Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
Vom Netzwerk:
mir an zu arbeiten, als das Bein schon verloren war.«
    Zusammen krochen sie durch den Tunnel, der dem ständigen Wüstenwind gestattete, die menschlichen Ausscheidungen, die früher einfach von oben herabgefallen waren, auszutrocknen, sodass die Notwendigkeit entfiel, sie umständlich zu leeren.
    Die Räumlichkeiten waren jedoch sehr eng, und sie mussten auf allen vieren durch den Schmutz kriechen. Juan führte sie zur Ostseite des Gefängnisses, die dem Flugplatz am nächsten lag. Glücklicherweise hatten sie den Wind im Rücken, sodass ihnen kein Sand ins Gesicht geweht wurde. Sie brauchten fünf Minuten, um den äußeren Rand des Gebäudes zu erreichen. Nach dem gedämpften Licht im Innern des Gefängnisses erschien die Sonne, die in die Öffnung strahlte, besonders hell. Die beiden Männer blieben dicht vor der Öffnung liegen.
    Cabrillo schaltete sein Funkgerät ein. »Beau Geste an Lawrence von Arabien. Kannst du mich hören, Larry?«
    »Laut und deutlich, Beau«, antwortete Linc. »Wie ist die Lage?«
    »Ich habe unseren eingeborenen Gast bei mir. Wir haben es bis zur Außenmauer geschafft. Vor uns liegt der Flugplatz. Gib mir fünfzehn Minuten, um das erste Objekt zu sichern, und dann hol uns ab. Unsere Leute kommen raus, sobald sie das Flugzeug sehen.«
    »Negativ, Beau. So wie es aussieht, beziehen unsere Verbündeten da drin anständig Prügel. Sie werden keine fünfzehn Minuten mehr durchhalten. Ich komme jetzt gleich.«
    »Dann gib mir zehn Minuten.«
    »Juan, ich mache keine Witze. Diese Zeit hast du nicht. Wenn ich nicht jetzt gleich komme, kannst du das, was von Mafanas Männern noch übrig ist, an einer Hand abzählen. Das war keine Selbstmordmission. Wir sind es ihnen schuldig, ihren Rückzug zu decken.« Noch während Linc sprach, sank die große Frachtmaschine vom Himmel herab. »Ich habe außerdem soeben von Max erfahren, dass sich unsere Situation ein wenig verändert hat.«
    Indem er jetzt landete, zwang Linc Cabrillo zum Handeln. Moses würde es ohne Hilfe niemals bis zum Flugplatz schaffen. Juan würde ihn wohl tragen müssen. Das Flugzeug war am Boden viel zu verwundbar, um darauf zu warten, dass er ins Gefängnis zurückkehrte und Geoffrey Merrick befreite. Sobald Mafana und seine Männer mit dem Rückzug aus dem Gefängnis begannen, würden die Wächter sie verfolgen. Und ohne Unterstützung aus der Luft würden sie in der offenen Wüste ungehindert niedergemetzelt werden.
    Was die Veränderung betraf, von der Max Hanley gesprochen hatte, so würde Juan darauf vertrauen müssen, dass sein Stellvertreter einen besseren Überblick über die gesamte Operation hatte.
    Die alte
de Havilland Caribou
sah eher plump aus. Sie hatte ein Heckleitwerk, so hoch wie ein dreistöckiges Haus, und das Cockpit über einer stumpfen Nase. Als Hochdecker konnte sie eine für ihre Größe erstaunliche Ladung aufnehmen. Zudem kam sie für Start und Landung mit einer unglaublich kurzen Piste aus. Die Maschine, die Tiny Gunderson hier gemietet hatte, war weiß lackiert und besaß einen verblichenen blauen Streifen, der über die gesamte Länge des Rumpfs verlief.
    Juan sah, dass sein Chefpilot soeben zum Landeanflug ansetzte. Es wurde Zeit aufzubrechen.
    »Kommen Sie«, sagte er zu Moses Ndebele und verließ ihr Versteck unter dem Gefängnis. Die Schießerei auf dem Gefängnishof wurde durch die dicken Mauern des Gebäudes gedämpft, doch es klang noch immer, als kämpften mindestens tausend Menschen um ihr Leben.
    Als beide Männer vor der Außenmauer des Gefängnisses standen, wechselte Juan die H&K in die linke Hand und bückte sich, um sich den afrikanischen Rebellenführer auf die Schulter zu wuchten. Moses Ndebele war ein hochgewachsener Mann, aber die Jahre der Gefangenschaft hatten ihn bis auf Haut und Knochen zusammenschrumpfen lassen. Er konnte nicht mehr als hundertzwanzig Pfund auf die Waage bringen. Normalerweise hätte Cabrillo keine Probleme gehabt, eine solche Last zu tragen, aber auch sein Körper war nach Stunden unbarmherziger Belastung total ausgelaugt.
    Juan richtete sich auf, sein Mund bildete eine schmale, grimmige Linie. Sobald Ndebele auf seinen Schultern lag, startete er zu einem schwerfälligen Trab. Seine Schuhe versanken im Sand, während er lief und dabei seine zitternden Beine und den schmerzenden Rücken mit jedem weiteren Schritt über die Maßen peinigte. Er hatte ein wachsames Auge auf die Seite des Gefängnisses, wo sich die Eingangstore befanden, aber bis jetzt hatte noch

Weitere Kostenlose Bücher