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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Experiment zeigte ihm, dass er den Versuch wagen konnte, jedoch müsste sein Timing absolut perfekt sein.
    Wieder zog er die Beine an die Brust und stieß sich in die Luft hinaus, wobei er sich mit eisernem Griff am Fallschirm festhielt. Als er den höchsten Punkt des Schwungs erreichte, konzentrierte er sich auf nichts anderes als die dunkle Öffnung, die ihm Zugang zum Gefängnis gewähren sollte. Er schwang wieder nach unten, wurde nun schneller und, was noch wichtiger war, baute eine horizontale Beschleunigung auf. Wie ein Stein, der sich aus einer Schleuder löst, ließ Juan los, als seine Füße genau auf die Fensterhöhle zielten.
    Er flog durch das Fenster, verfehlte die Fensterbank nur um wenige Zentimeter und krachte auf den Fußboden. Er rollte sich ab und landete unsanft auf der eisernen Gitterkonstruktion, von wo aus man auf die darunterliegenden Etagen hinabblicken konnte. Das Geräusch, das sein Körper verursachte, als er auf den Laufgang prallte, tanzte als eine Art gespenstisches Echo durch den gesamten höhlenartigen Zellenblock.
    Er stöhnte, als er wieder auf die Füße kam, und wusste sofort, dass sein Rücken in ein paar Stunden von einem gleichmäßigen Zebrastreifenmuster violetter Blutergüsse verziert sein würde.
    Da er es nicht mehr für nötig hielt, nach einem derart lauten Eindringen in den Zellenblock möglichst lautlos aufzutreten, rannte Cabrillo die Treppen hinunter. Er wusste aus Eddies Meldungen an Linc, dass dieser Teil des Gefängnisses leer stand. Im Parterre verharrte er an der offenen Tür, inspizierte den Korridor in beiden Richtungen und nahm dankbar zur Kenntnis, dass der Generator die Lampen immer noch mit elektrischem Strom versorgte. Als er sich nach rechts auf den Weg machte, war er so umsichtig, die nackten Glühbirnen zu zertrümmern, sobald er sie passiert hatte. Er hatte nicht die Absicht, das Gefängnis auf dem Weg zu verlassen, auf dem er hineingelangt war, und wollte es einem Wächter, der es womöglich schaffte, sich durch eine der verschütteten Türöffnungen zu wühlen, nicht allzu einfach machen.
    Er lugte um die Ecke und sah einen Stuhl vor einer großen Tür: genauso wie Eddie den Ort beschrieben hatte, wo sie Merrick gefangen hielten. Obwohl ihre ursprüngliche Mission darin bestanden hatte, den Wissenschaftler zu befreien, hatte die Rettung Moses Ndebeles für Cabrillo in diesem Augenblick eine höhere Priorität. Er ging an der Tür vorbei und stellte sich vor, dass Merricks Entführer sich dort verkrochen hatten und nicht wussten, wie sie auf die neue Situation reagieren sollten.
    Das Gefängnis strahlte die Hitze, die es während des Tages aufnahm, niemals richtig ab, und jetzt, als der neue Tag anbrach, wurde es in dem Gang doch merklich wärmer. Schweiß drang aus seinen Poren, während Cabrillo in einen leichten Trab verfiel. Er hatte den langen Korridor zur Hälfte überwunden, als ihm weiter vorn eine Bewegung auffiel. Zwei nicht allzu kräftig gebaute Wächter rannten aus der entgegengesetzten Richtung auf ihn zu. Sie waren dem Eingang zum nächsten Zellenblock viel näher als Cabrillo selbst, und ihre Anwesenheit verriet ihm, dass ihr wertvoller Gefangener dort festgehalten wurde.
    Juan ging auf Tauchstation, wobei seine Ellbogen über den Steinfußboden rutschten, während er mit der Maschinenpistole zielte. Er feuerte eine Salve, die die Soldaten dorthin, woher sie gekommen waren, und dann um eine weitere Gangbiegung zurücktrieb.
    Sie mussten sich durch den Schutt gearbeitet haben, der die Türen versperrte, dachte er flüchtig und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass er viel zu ungeschützt und waffenmäßig auch noch weit unterlegen war. Er zog sich in einen dunkleren Teil des Korridors zurück und rollte sich zur gegenüberliegenden Wand, um seine Gegner zu verwirren. Dabei feuerte er jedes Mal, sobald einer der Wächter versuchte, in den Korridor zu blicken, und füllte die Luft mit dem Gestank verbrannten Schießpulvers. Der Bereich um Juan herum war von leeren Patronenhülsen übersät.
    Er huschte abermals durch den Gang, kurz bevor einer der Soldaten eine Salve in seine Richtung abfeuerte. Steinsplitter und heiße Kupfergeschosse schienen den gesamten Korridor auszufüllen. Juan versuchte, das Dauerfeuer seinerseits durch eine Salve zu stoppen, doch der Wächter ließ sich nicht irritieren und schoss weiter.
    Sein Partner kam um die Gangbiegung herum, um seinen Partner zu unterstützen. Während keiner der beiden Cabrillo in

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