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Schlangenhaus - Thriller

Schlangenhaus - Thriller

Titel: Schlangenhaus - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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dass es gar nicht so schwer war.
    »Nicht in puncto Schmerzen. Aber da Sie schon fragen, Clive hat mich angerufen, nicht lange nachdem ich mit Ihnen gesprochen hatte, und ich bin hingefahren. Er wollte über den Mann reden, der bei ihm gewohnt hat.«
    »Fain?«
    »Fain.« Matt nickte. »Der sich als Archie Witcher ausgegeben hat, den lange verschollenen Onkel. Allem Anschein nach ist er letzten Oktober aufgetaucht. Muss wohl auf einer ziemlich umständlichen Route über Land gereist sein, denn es gibt
keinerlei Anzeichen dafür, dass er auf irgendeinem Flughafen durch die Passkontrolle gekommen ist. Clives Haushälterin wurde lediglich gesagt, er sei ein entfernter Verwandter aus Amerika, ein Geistlicher, der hier sei, um so eine Art innere Einkehr zu halten. Sie sagt, er wäre die meiste Zeit in seinem Zimmer geblieben. Ist oft spazieren gegangen, wenn es dunkel geworden war, hat gern die alte Kirche besucht.«
    »Ein Mann, nach dem gefahndet wurde, hat monatelang mitten unter uns gelebt, und niemand wusste, dass er hier war«, bemerkte ich. »Und so was nennt sich Polizist.«
    »Ich war zu sehr damit beschäftigt, Sie näher kennenzulernen.«
    Der Blickkontakt riss ab. Ich schaute hinunter, um zu sehen, wie spät es war. Mein linkes Handgelenk war nackt. »Aber Clive hatte Zweifel?«, fragte ich, während ich eine kleine Schramme auf meinem Handrücken begutachtete.
    »Und wie. Obwohl er sich anfangs gefreut hat. Anscheinend sehnt man sich nach einer Familie, wenn man in einem Kinderheim aufgewachsen ist. Dann wurde er misstrauisch. Also hat er ihm die Zahnbürste geklaut und einen DNS-Test machen lassen.«
    »Ich habe das Gutachten gelesen«, meinte ich und schaute kurz auf. »Es steckte in Ihrer Tasche. Person A und Person B waren also Clive und Fain?«
    »Genau. Und der Test hat bestätigt, dass keinerlei biologische Verwandtschaft möglich war. Clive war klar, dass er über den Tisch gezogen worden war; er wusste nur nicht genau, was er jetzt tun sollte. An dem Abend hat er auch zugegeben, dass sein Geburtsname Witcher war, genau wie Sie gedacht haben. Er hatte das lieber für sich behalten, weil er wusste, dass die Leute sich an gewisse Mitglieder seiner Familie wahrscheinlich nicht unbedingt wohlwollend erinnern würden, besonders an seinen Vater. Zu den Sachbeschädigungen hier in der Gegend konnte ich ihm nichts entlocken, aber wir reden immer noch mit der Keech-Gang.«

    »Aber wieso hat er Fain nicht selbst zur Rede gestellt?«, wollte ich wissen. »Für schüchtern habe ich Clive Ventry eigentlich nie gehalten.«
    »Nein. Aber die Taipaneier waren verschwunden.«
    »Dann hat Clive sie also –«
    »Ja. Er hat sie auf irgendeinem Grundstück gefunden, das er auf Papua-Neuguinea besitzt. Wenn man Privatflugzeuge chartert, wird das mit dem Schmuggeln dadurch natürlich sehr viel leichter. Er behauptet, er hätte wirklich geglaubt, die Eier wären tot, aber als er von jungen Tropenschlangen gehört hat, die im Dorf gesichtet worden wären, und dann gemerkt hat, dass die Eier weg waren, hat er zwei und zwei zusammengezählt. Übrigens sollten wir uns wohl langsam auf den Weg machen, sie werden bald hier sein.«
    Wir blieben beide auf der Bank sitzen. Doch Matt beugte sich vor, weg von mir.
    »Ich habe Clive gesagt, ich würde ein paar Männer losschicken und er solle bleiben, wo er war und die Tür abschließen«, fuhr er an die Blütenblätter zu seinen Füßen gewandt fort. »Wie sich herausgestellt hat, war das wahrscheinlich der größte Fehler, den ich machen konnte.«
    Ich betrachtete die Hand neben mir auf der Bank, fühlte, wie meine eigenen Finger darauf zukrochen. »Fain war noch im Haus?«, erkundigte ich mich sanft.
    Matts Hand setzte sich in Bewegung, ehe ich sie erreichen konnte. Er hob eine Handvoll Rosenblütenblätter auf und fing an, sie zwischen den Fingern zu zerquetschen. »Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit«, antwortete er. »Clive war noch am Leben, als ich gegangen bin; als Sie keine Stunde später aufgekreuzt sind, war er tot. Ich glaube, Fain hat uns reden hören und hat begriffen, dass er aufgeflogen war. Er ist in Panik geraten.«
    »Aber er hätte ihn doch sowieso umgebracht, oder? Wegen seines Geldes? Ging’s bei dem Ganzen nicht darum?«
    Matt schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher, was er
am Schluss wirklich vorhatte, Clara. Vielleicht wollte er einfach nur den Rest seines Lebens sorgenfrei und in aller Ruhe als Archie Witcher verbringen. Clive hätte

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