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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Kante er gestanden hatte, und diesmal reichte die Wucht des Aufpralls aus, um das Geschoss zu zünden. Die Explosion fraß sich durch Fleisch und Knochen und hinterließ einen qualmenden Krater, der von Toten und Verletzten gesäumt wurde.
    Juan hatte noch eine allerletzte Granate für das Abschussrohr, und wenn die versagte, wäre der Angriff trotz allem gescheitert. Er lud hastig, ging einige Schritte vor, um auf die dicken Holzbalken zu zielen, die den Haupteingang des Gefängnisses schützten, und feuerte. Dabei bemerkte er eher am Rande, dass eine Gruppe von Männern im Begriff war, das Tor zu öffnen.
    Die Rakete folgte einer schnurgeraden, präzisen Bahn und traf das Tor, aber das Projektil detonierte nicht. Die Wächter, die sich zu Boden geworfen hatten, als die Granate über ihre Kopfe hinwegraste, kamen langsam wieder auf die Füße, während sich ihr nervöses Lachen zu lauten Freudenrufen steigerte, als sie begriffen, dass sie verschont worden waren.
    Als Cabrillo erkannte, was geschehen war, riss er sich die Maschinenpistole vom Rücken. Sobald der Lichtpunkt des Ziellasers den Bereich um die im Holz steckende Granate berührte, eröffnete er das Feuer. Splitter wurden aus der Tür herausgehämmert, als sich die heißen 9-mm-Geschosse ins Holz fraßen. Kurz bevor das Magazin leer geschossen war, traf eine Kugel das schlummernde Projektil. Die Explosion mähte die Männer nieder, die soeben noch ihr Glück gefeiert hatten – und verwandelte die Tür in einen Haufen Brennholz.
    Knapp außerhalb der Reichweite der Bewegungssensoren an der Grenze des Gefängniskomplexes warteten vier Lastwagen mit laufenden Motoren. Besetzt waren sie mit kampferprobten Veteranen aus einem der blutigsten Bürgerkriege Afrikas, die ausnahmslos bereit und willens waren, ihr Leben für den einen Mann in die Waagschale zu werfen, dem sie zutrauten, ihre Nation vor dem endgültigen Ruin zu retten.

22
    »Lawrence von Arabien ruft Beau Geste. Beau, bitte kommen.«
    Völlig erschöpft nach diesen letzten achtundvierzig Stunden – vor allem nach den letzten zwölf – hatte Cabrillo das Funkgerät, das er trug, völlig vergessen und glaubte, Geisterstimmen zu hören. Dann fiel ihm ein, dass Lawrence von Arabien Lincs Rufkennung war.
    »Verdammt, Larry«, antwortete Juan. »Bin ich froh, dich zu hören.«
    »Habe soeben eine Explosion am Haupttor beobachtet, und es sieht auch so aus, als rückten unsere neuen Verbündeten nun an.«
    »Richtig. Wie ist deine Position?«
    »Etwa fünf Kilometer entfernt in fünftausend Fuß Höhe. Adlerauge Gunderson sah den Blitz. Seid ihr bereit, dass wir landen können?«
    »Negativ«, antwortete Cabrillo. »Ich muss unsere Passagiere erst noch in Sicherheit bringen, und wir müssen uns vergewissern, dass Mafanas Männer die Wächter so lange in Schach halten, dass ihr reinkommen könnt.«
    »Kein Problem, wir kreisen weiter«, sagte Linc und fügte mit seiner sonoren Stimme scherzhaft hinzu: »Außerdem wird unsere Gefahrenzulage nach Stunden berechnet.«
    Juan rammte ein frisches Magazin in seine MP-5 und hebelte eine Patrone in die Kammer. Ehe jemand versuchen konnte, in seine Flanke zu kommen, indem er etwa aufs Dach kletterte, rannte er dorthin, wo sich sein Fallschirm über der Außenmauer des Gefängnisses blähte und von einem der Ringbolzen, die seine Männer vorher angebracht hatten, an Ort und Stelle gehalten wurde – als das Ganze noch wie eine simple Geiselbefreiung aus der Gewalt einer Bande langhaariger Ökoterroristen aussah.
    Die Schlacht im Gefängnishof klang jetzt wie der dritte Weltkrieg, während die simbabwischen Truppen auf derart engem Raum gegeneinander kämpften, dass sie ihre Sturmgewehre eher als Knüppel und weniger als Schusswaffen einsetzten.
    Indem er sich an den Nylonstoff des Schirms klammerte, schwang sich Juan so über den Dachrand, dass seine Füße drei Stockwerke über dem Wüstenboden in der Luft baumelten. Er ließ sich langsam und vorsichtig herunter. Der Nylonstoff war so glatt wie Seide. Als er das Ende des flatternden Schirms erreichte, befand er sich noch immer gut einen Meter oberhalb der Fensteröffnung. Er setzte seine Schuhsohlen gegen die Wand, zog die Knie an und stieß sich so kraftvoll wie möglich ab.
    Sein Körper schwang fast drei Meter von der Gefängnismauer weg, ehe ihn die Schwerkraft wieder zur Mauer zurückschwingen ließ. Es fühlte sich an, als würden seine Knie explodieren, während er auf das raue Mauerwerk prallte. Doch das

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