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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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schraubten sich durch die klare Morgenluft. Das Flugzeug hatte Mafanas Lastwagen bereits hinter sich gelassen, als die Sprengköpfe in die Dünen einschlugen. Die Projektile explodierten und schleuderten Sandfontänen in die Luft. Und während sie im Vergleich zu den enormen Dimensionen der Dünen lächerlich harmlos erschienen, hatten die Explosionen doch die gewünschte Wirkung.
    Das Gleichgewicht aus Steilheit und Höhe, dass die Dünen an Ort und Stelle stabil hielt, wurde durch die Explosionen gestört. Sand begann in winzigen Mengen abwärtszurieseln, beschleunigte so lange, bis es aussah, als würden beide Seiten der Schlucht aufeinander zufließen. Und eingekeilt in der Mitte war der Konvoi der Wächter.
    Die beiden Erdrutsche ergossen sich auf den Talgrund. Die Lawine auf der rechten Seite hatte einen leichten Vorsprung vor ihrer Schwester, sodass die vier Fahrzeuge, als die Sandflut den Konvoi erreichte, einfach umgestoßen wurden. Männer und Waffen wurden von den Ladeflächen der Trucks geschleudert, um mit der zweiten Wand aus Sand konfrontiert zu werden, die sich auf sie ergoss und alles unter zehn oder mehr Metern Erde begrub.
    Eine Staubwolke war alles, was ihr Grab markierte.
    Linc legte den Hebel um, der die Rampe schloss, und alle vier Männer traten zurück.
    »Was habe ich dir gesagt?« Linc grinste Mike an. »Ein Kinderspiel.«
    »Ein Glück, dass sich gerade dieses Tal hier befand«, erwiderte Mike.
    »Von wegen Glück. Ich hatte es gesehen, als ich gestern von hier verschwand. Juan hatte Mafanas Männer ausdrücklich dorthin geschickt, damit wir die Wächter allesamt auf einen Schlag ausschalten konnten.«
    »Ganz schön raffiniert, unser Chef«, musste Trono zugeben.
    Juan versuchte gar nicht erst, sein selbstzufriedenes Lächeln zu verstecken. »Das war es auch. Das war es wirklich!« Er wandte sich wieder an Lincoln. »Hat Max alles vorbereitet?«
    »Die
Oregon
liegt am Pier in Swakopmund. Max erwartet uns auf dem Flughafen mit einem Sattelschlepper und einem leeren Frachtcontainer. Wir laden die Verwundeten ein und gehen ebenfalls an Bord. Max bringt uns dann runter zum Hafen, wo ein Zollinspektor, dessen Taschen vor Bakschisch aus allen Nähten platzen, die Ladeliste abhakt, und dann werden wir aufs Schiff gehievt.«
    »Und Mafanas Männer fahren weiter bis nach Windhoek«, schloss Juan, »von wo aus sie hinfliegen können, wo immer wir für Ndebele ein sicheres Plätzchen finden.« Sein Tonfall wurde bitter. »Alles schön und gut, außer dass wir Geoffreys Merrick nicht befreit haben und jede Chance verloren haben, ihn jemals wiederzufinden. Ich bin sicher, dass seine Entführer die
Oase
fünf Sekunden nach den Wächtern verlassen haben.«
    »Oh, ihr Ungläubigen!«, sagte Linc zum zweiten Mal und schüttelte traurig den Kopf.
    Nina Visser saß im Schatten einer Zeltbahn, die an der Ladefläche ihres Lastwagens befestigt war, als sie ein summendes Geräusch hörte. Sie hatte gerade Tagebuch geführt, eine Angewohnheit, mit der sie bereits als junger Teenager begonnen hatte. So hatte sie im Laufe der Jahre unzählige Notizbücher gefüllt und wusste, dass sie eines Tages eine wichtige Quelle für ihren Biographen darstellen würden. Dass sie wichtig genug wäre, um mit einem Buch über ihr Leben gewürdigt zu werden, war etwas, woran sie niemals gezweifelt hatte. Sie würde eine der großen Persönlichkeiten der Umweltbewegung sein, jemand wie Robert Hunter und Paul Watson, die Gründer von Greenpeace.
    Natürlich würde man die augenblickliche Operation nicht mit aufführen. Sie war ein Schlag, den sie aus der Deckung heraus tat. Sie führte ihr Tagebuch nur aus Gewohnheit und wusste ganz genau, dass sie diesen Band und jeden anderen, in dem ihre Verbindung mit Daniel Singer und seinen Plänen auch nur angedeutet wurde, vernichten müsste.
    Sie klappte das Tagebuch zu und verstaute den Schreibstift in der Spiralbindung. Unter der Zeltbahn hervorzukriechen war, als öffnete man die Tür eines Backofens. Die Nachmittagssonne brannte unbarmherzig vom Himmel. Nina Visser stand auf, klopfte sich den Staub von ihrer Hose und schirmte die Augen ab, um nach dem Flugzeug Ausschau zu halten, das Danny versprochen hatte. Selbst mit der dunklen Sonnenbrille brauchte sie ein paar Sekunden, um den kleinen Diamanten zu entdecken, der am Himmel funkelte. Zwei ihrer Freunde kamen unter der Zeltbahn hervor und gesellten sich zu ihr, darunter auch Susan. Sie alle waren müde von der Fahrt und durstig,

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