihm den Arm um die Schulter und führte ihn zur Tür. Er blinzelte in die Sonne und seine Pupillen verengten sich zu zwei Schlitzen. An diesen Anblick würde sich Laurens nie gewöhnen.
    „Hast du immer noch Angst vor mir?“ Mit einer flüchtigen Geste zeigte Raven auf seine Augen. „Wenn es dir hilft, setze ich die Sonnenbrille auf.“
    Raven hatte ihn aus dem Käfig geholt. Raven hatte ihn in diesen schrecklichen Tagen am Seeufer zu füttern versucht, ihm Tee eingeflößt, seine Wunden verbunden. Er war ein Freund, wenn auch ein extrem schräger.
    „Sei nicht albern.“ Obwohl, die Ähnlichkeit mit Nosferatu in jung war nicht von der Hand zu weisen, konnte aber auch schlicht an der Glatze liegen. Andererseits hatte Ravens kahler Schädel etwas Cooles. Wie hieß der Schauspieler, der in Star Trek – Nemesis den jungen Klon von Picard spielte? Egal. Aber Raven sah ihm verflixt ähnlich, inklusive der gewagten
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