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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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der Dunkelheit ausmachen konnte, verdoppelte sich die Gefahr eines Zufallstreffers. Der erste Wächter verließ seine Position und rannte zum Eingang des Zellenblocks. Entweder war die Tür nicht verriegelt gewesen oder er hatte das Schloss zerschossen, denn er verschwand dahinter, ehe Juan ihn ausschalten konnte.
    Cabrillo blieben nur Sekunden, ehe der Wächter Moses Ndebele erschoss. Offenbar in einem Anflug rasender Wut, die ihn jede Vorsicht vergessen ließ, kam Juan vom Boden hoch und tauchte aus dem dunklen Gangabschnitt auf. Seine Waffe spuckte Feuer, während er losrannte und aus der Hüfte schoss. Der Strahl seines Ziellasers schnitt sich wie ein roter Pfeil durch den Pulverdampf. Schließlich kam er auf dem Oberkörper des Wächters zur Ruhe. Die nächsten drei Kugeln trafen mitten ins Ziel und warfen ihn um.
    Cabrillo spurtete weiter. Anstatt abzubremsen, um durch die offene Tür in den Zellenblock vorzudringen, prallte er gegen den Türpfosten und fing den Stoß mit der Schulter ab, ohne merklich langsamer zu werden.
    Die Zellenreihe lag direkt vor ihm, jedes Abteil mit Eisenstäben abgesperrt. Sie schienen allesamt leer zu sein. Soweit er wusste, konnte sich Ndebele auch im zweiten oder dritten Stock befinden, und das würde bedeuten, dass der Wächter einen zu großen Vorsprung und er nicht mehr genug Zeit hätte, um ihn zu suchen. Dann, fast überlagert von seinem heftigen Atmen und dem Hämmern seines Herzens, hörte er Stimmen aus der Richtung der Zellen. Die eine Stimme war melodisch, beruhigend, das war nicht das verzweifelte Flehen eines dem Tod Geweihten, sondern eher das väterliche Verständnis eines Priesters, der einem Sünder die Absolution erteilt.
    Er rannte um die Ecke und sah den Wächter vor einer der Zellen, während ein Mann in schmutziger Häftlingskleidung am Gitter stand, nicht mehr als einen halben Meter von dem Soldaten entfernt, der mit einer AK-47 auf seinen Kopf zielte. Moses Ndebele war ganz ruhig. Seine Arme hingen herab, als stünde er nicht vor seinem Henker, sondern als unterhielte er sich mit einem guten Freund, den er lange nicht mehr gesehen hatte.
    Juan legte seine Maschinenpistole an die Schulter, und der Laserpunkt klebte geradezu auf der glänzenden Stirn des Wächters, als sich der Afrikaner zu Cabrillo umdrehte, während dieser in zehn Metern Entfernung stehen blieb. Der Soldat wollte seine Waffe in Anschlag bringen, um zu schießen, hatte aber nicht mehr genug Zeit, ehe Juan abdrückte. Der Bolzen schlug jedoch auf eine leere Kammer. Das Klicken von Metall auf Metall war laut, aber gleichzeitig nichts im Vergleich mit dem, was gleich passieren würde.
    Der Wächter zielte mit der Waffe auf einen Punkt zwischen Juan und Moses Ndebele. So vergeudete er eine halbe Sekunde, in der er zwischen dem schwankte, was sein Fahneneid von ihm verlangte, und der Notwendigkeit, Cabrillo zu eliminieren. Er musste zu dem Schluss gekommen sein, den Gegner des Diktators seines Vaterlandes niederstrecken und Juan trotzdem erwischen zu können, ehe Cabrillo seine Maschinenpistole nachladen oder eine Handfeuerwaffe ziehen konnte, denn nun machte er Anstalten, sich zu Ndebele umzudrehen.
    Juan ließ die Heckler &. Koch einfach fallen und riss sein künstliches Bein so hoch vor die Brust, dass er den Unterschenkel ergreifen konnte, während er das Knie gegen seine Schulter drückte, als hielte er ein Gewehr im Anschlag.
    Der Lauf der AK des Soldaten war nur noch wenige Winkelgrade von Ndebele entfernt, als Juans Finger einen Knopf in der Plastikhülle seines Kampfbeins fand. Es war eine Sicherung, die ihm gestattete, einen anderen Knopf auf der gegenüberliegenden Seite des Beins zu drücken.
    Integriert in die Prothese war ein weiterer Trick, den Kevin Nixon im Zauberladen der
Oregon
zusammengebastelt hatte – ein zwanzig Zentimeter langer Nickellauf vom Kaliber-.44. Die beiden Auslöser gewährleisteten, dass die Waffe niemals irrtümlich ausgelöst werden konnte. Als Juan den zweiten Knopf drückte, ging die einschüssige Waffe mit einem Knall los, der den gesamten Komplex erzittern ließ und ein fast ein Zentimeter großes Loch in die Sohle seines Schuhs stanzte.
    Der Rückschlag ließ ihn nach hinten taumeln. Er fing sich schnell und zog sein Hosenbein hoch, damit er die .380-Kel-Tec-Automatik ziehen konnte. Die Mühe hätte er sich jedoch sparen können. Das Kaliber-.44-Hohlspitzgeschoss hatte den Wächter, der Cabrillo sein Profil zeigte, in den rechten Arm getroffen, war durch

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