Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)
keinen draufsetzen.
Samuel streichelte mit dem Daumen über Laurens’ Finger, die er immer noch an sich gedrückt hielt. „Ich frage mich die ganze Zeit, warum ich mich nicht gewehrt habe.“
Anscheinend hatte er ihm nicht zugehört. Laurens räusperte sich. „Davids Jagdgewehr ist ein überzeugendes Argument fürs Stillhalten.“ Mit einem Gewehrlauf vor der Nase dachte es sich nicht rational.
Samuel schüttelte den Kopf. Konnte Resignation weggeküsst werden? Er würde es gleich versuchen.
„David brachte mich dazu, um den Schmerz und die Lust zu bitten.“ Er ließ Laurens’ Hand los. Sie rutschte über seinen Bauch bis in seinen Schoß.
„Dann ist das Bitten um mehr während wir uns lieben ein David-Ding?“ Samuel ließ ihn jedes Mal bitten, bevor er ihn erlöste.
Samuel starrte ihn entgeistert an, dann schlug er die Hände vors Gesicht. „Scheiße. Ich bin vermurkster, als ich dachte.“ Wie ein Häufchen Elend hockte er auf der Bettkante. „Tut mir leid, Laurens. Ich zwing dir das nie wieder auf.“
„Doch, mach nur.“ Es war erregend, kurz davor um den Rausch zu bitten. Und es war noch erregender, ihn noch eine kleine Weile vorenthalten zu bekommen. Außerdem bat Samuel auch, mit einer Stimme, die nach Rauch und Samt gleichzeitig klang.
Unter Laurens’ Fingern regte es sich. Hatte er Samuel die ganze Zeit dort gestreichelt? Samuels kleines Lächeln war wie der erste Sonnenstrahl nach einem Unwetter. „Du hast vorhin von einer Rosskur geredet.“
„Ja, aber ...“
Samuel nahm zärtlich Laurens’ Gesicht in die Hände. „Laurens, bitte. Führe mich dadurch.“
„Durch die Angst?“
Samuel nickte. „Saug mir diesen Mistkerl aus.“
Wow. Zwei harte Schläge, dann ein fröhliches Traben. Laurens’ Herz schwoll auf die doppelte Größe an. Als sich Samuel zu ihm neigte und sich ihre Lippen berührten, legte sein Herz noch einen Zahn zu. Er würde Samuel befreien. Aus einem dunklen Turm, der von einem abgrundtief bösen Zauberer bewacht wurde. Seine Hände tauchten in schwarze Haare, seine Zunge streichelte über sehnsüchtige Lippen. Samuel hielt ganz still. Hatte die Augen geschlossen. Nur an dem leisen Seufzen war zu merken, dass er Laurens’ Liebkosungen genoss.
Langsam legte Laurens ihn zurück. Wenn sie es jetzt nicht schafften, Davids Dunkelheit zu entrinnen, dann nie. Er küsste Samuels Lider. „Lass deine Augen geschlossen und nimm meine Hand. Wenn es nicht mehr geht, drückst du zu. Dann höre ich auf.“
Samuels Linke wanderte aus Laurens’ Haaren über seine Wange, über seinen Arm bis hinunter zur Hand. Laurens hielt sie fest.
***
Zartes Streicheln über seine Schenkel, Küsse auf seinem Bauch. Und die ganze Zeit über ihre ineinander verschlungenen Hände. So ging es, so war es gut.
Laurens’ warmer Atem über immer kleineren Schuppen, Laurens’ feuchte Lippen, die Samuels Erregung umschlossen, sie wachsen ließen. Kein Schmerz. Nicht von dem Mann, den er mehr liebte als alles andere auf der Welt. Kein Aufzwingen von Lust, keine Qual, die zu spät zu Ekstase wurde. Laurens führte ihn. Langsam, behutsam. Ließ ihm Zeit, den Weg dahin zu genießen.
David kroch zwischen sie. Bedrohte den Moment. Sein zur Fratze verzerrtes Gesicht bleckte die Zähne.
Weg mit dir!
Samuels Hand zuckte in Laurens’ Hand. Sofort hielt Laurens inne. Streichelte über die sich verkrampfenden Finger, küsste über den Puls des Handgelenks. „Ich heiße immer noch Laurens Johannson.“
Lange Haare, weich zwischen seinen Fingern. Laurens’ liebevolle Stimme, die ihm ins Ohr flüsterte, dass alles gut war, dass die Schuppen zwar an seiner Zunge kitzelten, das aber ein echt erregendes Gefühl wäre. Außerdem würde sein Schwanz lecker riechen, ob er mal beißen dürfte.
Ihr gemeinsames Lachen, das sich leise in ihre Herzen schlich und Davids Silhouette zum Zittern brachte. Dann dünnte sie aus, verschwand hinter Laurens’ gewisperten Worten.
Liebe. Überall um ihn. Liebe, die nach ihnen beiden schmeckte, als Laurens ihn küsste. Die über seine Kehle wanderte, seine Brustwarzen umkreiste. Liebe, die über große Schuppen leckte, dann über immer kleinere. Liebe, die ihn verschlang.
***
Er hatte es geschafft. Samuel wand sich vor Lust. Gut, dass Laurens nicht an sich hinuntersehen konnte. Der Anblick seiner eigenen Erregung hätte ihm den letzten Rest Beherrschung geraubt.
„Tiefer!“ Samuel bäumte sich auf, umklammerte Laurens’ Hand fest, als würde sie der einzige
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