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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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seinen gesamten Oberkörper gedrungen und hatte sämtliche inneren Organe im Brustkorb zerfetzt. Die Austrittswunde in seiner gegenüberliegenden Schulter war so groß wie ein Frühstücksteller.
    Moses Ndebele starrte Juan schweigend an, während dieser ein frisches Magazin in seine Maschinenpistole einsetzte und die Kel-Tec wieder in ihrem Versteck an seinem Bein verstaute. Blutflecken waren auf seiner Häftlingskleidung zu sehen, und ein roter Fleck zierte auch eine Wange. Juan bemerkte dazu Brandwunden an Ndebeles nackten Armen, eine Schwellung um die Augen und den Mund, und er sah, dass der Gefangene sein gesamtes Gewicht auf ein Bein verlagerte. Juan warf einen Blick auf Ndebeles nackte Füße. Einer sah völlig normal aus, der andere war auf Fußballgröße angeschwollen. Er vermutete, dass jeder Knochen vom Knöchel bis zu den Zehen gebrochen worden war.
    »Mr. Ndebele, ich bin mit einer Gruppe Ihrer Gefolgsleute hergekommen, angeführt von einem Mann namens Mafana. Wir holen Sie hier raus.«
    Der afrikanische Revolutionsführer schüttelte den Kopf. »Dieser verdammte Narr. Als sie mich das erste Mal verhafteten, habe ich ihm verboten, so etwas zu versuchen, aber ich hätte wissen müssen, dass er nicht gehorchen würde. Mein alter Freund Mafana sucht sich selbst aus, welche Befehle er befolgt.«
    Juan bedeutete ihm mit einer Handbewegung, sich von der Zellentür zurückzuziehen, damit er das Schloss zerschießen konnte. Ndebele musste hüpfen, damit sein geschädigter Fuß den Boden nicht berührte. »Ich habe einen Freund namens Max, der die gleiche Nummer mit mir abzieht.« Juan schaute Ndebele an. »Und meistens liegt er hinsichtlich der Befehle, die er nicht befolgt, ganz richtig.«
    Er jagte zwei Kugeln in das alte Eisenschloss und zog an der Tür. Sie öffnete sich mit einem protestierenden Quietschen. Ndebele wollte schon durch die Öffnung aus der Zelle hüpfen, aber Juan hob eine Hand.
    »Wir nehmen einen anderen Weg.«
    Bei ihren Nachforschungen über die
Oase des Teufels
war Linda Ross auf den Bericht über einen Gefangenen gestoßen, der versucht hatte, die zehn Zentimeter großen Abflusslöcher in den Zellen im Parterre zu vergrößern. Ein Häftling, der für die Gefängnisleitung Spitzeldienste leistete, kontrollierte diese Öffnungen alle zwei Tage, und als er feststellte, dass der Mann einen Löffel oder irgendein anderes Werkzeug benutzt hatte, um an dem dreißig Zentimeter dicken Steinfußboden herumzukratzen, um das Loch so weit zu vergrößern, dass er es als Fluchtweg benutzen konnte, meldete er dies den Wachen. Diese stopften den Gefangenen in die kleine Öffnung und brachen ihm jeden Knochen, bis nur noch sein Kopf in die Zelle ragte.
    Niemand hatte danach je wieder versucht, auf diesem Weg zu fliehen.
    Juan reichte Ndebele seine MP-5 und bat ihn, ihnen wenn nötig Feuerschutz zu geben, und hockte sich dann neben die Öffnung. Eilig zog er seinen Schuh aus und holte den Rest Plastiksprengstoff heraus, der noch übrig war. Er knetete die Masse zu einer langen dünnen Wurst zusammen, die er als Ring auf den Grund der Öffnung legte. Nun holte er den Zünder aus dem Fußgelenk seines künstlichen Beins und stellte die Uhr auf eine Minute, genug Zeit, um Ndebele in eine sichere Distanz zu bringen.
    Mit dem Schuh drückte er den Zeitzünder in die weiche Sprengstoffmasse und verließ die Zelle mit Moses über seiner Schulter, um den Fuß des Mannes zu schonen. Die Bombe ging los wie ein Vulkan und schickte einen Geysir aus Flammen, Qualm und Gesteinsbrocken bis zur Decke. Cabrillo schlüpfte wieder in seinen Schuh, verzichtete jedoch darauf, ihn zuzuschnüren, als er in die Zelle zurückkehrte. Wie erwartet, war die Ladung groß genug gewesen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die Öffnung hatte jetzt einen Durchmesser von anderthalb Metern, und ihre gezackten Ränder waren von der Explosion geschwärzt.
    Er sprang in die Öffnung und half Ndebele beim Hinuntersteigen. Der Mann sog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein, als sein gebrochener Fuß über den Boden unterm Gefängnis scharrte.
    »Alles okay?«
    »Ich denke, wenn es so weit ist, werde ich Sie fragen, woher Sie Ihr künstliches Bein haben. Ich glaube nicht, dass ich diesen Fuß noch allzu lange besitze.«
    »Keine Sorge. Ich kenne jemanden, der sich mit solchen Blessuren gut auskennt.«
    »So gut kann er aber nicht gewesen sein, wenn Sie Ihr Bein verloren haben.«
    »Glauben Sie mir, sie ist es – sie fing erst bei

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