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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Wärme, die von Susan Donleavys Gel erzeugte wurde, das sie ins Meer leitete, so schnell es ihre Pumpen nur erlaubten, um den Sturm zu einer zunehmend engeren Rotation zu zwingen. Singer verkleinerte so das Auge und verhalf dem Hurrikan damit zu mehr Wucht, als auf natürlichem Weg zu erreichen wäre.
    »Wenn er diesen Kreis schließt, gibt es nichts mehr, was wir tun können«, schloss Eric. »Das Auge wird sich schließen, und keine Macht der Erde wird es mehr aufhalten können.«
    »Hat irgendwer eine Idee, wohin er es schickt?«
    »An seiner Stelle würde ich mich für New Orleans entscheiden«, sagte Murph, »aber ich weiß nicht, ob er den Sturm so genau lenken kann. Am sichersten wäre es für ihn, wenn der Hurrikan in Florida zuschlägt, wo ihn die warmen Küstengewässer nicht schwächen. Miami oder Jacksonville wären die Städte, die sich am ehesten anbieten. Andrew hat Schäden in Höhe von neun Milliarden Dollars verursacht, und das war nur ein Sturm der Kategorie vier. Lasst einen Hurrikan der Kategorie sechs auf eine dieser Städte los, und Wolkenkratzer werden in Schutt und Asche gelegt.«
    »Max«, fragte Juan, ohne ihn anzusehen, »wie hoch ist unsere Geschwindigkeit?«
    »Knapp unter fünfunddreißig Knoten.«
    »Eric, bring uns auf vierzig.«
    »Das wird Julia gar nicht gefallen«, warnte Max mit leisem Spott.
    »Ich stehe schon jetzt auf ihrer Abschussliste, weil ich sie gezwungen habe, Merrick aufzuwecken«, sagte Juan ernst.
    Eric führte den Befehl aus und fuhr die magnetohydrodynamischen Maschinen hoch, um aus dem Meerwasser mehr Elektrizität für die Pump-Jets zu gewinnen. Die Fahrt der
Oregon
wurde merklich rauer, sie jagte noch schneller über die Wellen. Eine Außenkamera zeigte, wie ihr Bug unter einer Wasserwand verschwand, während sie sich in die Brecher wühlte. Wasser wogte einen Meter hoch über das Deck, als sich das Vorschiff wieder hob.
    Cabrillo wählte auf seiner Kommunikationskonsole den Hangar. Ein Techniker meldete sich und holte auf Juans Bitte George Adams ans Interkom. »Es gefällt mir gar nicht, dass du mich anrufst«, sagte Adams anstelle einer Begrüßung.
    »Kannst du es schaffen, George?«
    »Es wird ein Albtraum«, erwiderte der Pilot, »aber ja, ich glaube, ich schaffe es, solange es nicht anfängt zu regnen. Und ich will kein Gemeckere hören, wenn ich die Landekufen des Robinson beschädige.«
    »Ich werde kein Wort sagen. Halt dich bereit, sodass du innerhalb von zehn Minuten starten kannst, und warte auf mein Okay.«
    »Kannst du haben.«
    Juan unterbrach die Verbindung. »Mark, wie sieht es mit unseren Fischen aus?«
    Auf beiden Seiten des Bugs der
Oregon
und unterhalb der Wasserlinie befand sich je ein Rohr, aus dem ein russischer Test-71-Torpedo abgeschossen werden konnte. Beide Zwei-Tonnen-Waffen waren drahtgelenkt, hatten eine Reichweite von rund fünfzehn Kilometern, eine Höchstgeschwindigkeit von vierzig Knoten und trugen vierhundertfünfzig Pfund Sprengstoff in sich. Als er die
Oregon
damals konstruierte, hatte Cabrillo sie mit amerikanischen MK-48-ADCAP-Torpedos ausrüsten wollen, aber Langston hatte sich strikt geweigert, sie ihm zur Verfügung zu stellen. Wie die Dinge lagen, waren die ausgemusterten sowjetischen Torpedos jedoch stark genug, um jedes Schiff zu versenken, außer es verfügte über eine besonders schwere Panzerung.
    »Du hast doch nicht etwa vor, der
Sidra
mit den Torpedos zu Leibe zu rücken, oder?«, fragte Mark. »Damit würde die gesamte Ladung Gel an einem konzentrierten Punkt ins Meer fallen. Und in diesem Stadium könnte ein solcher Wärmezufluss die gleiche Wirkung haben, als wenn das Schiff seine Kreisfahrt beendet hätte.«
    »Ich will mir nur alle Optionen offen halten«, beruhigte Juan seinen Waffenexperten.
    »Okay, gut.« Mark rief eine Statusmeldung für die Torpedos auf. »Sie wurden vor drei Tagen zu einer Routineinspektion aus den Rohren geholt. Bei dem Torpedo in Rohr eins wurde eine Batterie ausgetauscht. Beide zeigen jetzt volle Ladung.«
    »Und was hast du vor?«, wollte Max von Juan wissen.
    »Die einfachste Lösung wäre, mit dem Hubschrauber ein Team rüberzubringen, die Kontrolle über den Tanker zu übernehmen und die Pumpen stillzulegen.«
    »Keine schlechte Idee, Juan«, sagte Eric. »Wenn wir die
Sidra
weit genug vom Auge des Sturms wegbringen und das Gel dort ablassen, könnte der Wärmezufluss im Ozean eine stärkere Verdunstung zur Folge haben und auf diese Art und Weise eine weitere Tiefdruckzone

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